Hans Joachim Oeffler

Hans Joachim Oeffler
Porträt Hans Joachim Oeffler, Oktober 1991

Hans Joachim Oeffler (* 1930; † 23. August 2005 in Homburg) war ein deutscher evangelischer Theologe, Autor und Friedensaktivist

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Oeffler kam aus einem evangelischen Pfarrhaus. Gleich seinem Vater studierte er evangelische Theologie und wurde zum Pfarrer der Pfälzer evangelischen Kirche ordiniert. Bereits in seiner Studentenzeit nahm er, der die Dogmatikvorlesungen des Theologen Karl Barth mit großem Interesse gehört hatte, mit diesem Kontakt auf und blieb mit ihm viele Jahre im Briefwechsel verbunden. Eine ihm von Barth angebotene Doktorarbeit über das Taufverständnis Luthers nahm er allerdings nicht an, weil ihm zu jener Zeit angesichts der atomaren Bedrohung eine Mitwirkung in der Friedensbewegung wichtiger erschien. Im Engagement gegen die westdeutsche Wiederbewaffnung und für ein friedenspolitisches Zeugnis der christlichen Kirche schloss O. engen Kontakt mit Martin Niemöller, dessen Biograf er wurde. Im Gespräch mit diesen Theologen und Kirchenleuten vom linken Flügel der Bekennenden Kirche fand Oeffler Zugang zur Christlichen Friedenskonferenz und nahm seit ihrer Gründung an ihrer Studien- und Öffentlichkeitsarbeit teil. Von 1985 bis 1989 war er einer der 15 Vizepräsidenten der CFK. Als Pfarrer betreute er die Kirchengemeinde Siegelbach, in der er bis zu seiner Emeritierung amtierte. Bis 1982 wurde auch Rodenbach von Pfarrer Hans-Joachim Oeffler aus Siegelbach betreut.[1] Oeffler fühlte sich dazu berufen, die Erkenntnisse und das Lebenswerk des Nazigegners und bekennenden Friedenskämpfers Martin Niemöller in das kirchliche Bewusstsein zu heben. Er gehörte 1977 neben den Söhnen Niemöllers zu den Gründern der Martin-Niemöller-Stiftung, die sich um die Verbreitung von Niemöllers Haltung und Einsichten bemüht. Die Predigt bei seiner Beerdigung in Homburg hielt sein Freund, der Pfarrer Winfried Anslinger.[2] Es lag ihm sehr viel daran, junge Menschen bei ihrer Wegfindung zu unterstützen, und er hat sich bei diesem Unterfangen auch niemals ablenken lassen. Er war immer für jeden da, weil man mit ihm wirklich über alles reden konnte. Er sah immer das positive im Menschen und hat es ausdrücklich unterstützt.

Werke

  • Martin Niemöller. Reden, Predigten, Denkanstöße 1964-1976. Hrsg. v. Hans Joachim Oeffler, Köln 1977 (darin S. 276-284: Verzeichnis von 466 Predigten aus den Jahren 1945-1976)[3]
  • Martin Niemöller. Ein Lesebuch. - Broschiert (Oktober 1990) von Martin Niemöller, Hans Joachim Oeffler, Hans Prolingheuer, et al.

Einzelnachweise

  1. http://www.dekanat-otterbach.de/index.php/gemeinden/protestantische-kirchengemeinde-rodenbach
  2. http://www.vvn-bda-kl.de/artikel/20051004.html
  3. Carsten Nicolaisen: NIEMÖLLER, Martin. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 6, Herzberg 1993, ISBN 3-88309-044-1, Sp. 735–748.

Weblinks


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