Lemwerder

Lemwerder
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Lemwerder
Lemwerder
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Lemwerder hervorgehoben
53.1666666666678.61666666666671
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Wesermarsch
Höhe: 1 m ü. NN
Fläche: 36,38 km²
Einwohner:

7.018 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 193 Einwohner je km²
Postleitzahl: 27809
Vorwahl: 0421
Kfz-Kennzeichen: BRA
Gemeindeschlüssel: 03 4 61 006
Gemeindegliederung: 19 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Stedinger Str. 51
27809 Lemwerder
Webpräsenz: www.lemwerder.de
Bürgermeister: Hans-Joachim Beckmann (SPD)
Lage der Gemeinde Lemwerder im Landkreis Wesermarsch
Zwischenahner Meer Bremen Bremerhaven Delmenhorst Landkreis Ammerland Landkreis Cloppenburg Landkreis Cuxhaven Landkreis Friesland Landkreis Oldenburg Landkreis Osterholz Landkreis Wesermarsch Landkreis Wittmund Oldenburg (Oldenburg) Wilhelmshaven Berne Brake (Unterweser) Butjadingen Elsfleth Jade (Gemeinde) Lemwerder Nordenham Ovelgönne StadlandKarte
Über dieses Bild

Lemwerder ist eine Gemeinde im Landkreis Wesermarsch in Niedersachsen (Deutschland).

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Die Gemeinde liegt im Süden der Wesermarsch auf der linken Weserseite gegenüber von Vegesack.

Gemeindegliederung

Lemwerder besteht aus folgenden 19 Ortsteilen: Altenesch, Bardewisch, Bardewischermoor, Barschlüte, Braake, Butzhausen, Deichshausen, Dunwarden, Dunwarderfelde, Hörspe, Husum, Krögerdorf, Krögerdorfermoor, Lemwerder, Ochtum, Ritzenbüttel, Sannau, Süderbrook und Tecklenburg.

Geschichte

St.-Veit-Denkmal in Altenesch

Die erste urkundliche Erwähnung bezieht sich auf 1063 n. Chr., als das noch unbesiedelte Gebiet Aldenabrock durch König Heinrich IV. in den Besitz der Kirche überging. Mit der Errichtung des Weserdeiches um 1100 begann die eigentliche Besiedlung des Landes am Gestade vorwiegend durch die Friesen – daher der Name Stedingen. Übermäßige Abgaben (Zehnt) waren Anlass zur Fehde mit dem Erzbischof von Bremen und führten zum Freiheitskampf der Stedinger Friesen. In der Schlacht bei Altenesch am 27. Mai 1234 wurden die Stedinger von einem überlegenen Kreuzfahrerheer mit Teilnehmern aus ganz Europa vernichtend geschlagen.

Lemwerder wie ganz Stedingen wurde von über 50 verheerenden Sturmfluten heimgesucht. Von einer dieser Naturkatastrophen zeugt die 1478 eingerissene Nobiskuhle im Ortsteil Braake. Aufgrund der Flutkatastrophe von 1962 wurden umfangreiche Hochwasserschutzmaßnahmen realisiert.

Seit dem Mittelalter besteht die Fährverbindung zwischen Lemwerder und Vegesack. Durch Vertrag zwischen Oldenburg und Bremen wurde 1576 bestimmt, dass die Bremer die Fähre behalten sollten.

Von 1500 bis 1862 stellte Lemwerder den weitaus größten Anteil aller Eismeermannschaften für den Robben- und Walfang. Die Nachfahren fanden Arbeit in den immer mehr wachsenden Boots- und Schiffswerften am Stedinger Deich.

Seit dem 19. Jahrhundert gliederte sich das Gebiet der heutigen Gemeinde Lemwerder in die Gemeinde Altenesch, die zum oldenburgischen Amt Delmenhorst gehörte und die Gemeinde Bardewisch, die zum oldenburgischen Amt Elsfleth gehörte. 1933 wurden Altenesch und Bardewisch mit den Gemeinden Berne, Neuenhuntorf und Warfleth zur Gemeinde Stedingen des Landkreises Wesermarsch zusammengeschlossen.

Später siedelten sich die noch heute bedeutsamen Industriebetriebe an. 1936 wurden die Weser-Flugzeugwerke gebaut. Die Entwicklung von Flugzeugen und das Einfliegen aller Serienmaschinen machten den Bau einer entsprechenden Start- und Landebahn notwendig. Die Aufwärtsentwicklung wurde unterbrochen durch den Zweiten Weltkrieg. Am 18. März und am 8. Oktober 1943 war Lemwerder von Flugzeugangriffen betroffen, welche 52 Todesopfer und umfangreiche materielle Schäden verursachten (der Ortsteil Lemwerder-West wurde nahezu vollkommen zerstört).

Am 1.April 1948 wurde die Gemeinde Stedingen wieder aufgelöst und in die Gemeinden Altenesch und Berne geteilt. Bardewisch verblieb Teil der Gemeinde Altenesch. Die Siedlungsfläche der Gemeinde Altenesch wurde in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg erheblich erweitert, zuerst durch die Aufnahme Heimatvertriebener, später durch den Zuzug von Neubürgern insbesondere aus dem benachbarten Bremen.

Der Gemeindename wurde am 15. November 1972 von Altenesch in Lemwerder geändert.

Politik

Kommunalwahl 2011
Wahlbeteiligung: 59,12 % (+7,23)
 %
60
50
40
30
20
10
0
55,12%
18,41%
14,84%
11,61%
Gewinne und Verluste
Im Vergleich zu 2006
 %p
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-3,49%
+0,48%
-8,61%
+11,61%

Gemeinderat

Der auf 5 Jahre gewählte Gemeinderat besteht aus 20 Ratsmitgliedern. Die Sitze verteilen sich nach der Kommunalwahl am 11. September 2011 wie folgt:

  • SPD: 11 Sitze (-1)
  • CDU: 4 Sitze (+1)
  • FDP: 3 Sitze (-2)
  • GRÜNE: 2 Sitze (+2)

Bürgermeister

Der hauptamtliche Bürgermeister wird seit 2006 für 8 Jahre gewählt. Hans-Joachim Beckmann (SPD) hat das Amt seit der vorletzten Wahl im September 2001 inne und wurde im September 2006 bis zum 31. Oktober 2014 wiedergewählt.

Gemeindepartnerschaft

Seit dem 6. Januar 2001 besteht mit der Gemeinde Gerwisch aus dem Landkreis Jerichower Land in Sachsen-Anhalt eine Gemeindepartnerschaft.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Musik

  • Die Show- & Drumband Blue Eagles Lemwerder ist der örtliche Musikverein. Neben Auftritten im eigenen Ort vertreten sie den Namen der Gemeinde weit über die Grenzen der Region hinaus.
  • Der Stedinger Shanty-Chor ist durch Live-Auftritte in der gesamten Bundesrepublik und beim Hafenkonzert von Radio Bremen weit über die Grenzen der Gemeinde Lemwerder bekannt geworden.

Bauwerke

Kapelle am Deich
Ochtum-Sperrwerk

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Drachenfest Lemwerder, seit 1991 immer am dritten Augustwochenende auf dem Ritzenbütteler Sand an der Weser stattfindendes Festival.

Persönlichkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Straßenverkehr

Lemwerder ist über die B 212 erreichbar. Zwischen Bremen-Vegesack und Lemwerder besteht eine Autofährverbindung über die Weser mit zwei Fährschiffen. Innerhalb des Verkehrsverbundes Bremen-Niedersachsen (VBN) verkehren Linienbusse zwischen den einzelnen Ortsteilen Lemwerders sowie den Nachbarorten.

Schienenverkehr

In Lemwerder endet eine nach Delmenhorst führende Bahnstrecke. Diese wurde am 1. November 1922 durch die Deutsche Reichsbahn in Betrieb genommen, der reguläre Personenverkehr am 27. März 1962 eingestellt. Zuletzt wurde die Strecke für Sonderfahrten der Delmenhorst-Harpstedter Eisenbahnfreunde in Anspruch genommen. Der Güterverkehr wurde von der Delmenhorst-Harpstedter Eisenbahn bedient. Aufgrund des schlechten Gleiszustandes wurde die Strecke zum Jahresende 2009 zwischen Lemwerder und dem Delmenhorster Ortsteil Hasbergen gesperrt.

Flugverkehr

Der nächste internationale Flughafen befindet sich in Bremen. Auf dem Werksgelände der EADS wird der nichtöffentliche Flugplatz Lemwerder betrieben.

Ansässige Unternehmen

Die Werft Abeking & Rasmussen, die SGL-ROTEC, die Flügel für Windkraftanlagen fertigt und die Segelmacherei Beilken haben ihren Sitz in Lemwerder, wo sich auch eine Produktionsstätte der Lürssen Werft befindet. Überregionale Bedeutung hat der zu EADS gehörender Flugzeugbauer ASL (Aircraft Services Lemwerder), welcher innerhalb des Konzerns die Aufgaben der Montage von Strukturbauteilen, Ersatzteilefertigung, Reparatur und Wartung von Komponenten für Militärflugzeuge übernimmt.

Einzelnachweise

  1. Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)

Weblinks

 Commons: Lemwerder – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

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