- Hajo Meyer
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Hajo G. Meyer (* 12. August 1924 in Bielefeld) ist ein deutsch-niederländischer Physiker und Autor.
1938 floh er als Jude ohne seine Eltern vor dem Naziregime in die Niederlande. Ab 1943 versuchte er sich dort zu verstecken, wurde aber nach einem Jahr gefangengenommen und dann neun Monate im KZ Auschwitz inhaftiert.
Er studierte theoretische Physik in den Niederlanden. Bis zur Pensionierung arbeitete er dann bei Philips. Danach beschäftigte er sich mit dem Musikinstrumentenbau.
In den letzten Jahren wurde er politisch aktiv. U.a. leitete er die NGO Een Ander Joods Geluid, welche die Nahostfriedensbemühungen zu unterstützen versucht, indem sie die jüdische Gemeinschaft zur Diskussion über die israelische Regierungsmeinung anregen möchte. Er ist Mitglied des „International Jewish Anti-Zionist Network“ zur Unterstützung der Rechte der Palästinenser. Meyer befürwortet auch Boycott, Divestment and Sanctions.
Für sein Buch „Das Ende des Judentums“ wurde Meyer von Henryk M. Broder scharf kritisiert. Broder bezichtigte ihn unter anderem, den „Adolf (zu) machen“, und bezeichnete ihn als judenfeindlich. Der Melzer Verlag erwirkte daraufhin eine einstweilige Verfügung gegen derartige Aussagen und löste damit eine vielbeachtete öffentliche Debatte aus.[1] Am 26. Januar 2006 entschied das Landgericht Frankfurt, dass Broder es zu unterlassen habe, Meyer als Antisemiten zu bezeichnen.[2]
Meyer ist Mitglied der GroenLinks.
Veröffentlichungen
- Das Ende des Judentums, Neu-Isenburg 2005, ISBN 3-937389-58-X
- Das Ende des Judentums in: Georg Meggle (Hg.): Deutschland, Israel, Palästina. Streitschriften. Europäische Verlagsanstalt, Hamburg, 2007, S. 191-304, Inhalt, ISBN 978-3-434-50605-8.
- Tragisches Schicksal, Berlin 2008, ISBN 978-3-86596-174-7
- Judentum, Zionismus, Antizionismus und Antisemitismus, Berlin 2009, ISBN 978-3-86596-226-3
Weblinks
- Literatur von und über Hajo Meyer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Ludwig Watzal: Rezension zu Deutschland, Israel, Palästina. Streitschriften.
- Interview mit Muslim-Markt, 22. März 2010
Einzelnachweise
Kategorien:- Häftling im KZ Auschwitz
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