- Hans Joachim Sonntag
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Hans Joachim Sonntag (* 8. September 1920 in Bonn; † 10. Mai 1999 in Bonn) war ein deutscher Maler des Informel.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Hans Joachim Sonntag wurde als Sohn des Reichsgerichtsrats Carl Sonntag und seiner Ehefrau Else Sonntag, geb. Eltzbacher in eine christlich-jüdische Familie des rheinischen Großbürgertums hineingeboren. Mitglieder der Familie seiner Mutter gehörten zu den bedeutendsten Kölner Bankiers des 19. Jahrhunderts. Die Familie Eltzbacher war auch mit den bedeutendsten Bonner Industriellen-Familien wie Soennecken und Tenten verwandt. Die Firma der Familie von August Macke stand mit ihnen in geschäftlicher Verbindung. Der Vater Hans Joachim Sonntags war als Reichsrichter an führender Stelle an den Prozessen gegen Adolf Hitler und andere Nazi-Größen wie Hanns Ludin nach dem Kapp-Putsch in München 1923 und in Berlin 1930 beteiligt, die von den Nationalsozialisten als Bühne zur Verbreitung ihrer politischen Zielsetzungen missbraucht wurden. Obwohl er die Rassenpolitik der Nationalsozialisten ablehnte, setzte er sich wie die anderen Richter aus nationalistischen Erwägungen für eine milde Strafe der Angeklagten ein. Aufgrund der NS-Rassengesetze blieb seinem Sohn Hans Joachim Sonntag der Weg zum Studium zunächst versagt. Wegen seiner Abstammung als "wehrunwürdig" eingestuft und ständigen Schikanen ausgesetzt wurde er ersatzweise im Rahmen des Luftschutzes eingesetzt und konnte er erst durch Protektion seines Freundes Werner Meyer-Eppler gegen Ende des Krieges das Studium der Chemie aufnehmen. Seine eigentliche Leidenschaft galt jedoch der Malerei. Durch die politischen Umstände erzwungen begann er seinen künstlerischen Werdegang als Autodidakt.
Werk
Zu Beginn der 1960er Jahre entwickelte er eine eigene Spachtel-Technik mit der er Werke schuf, die ihn bald über die Grenzen des Rheinlandes hinaus bekannt machten. Breite Flächen begrenzte er mittels dieser Technik durch scharfe Konturen. Dabei arbeitete er mit leuchtenden Farben, die von rhythmischen Linien eingefangen wurden. Der Bonner Maler Herm Dienz, den viele irrtümlich für seinen Lehrer hielten sagte über das besondere Verhältnis Sonntags zur Farbe: "Die Farbe ist bei Sonntag unmittelbar suggestiv und mit großer Sicherheit gesetzt. Die Grundstrukturen schimmern durch, die Fläche ist in Bewegung gesetzt." In seinen Aquarellen sieht er etwas "Unerlöstes" und "Wolken so schwer als wenn sie platzen wollten". Mit seiner ganz speziellen Technik vermochte Sonntag es wie kein anderer Maler seiner Zeit, an sich stumpfe Tempera-Farben auf ungeahnte Weise zum Leuchten zu bringen. Sonntag wird als Nachfolger der Generation um August Macke zu der mittleren Bonner Künstlergeneration gerechnet.
Ausstellungen (Auswahl)
- Beethovenhalle Bonn 1963
- Große Kunstausstellung München 1965 im Haus der Kunst, vertreten mit den Werken:
- 22.11.1963 (Zum Tode Kennedy´s) (Inv. Nr. 2049), 1963, Öl auf Leinwand
- Kontroverse in statu nascendi, 1964, Ölspachtel-Aquarell, 28,5 x 38,5 cm
- Bundesministerium für Ernährung 1976
Literatur
- Bonner Rundschau vom 24. Oktober 1962
- Bonner General-Anzeiger vom 9./10. März 1963
- Bonner General-Anzeiger vom 11. März 1963
- Bonner Rundschau vom 12. März 1963
- Rhein-Zeitung Koblenz vom 13. März 1963
- Bonner Rundschau vom 16. März 1963
- Bonner Rundschau vom 14. Juli1976
- Bonner General-Anzeiger vom 16. Juli 1976
Einzelnachweise
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