Hartmann von Dillingen

Hartmann von Dillingen

Hartmann von Dillingen († 4./5. Juli 1286) war von 1248 bis 1286 Bischof von Augsburg.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft

Hartmann entstammte dem schwäbischen Geschlecht der Grafen von Dillingen, das im Donauraum begütert war und die Vogtei über Ulm innehatte. Der Familie entstammen auch der Augsburger Bischof Walter I. und die Bischöfe von Konstanz Eberhard I. und Ulrich I. Er war der jüngste Sohn von Graf Hartmann IV. von Dillingen († 1258) und der Willibirgis († vor 1248)[1].

Leben

Hartmann war 1246/47 Domherr in Augsburg. Nach der Absetzung Siboto von Seefelds durch Papst Innozenz IV. wurde er 1248 Bischof von Augsburg. Seine Weihe erfolgte erst im Jahr 1256. Im Streit zwischen den Staufern und den Päpsten stand Hartmann auf der päpstlichen Seite. In seinem Bistum war er ein Förderer der Klöster und Spitäler, er erlaubte den Bettelorden der Dominikaner, Franziskaner und Karmeliter die Seelsorge in seiner Diözese. Er lag seit 1256 im Streit mit Ludwig II. von Bayern um die Vogtei des Hochstifts, konnte sich schließlich 1270 durchsetzen, verlor aber die Vogtei 1276 wieder an das Reich. In der Fehde mit Ludwig III. von Oettingen um die Vogtei des Klosters Neresheim entschied ein Schiedsgericht unter Leitung von Albertus Magnus gegen ihn. Schwigger II. von Mindelberg nahm ihn 1266 gefangen und brannte seine Burg Straßberg nieder. Nach dem Tode seines Vaters erbte er die Besitzungen der Grafen von Dillingen, die 1258 bzw. 1286 zum größten Teil an das Bistum Augsburg übergingen. Mit Hartmanns Tod 1286 erlosch das Geschlecht der Grafen von Dillingen.

Einzelnachweise

  1. Foundations or Medieval Genalogy: Swabian Nobility. Ch. 12A Grafen von Dillingen

Literatur

Weblinks


Vorgänger Amt Nachfolger
Siboto von Seefeld Bischof von Augsburg
13248–1286
Siegfried IV. von Algertshausen

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Hartmann (Vorname) — Hartmann ist ein männlicher Vorname. Herkunft und Bedeutung Hartmann ist besonders im Mittelalter ein gebräuchlicher Name. Dabei existieren zwei Bedeutungsvarianten. Zum einen gilt „Hartmann“ als der „harte“ oder „starke Mann“, zum anderen… …   Deutsch Wikipedia

  • Dillingen — Dillingen, 1) Landgericht im baierischen Kreise Schwaben, 4 QM.; 15,650 Ew.; 2) Hauptstadt darin, an der Donau (neue Brücke); mit königlichem Schloß, 4 Kirchen, Kapuziner u. Franciskanerkloster, Gymnasium, Lyceum, Lateinische,… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Bischof von Augsburg — Die folgenden Personen waren Bischöfe des Bistums Augsburg. Bis zur Säkularisation waren sie zugleich Fürstbischöfe des Hochstiftes Augsburg. Einige Epitaphen finden sich bis heute im Augsburger Dom. Bischof von bis Anmerkungen Bild Dionysius um… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Klöstern (chronologisch) — Folgende Liste der Klöster stellt einen Beitrag zur Klostergeschichte dar und ist in der Entstehungsphase. Daher bittet der Ersteller um Mithilfe nach vorgegebenem Schema (Datum, Kloster/Abtei, in Klammern: Orden, Diözese, Region/Land, Gründer,… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Bischöfe von Augsburg — Wappen des Bistums Augsburg nach Siebmachers Wappenbuch von 1605 Die Liste der Bischöfe von Augsburg stellt die Bischöfe des Bistums Augsburg vor. Bis zur Säkularisation waren sie zugleich Fürstbischöfe des Hochstiftes Augsburg. Einige Epitaphen… …   Deutsch Wikipedia

  • Dillingen — Dillingen, 1) unmittelbare Stadt im bayr. Regbez. Schwaben, an der Donau und der Staatsbahnlinie Neuoffingen Ingolstadt, 435 m ü. M., hat 6 katholische und eine evang. Kirche, ein altes Schloß (ehemals Residenz der Bischöfe von Augsburg, jetzt… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Hartmann Fugger von Kirchberg — Hartmann Max Josef Fugger von zu Kirchberg und Weißenhorn (* 30. Juni 1829 auf Schloss Kirchberg; † 5. April 1899 in Oberkirchberg) war Jurist und Mitglied des Deutschen Reichstags. Leben Fugger von Kirchberg war von 1842 bis 1847 Zögling der… …   Deutsch Wikipedia

  • Ernst von Neresheim — soll einer frühneuzeitlichen Überlieferung der Abtei Neresheim zufolge der erste Abt des Klosters gewesen sein. Er galt den dortigen Mönchen als Heiliger und Märtyrer. (Gedenktag: vermutlich 13. Juli). Aufgrund neuerer Untersuchungen handelt es… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutscher Kreuzzug von 1096 — Der Deutsche Kreuzzug von 1096 ist der Teil des Ersten Kreuzzugs, in dem von zumeist deutschen kleinbäuerlichen Kreuzfahrern unter adliger oder klerikaler Führung nicht Muslime, sondern Juden angegriffen wurden. Obwohl es in Europa… …   Deutsch Wikipedia

  • Grafen von Kyburg — Das Wappen der Grafen von Kyburg in der Stumpfschen Chronik von 1548 Die Kyburger (veraltet auch Kiburger) waren ein Adelsgeschlecht, dessen Herrschaftsschwerpunkte in der heutigen Nord und Ostschweiz lagen. Die Kyburger waren eine Seitenlinie… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”