- Manfred Bosch
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Manfred Bosch (* 16. Oktober 1947 in Bad Dürrheim) ist ein deutscher Schriftsteller.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Bosch wuchs in Bad Dürrheim und in Radolfzell am Bodensee auf. Nach dem Abitur leistete er in einem Münchner Altersheim Zivildienst und brach sein Studium der Soziologie und Germanistik zugunsten freier schriftstellerischer und publizistischer Tätigkeit ab. Seit 1969 veröffentlichte er eine Reihe Gedichtbände und Bücher zu gesellschaftlichen und kulturpolitischen Themen, arbeitete in der Redaktion der Zeitschrift „Publikation“ mit und veröffentlichte zahlreiche Essays, Aufsätze und Rezensionen in Zeitschriften („Frankfurter Hefte“, „Neue Rundschau“), Zeitungen („Süddeutsche Zeitung“, „Frankfurter Rundschau“, „Darmstädter Echo“, „Die Tat“, „Deutsche Volkszeitung“), der alternativen Literaturzeitschrift „Ulcus Molle Info“ und Der Metzger sowie Rundfunkanstalten. In der zweiten Hälfte der 1970er Jahre trug er mit vier alemannischen Gedichtbänden zur Erneuerung der Mundartliteratur bei. Nach seinem Umzug von Bayern nach Südbaden (1980 Rheinfelden, 1997 Lörrach, 2008 Konstanz) verlegte er sich mehr und mehr auf zeit- und literaturgeschichtliche Darstellungen des deutschen Südwestens mit Schwerpunkt Bodensee. Parallel zur Gründung und Redaktion der von Martin Walser, Adolf Muschg, Hermann Bausinger, André Weckmann und anderen herausgegebenen Zeitschrift „Allmende“ gab Bosch zahlreiche Anthologien, Bücher und Werkausgaben zeitgenössischer sowie vergessener Autoren heraus und war Lektor für Buchreihen des Verlags G. Braun, Karlsruhe. Bosch erarbeitete auch zahlreiche Ausstellungen – so im Auftrag des Landes Baden-Württemberg („Der Johann-Peter-Hebel-Preis 1936–1988“), der Städte Freiburg im Breisgau, Konstanz und Überlingen, des Literaturhauses Gottlieben sowie des Hermann-Hesse-Höri-Museums in Gaienhofen. Bosch ist Mitarbeiter bei den von der „Kommission für geschichtliche Landeskunde“ in Baden-Württemberg herausgegebenen biographischen Reihen und leitet derzeit als erster Vorsitzender die literarische Gesellschaft „Forum Allmende e. V.“; außerdem ist er Vorsitzender der Leopold Ziegler-Stiftung.
Auszeichnungen
- 1978: Bodensee-Literaturpreis der Stadt Überlingen
- 1980: Literaturstipendium des Landes Baden-Württemberg
- 1985: Alemannischer Literaturpreis[1]
- 1990: Johann-Peter-Hebel-Preis
- 1997: Bodensee-Literaturpreis der Stadt Überlingen
- 2002: „Hebeldank“ des Hebelbundes Lörrach
- 2003: Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg
- 2005: Ludwig-Uhland-Preis
- 2008: Kulturpreis des Bodenseekreises
Werke (Auswahl)
- (Hrsg.): Max Picard: Wie der letzte Teller eines Akrobaten. 1988
- (Hrsg.): Max Barth: Flucht in die Welt. Exilerinnerungen. 1988.
- Der Johann-Peter-Hebel-Preis 1936–1988. Dokumentation. 1988.
- (Hrsg.): Mit der Setzmaschine in Opposition. Auswahl aus Erich Schairers Sonntagszeitung 1920–1933. 1989.
- (Hrsg.): Kindheitsspuren. Literarische Zeugnisse aus dem Südwesten. 1991.
- (Hrsg.): Jacob Picard: Werke in zwei Bänden. 1991.
- Ins Freie will ich. Harriet Straub, Hedwig Mauthner und das Glaserhäusle in Meersburg. 1996.
- Bohème am Bodensee. Literarisches Leben am See von 1900 bis 1950. 1997.
- Hiergeblieben oder Heimat und andere Einbildungen. Aufsätze und Reden. 1997.
- (Hrsg.): Käthe Vordtriede: Mir ist es noch wie ein Traum, dass mir diese abenteuerliche Flucht gelang … 1998.
- (Hrsg.): Warum brüllt Frau Bichler Frau Kirkowski so an? Literarische Texte aus dem Raum Lörrach. 2000.
- (Hrsg.): Unser aller Weg führt übern Bodensee. Eine Landschaft und ihre Menschen in der Literatur des 20. Jahrhunderts. 2000.
- (Hrsg.): Alemannisches Judentum. Spuren einer verlorenen Kultur. 2001.
- KulturLand. Die Entwicklung von Kunst und Kultur im 20. Jahrhundert in Baden-Württemberg. 2001.
- Dichterleben am Bodensee. 2002.
- (Mit-Hrsg.): Erich Schairer: Bin Journalist, nichts weiter. Ein Leben in Briefen. 2002.
- (Hrsg.): Tami Oelfken: Fahrt durch das Chaos. 2003.
- Herz auf Taille. Curt Weller, der Entdecker Erich Kästners. 2003.
- (Hrsg.): Robert Reitzel: Ich will nur auf einem Ohre schlafen, um keinen Weckruf zur Freiheit zu verpassen. Werkauswahl. 2004.
- Der schönen Abseitigkeit froh. Hans Leip am Bodensee. 2004.
- Das Bodenseebuch. Zur Geschichte eines grenzüberschreitenden Jahrbuchs (1914–1965). 2006.
- (Mit-Autor und Mit-Hrsg.): Schwabenspiegel. Literatur vom Neckar bis zum Bodensee 1800 bis 1950. 2006.
- Zeit der schönen Not. Die Anfangsjahre des Südverlags in Konstanz 1945 bis 1952. 2009.
- (Hrsg.): Oberrheingeschichten. 2010.
Weblinks
- Literatur von und über Manfred Bosch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Alemannischer Literaturpreis. Stadt Waldshut-Tiengen, abgerufen am 14. Dezember 2010.
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