- Haven Höövt Vegesack
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Das Haven Höövt Vegesack ist ein Stadtquartier mit einem Einkaufszentrum auf dem Gelände der ehemaligen Lürssen Werft in Bremen-Vegesack, zwischen dem Vegesacker Hafen und dem Vegesacker Bahnhof sowie der Grohner-Düne.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
- Vegesacker Hafen
Von 1618 bis 1623 wurde der Vegesacker Hafen nach einer Entscheidung des Bremer Rates mit finanzieller Unterstützung des Hauses Seefahrt als erster künstlicher Flusshafen Deutschlands gebaut. Von 1645 bis 1648 entstand das Havenhaus, Amtssitz des Vegesacker Hafenmeisters. 1741, im Zweiten Stader Vergleich, kam Vegesack zum Kurfürstentum Hannover; Hafen und Havenhaus blieben aber dauerhaft bremisch. Wegen zunehmender Weserversandung konnten die meisten Handelsschiffe auch Vegesack nicht mehr anlaufen. Der Hafen war bald nur noch Winterlager und Instandsetzungsort für die Schiffe. 1803 kam Vegesack wieder zu Bremen. Seit 1835 führte eine Brücke über die Hafeneinfahrt zum Hafenhöft. Eisgang führte 1871 zum Einbruch der Uferbefestigung des Höfts. Die Hafenkante musste verbaut und die Lesum begradigt werden.
- Werften auf dem Hafenhöft
Die erste Werft wurde wohl bereits um 1639 gegründet von Cord Cöper. Seit 1771 fand der Bau der ersten Seeschiffe auf dem Hafenhöft statt.
Schiffbauer Johann Lange gründete 1805 seine Werft, die er 1814 auf dieses Areal verlagerte. Segel- und Fischreischiffe entstanden und 1817 Deutschlands erstes Dampfschiff, Die Weser. Die ehemalige Villa des Schiffbauers Lange befand sich auf dem Höft; sie wurde in den 1990er Jahren abgerissen.1904 wurde am Vegesacker Hafen von Friedrich Lürßen ein Ausrüstungs und Reparaturbetrieb eingerichtet. 1924 verlegte die Lürssenwerft den Betrieb komplett nach Vegesack. Von 1972 bis 1980 wurde die Werft vollständig nach Lemwerder verlagert. Der Verwaltungssitz blieb auf dem Höft.
Der denkmalgeschützte Lange-Speicher von vor 1821 blieb jedoch erhalten. Er stand seit 1987 leer. Der alte Speicher wurde von 1995 bis 1999 saniert.
- Neubebauung
Das freigewordene Gelände am historischen Hafen sollte an der entstehenden Hafenpromenade mit Wohnungen, kulturellen und freizeitlichen Einrichtungen sowie einem Einkaufszentrum bebaut werden. Vorgesehen war auch ein Großkino, das jedoch nicht realiert werden konnte.
Die städtebaulichen Planungen wurden verschiedentlich kritisiert, vor allem da hierdurch das Zentrum von Vegesack um den Sedan-Platz mit der an schließenden Gerhard-Rohlfs-Straße erheblich geschwächt und sich zum Hafen verlagern würde. Nach einigen Planänderungen wurde ein Bebauungsplan beschlossen und mit der Realisierung der Bebauung begonnen.
Die Schulschiff Deutschland – eine Dreimasterbark – wurde von ihrem Liegeplatz an der Weser in Bremen-Mitte um 1995 nach Vegesack verholt und saniert. Es liegt als maritimes Denkmal und Museum an der Lesum vor dem Areal.
Das Einkaufs- und Erlebniscenter Haven Höövt mit um die 70 Fachgeschäfte wurde nach zwei Jahren Bauzeit am 27. März 2003 eröffnet. Eine Mischung aus Handel, Gastronomie und Unterhaltung entstand auf einer Mietfläche von etwa 37.000 Quadratmetern. Es ist das größte Zentrum dieser Art in Bremen-Nord. Es hat rund 1200 Parkplätze
Im etwa gleichen Zeitraum wurde der zentrale Busbahnhof von Vegesack zwischen dem Vegesacker Bahnhof und dem Haven Höövt ausgebaut.
Über die Hafeneinfahrt führt vom Hafenhöft seit 1999 eine neue Fußgänger-Klappbrücke mit einer Spannweite von 42 Metern über den Hafen zum alten Vegesack, zum Fähranleger und zur Weserpromenade.
Aktuelle Situation
Das Gebiet um den Hafen mit Haven Höövt, Havenhaus, Speichern, Packhäusern, Gaststätten, Brunnensäule und bronzenem Walkiefer ist heute ein zentrale Ort des Stadtteils.
Es befinden sich auf und am Hafenhöft
- das Einkaufs- und Erlebniscenter Haven Höövt,
- das Verwaltungsgebäude der Lürssen-Werft,
- der alte Hafenspeicher mit einer öffentlichen Ausstellungszonen, dem Museum Spicarium für Schiffbau und Schifffahrt, einer Gaststätte und einem Yacht-Zentrum,
- das Hafenmeisterhaus von 2007 neben dem Hafenspeicher,
- das Jugendcafé Hafen Höft der Arbeiterwohlfahrt (AWO).
Literatur
- Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X.
Weblinks
53.1681938.626789Koordinaten: 53° 10′ 5″ N, 8° 37′ 36″ OKategorien:- Geographie (Bremen)
- Einkaufszentrum in Bremen
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