Hebelbund Lörrach

Hebelbund Lörrach
Logo des Hebelbundes Lörrach e.V.

Der Hebelbund Lörrach, meist nur Hebelbund genannt, jedoch nicht zu verwechseln mit dem Hebelbund Müllheim, ist eine deutsche literarische Gesellschaft mit Sitz in Lörrach im Südwesten Baden-Württembergs, die sich mit dem Leben und den Schöpfungen Johann Peter Hebels, des bekanntesten alemannischen Dialektdichters, sowie mit der Vermittlung seines Gesamtwerks in heutiger Zeit befasst.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Hebelbund wurde 1947 von einer Gruppe um den Pfarrer und Heimatschriftsteller Hans Albert Richard Nutzinger aus Hauingen gegründet. Der Hebelbund Lörrach ist damit die jüngste Organisation, die sich dem Leben und Werk Johann Peter Hebels widmet. Der Bund hat heute rund 300 Mitglieder. Präsident ist derzeit der Alt-Pfarrer und Pädagoge Hans-Jürgen Schmidt aus Steinen.

Tätigkeit

Der Hebelbund veranstaltet jährlich in der ersten Maihälfte (also um den Geburtstag Hebels am 10. Mai herum) ein Hebel-Wochenende mit einem Festvortrag – dem nach Hebels Kalendergeschichtensammlung „Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes“ benannten „Schatzkästlein“ – am Samstagabend und einem „Hebel-Gottesdienst“ am Sonntag. Externe Fachreferenten verschiedenster Disziplinen stellen an beiden Anlässen einen bestimmten Aspekt im Leben und im Werk Johann Peter Hebels in den Mittelpunkt.

Während dieser Wochenenden, in deren Rahmen auch Orchester und Musiker aus der Region auftreten, verleiht der Hebelbund Lörrach jedes Jahr den Hebeldank „an Menschen, die heute im Sinne Johann Peter Hebels wirken und arbeiten“. Als Dokumentation der Hebel-Wochenenden wird eine Jahresschrift herausgegeben.

Weiterer Schwerpunkt der Tätigkeit sind die literarischen Begegnungen unter dem Motto „Literatur grenzenlos“, bei denen zeitgenössische Dichter, Schriftsteller, Liedermacher oder Referenten aus dem deutsch-französisch-schweizerischen Dreiländereck um Basel herum auftreten.

Hebeldankträger

Bisherige Empfänger des Hebeldanks waren[1]:

  • 1949: Adolf Glattacker, Maler, Lörrach-Tüllingen
  • 1950: Hans Iselin, Professor für Unfallmedizin, Lörrach/Basel
  • 1951: Franz Philipp, Komponist, Professor, Schönau/Freiburg im Breisgau
  • 1952: Hans Kaltenbach, Maschinenfabrikant, Lörrach
  • 1953: Julius Wilhelm, Denkmalpfleger, Lörrach
  • 1954: Joseph Pfeffer, Altbürgermeister, Lörrach
  • 1955: Adolf Strübe, Maler und Bildhauer, Professor, Lörrach
  • 1956: Karl Asal, Ministerialrat, Professor, Freiburg im Breisgau
  • 1957: Ernst Friedrich Bühler, Chormeister, Steinen im Wiesental
  • 1958: Alfred Holler, Lehrer, Professor, Lörrach
  • 1959: Otto Kleiber, Feuilleton-Redaktor der Basler National-Zeitung, Basel
  • 1960: Emil Hutter, Rektor i.R., Lörrach-Stetten
  • 1961: Emilie Gruber-Winter, Lörrach
  • 1962: Hans Stössel, Generaldirektor der KBC, Lörrach
  • 1963: Richard Bampi, Keramiker, Kandern
  • 1964: Ernst Brugger, Sendeleiter des Südwestfunks, Studio Freiburg im Breisgau
  • 1965: Peter Zschokke, Regierungsrat, Basel
  • 1966: Herbert Albrecht, Professor, Vorsitzender des Bürgeln-Bundes, Rheinfelden AG
  • 1967: Anton Dichtel, Regierungspräsident des Regierungsbezirks Südbaden, Freiburg im Breisgau
  • 1968: Joseph Rey, Oberbürgermeister von Colmar
  • 1969: Robert Müller-Wirth, Senator und Verleger, Karlsruhe
  • 1970: Ernst Staehelin-Kutter, Theologieprofessor, Basel
  • 1971: Gebhard Müller, Präsident des Bundesverfassungsgerichtes, Karlsruhe
  • 1972: Bürgerlicher Sängerverein Lörrach 1833 e. V.
  • 1973: Wolfgang Bechtold, Landrat i. R., Lörrach
  • 1974: Karl Friedrich Rieber, Musikdirektor, Lörrach
  • 1975: Walter Jung, Ratsschreiber, Lörrach
  • 1976: Paul Stintzi, Professor, Mülhausen
  • 1977: Theodor Binder, Arzt, Lörrach
  • 1978: Georg Thürer, Professor, Teufen/St. Gallen
  • 1979: Hermann Person, Regierungspräsident i. R., Freiburg im Breisgau
  • 1980: Gerhard Moehring, Kustos des Heimatmuseums, Lörrach
  • 1981: Raymond Matzen, Professor, Straßburg
  • 1982: Erhard Richter, Oberstudiendirektor, Vorsitzender Geschichtsverein Markgräflerland, Grenzach-Wyhlen
  • 1983: Egon Hugenschmidt, Oberbürgermeister i. R., Lörrach
  • 1984: Arnold Schneider, Alt-Regierungsrat, Basel
  • 1985: Hans Schneider, Korrespondent der Basler National-Zeitung, Freiburg i. Br.
  • 1986: Percy Gerd Watkinson, Komponist, Professor, Steinen-Lehnacker
  • 1987: Hanns U. Christen („-sten“), Journalist, Basel
  • 1988: Friedrich Resin sen., Unternehmer, Weil am Rhein
  • 1989: Alfred Toepfer, Unternehmer, Hamburg
  • 1990: Claude Guizard, Präfekt des Département Haut-Rhin, Colmar
  • 1991: Hansjörg Sick, Oberkirchenrat i. R., Karlsruhe
  • 1992: Yasumitsu Kinoshita, Professor, Kyoto/Japan
  • 1993: Werner O. Feißt, Fernsehmoderator, Fernsehjournalist, Fernsehproduzent und Buchautor, Baden-Baden
  • 1994: Sylvie Reff-Stern, Sängerin, Komponistin, Ringendorf, Elsass
  • 1995: Dieter Kaltenbach, Maschinenfabrikant, Lörrach
  • 1996: Michael Raith, Pfarrer und Historiker, Riehen (Schweiz)
  • 1997: Ursula Hülse, Geschäftsführerin des Trachtenvereins „Bund Heimat und Volksleben“, Denzlingen
  • 1998: Walther Eisinger, Professor, Heidelberg
  • 1999: Marie-Paule Stintzi, Profesor, Mülhausen
  • 2000: Berthold Hänel, ehem. Kulturreferent, Lörrach
  • 2001: Beat Trachsler, Kulturhistoriker und Verleger, Basel
  • 2002: Manfred Bosch, Schriftsteller, Lörrach
  • 2003: Gérard Leser, Historiker und Volkskundler, Colmar
  • 2004: Inge Gula, Lehrerin und Kommunalpolitikerin, Lörrach
  • 2005: Rolf Max Kully, Germanistikprofessor, Solothurn (Schweiz)
  • 2006: Johannes Wenk-Madoery, Kaufmann, Riehen (Schweiz)
  • 2007: Dieter Andreas Walz, Rektor, Hausen im Wiesental
  • 2008: René Egles, Dichter/Liedermacher, Pfulgrisheim bei Straßburg
  • 2009: Markus Manfred Jung, Mundartdichter/Schriftsteller, Wehr
  • 2010: Uli Führe, Dichter/Musiker, Buchenbach bei Freiburg im Breisgau

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Liste der bisherigen Hebeldankträger

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