- Hans Rudolf Henche
-
Hans Rudolf Henche (* 1940)[1] ist ein ehemaliger deutscher orthopädischer Chirurg. Seine Spezialgebiete sind die Arthroskopie der Gelenke, insbesondere des Kniegelenks, zu deren Pionieren in Deutschland er gehört[2][3][4][5], sowie Knieprothesen, der endoskopische Kreuzbandersatz und die Meniskuschirurgie.[6]
Inhaltsverzeichnis
Leben
Thema von Henches Dissertation im Jahr 1986 an der Medizinischen Fakultät der Universität Frankfurt waren Störungen des Wasser- und Elektrolythaushaltes bei Delirium tremens.
Ab 1971 arbeitete Henche an der Orthopädischen Klinik, Department für Chirurgie der Universität Basel, deren Leiter er wurde und wo er mit ersten arthroskopischen Eingriffen begann.[7] 1977 gründete Henche die Abteilung (später Klinik) für Orthopädie des Kreiskrankenhauses Rheinfelden (Deutschland).[8] Sein 1978 erstmals erschienenes Buch Die Arthroskopie des Kniegelenks war die erste deutschsprachige Monographie zur Arthroskopie des Kniegelenkes[9] und fand im deutschsprachigen Raum weite Verbreitung. Unter Henches Leitung entwickelte sich die Klinik zu einem überregional bekannten Zentrum für arthroskopische Chirurgie und Gelenkersatz. 2002 wurden die Abteilungen Orthopädie und Unfallchirurgie zu einer Klinik für Orthopädische Chirurgie zusammengeführt. Bis Mitte 2005 war Henche Chefarzt dieser Klinik, die heute Teil der Kliniken des Landkreises Lörrach ist.[10]
Von Rheinfelden aus war Henche war 1981 der Initiator, Organisator und 1982 Leiter der ersten deutschsprachigen Arthroskopiekurse in Arosa (Schweiz). Bis zum Januar 2002 hatte Henche zusammen mit Walter Dick und Christoph Kieser, dem Traumatologen Werner Glinz und André Gächter die Leitung der Kurse inne.[11] Henche gehörte 1983 zu den Gründungsmitgliedern der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Arthroskopie (AGA), heute die weltweit größten Gesellschaft arthroskopisch tätiger Ärzte, war ihr erster Vizepräsident und zeichnete als Schriftleiter und Mitherausgeber für die ersten Mitteilungen der AGA von 1988 bis 1993 verantwortlich.[12][13] Von 1988 bis 1989 war Henche Präsident der AGA. Heute ist er Ehrenmitglied dieser Vereinigung.[14] Bis heute ist Henche auch Mitglied im Beirat der Zeitschrift Orthopädische Praxis der Vereinigung Süddeutscher Orthopäden.[15] Außerdem ist er Mitglied im Beirat des Förderverein Kreiskrankenhaus Rheinfelden e.V. und Vorsitzender der 2006 gegründeten Bürgerstiftung Rheinfelden.
Veröffentlichungen
Neben zahlreichen Beiträgen in Fachzeitschriften[16] gehört Henche zu den Verfassern bzw. Herausgebern mehrerer Monografien.
- Die Arthroskopie des Kniegelenks: Diagnostik und Operationstechniken, Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg/New-York/Paris/Tokio. Erstauflage 1978, 2. überarbeitete und erweiterte Auflage 1988, deutsche Ausgabe: ISBN 3-540-08380-4, englische Ausgabe unter dem Titel Arthroscopy of the knee joint: ISBN 0-387-08380-4, auch ins japanische übersetzt.
- Sonographie in der Orthopädie und Sportmedizin, hrsg. von H. R. Henche und W. Hey. Buchreihe für Orthopädie und orthopädische Grenzgebiete; 14. Medizinisch-Literarische Verlagsgesellschaft, Uelzen 1987. ISBN 3-88136-120-0.
- Diagnostik und Therapie von Kapselbandläsionen am Kniegelenk, zusammen mit Werner Hackenbruch. Eular-Verlag, Basel 1981, ISBN 3-7177-0019-7.
Weblinks
- Literatur von und über Hans Rudolf Henche im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Veröffentlichungen von Hans Rudolf Henche, Datenbank PubMed
Einzelnachweise
- ↑ Laut Arthroskopie (AGA-Mitteilungen), Springer Verlag, Berlin/Heidelberg, ISSN 0933-7946 (Print), 1434-3924 (Online), H. 13, Nr. 3, Juli 2000, S. 141-150.
- ↑ [1]
- ↑ [2]
- ↑ [3]
- ↑ Michael Strobel: Arthroskopische Chirurgie, Springer Verlag, Berlin/Heidelberg/New York 1998, S. 4, ISBN 3-540-63571-8.
- ↑ [4]
- ↑ Fritz Povacz: Geschichte der Unfallchirurgie, Spinger Medizinverlag, Heidelberg 2. Aufl. 2007, S. 260, ISBN 978-3-540-74844-1.
- ↑ [5]
- ↑ [6]
- ↑ [7]
- ↑ [8]
- ↑ [9]
- ↑ [10]
- ↑ [11]
- ↑ [12]
- ↑ Eine Auswahl findet sich hier. Eine erste wegweisende Publikation war: Indikation, Technik und Resultate der Arthroskopie des Kniegelenkes nach Traumatisierung. In: Orthopädie, H. 3, S. 178–183, 1974.
Wikimedia Foundation.