Steinen (Baden)

Steinen (Baden)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Steinen
Steinen (Baden)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Steinen hervorgehoben
47.6452777777787.7402777777778338
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Lörrach
Höhe: 338 m ü. NN
Fläche: 46,86 km²
Einwohner:

10.143 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 216 Einwohner je km²
Postleitzahl: 79585
Vorwahl: 07627
Kfz-Kennzeichen:
Gemeindeschlüssel: 08 3 36 084
Gemeindegliederung: 7 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Eisenbahnstraße 31
79585 Steinen
Webpräsenz: www.steinen.de
Bürgermeister: Rainer König
Lage der Gemeinde Steinen im Landkreis Lörrach
Karte
Steinen im Dreiländereck

Steinen (Alemannisch Steine) ist eine Gemeinde im Landkreis Lörrach in Baden-Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Mit dem Steinenbachtal als Nord-Südachse bildet die Gemeinde Steinen einen geographischen Querriegel zum Wiesental. Insgesamt erstreckt sich die Gemeinde in der größten Nord-Süd-Ausdehnung über 14 km, die Höhendifferenz zwischen der Tallage in 400 Meter bis zum Wambacher Wasen in 988 Meter Höhe im Norden beträgt fast 600 m.

Nachbargemeinden

Die Gemeinde grenzt im Norden an Malsburg-Marzell, im Nordosten an Gemeinde Kleines Wiesental, im Osten an die Stadt Schopfheim, im Süden an die Stadt Rheinfelden (Baden) sowie im Westen an die Kreisstadt Lörrach und die Stadt Kandern.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Steinen besteht aus den sieben Ortsteilen Endenburg, Hägelberg, Höllstein, Hüsingen, Schlächtenhaus, Steinen und Weitenau mit insgesamt 26 Dörfern, Weilern, Höfen und Häusern. Die räumlichen Grenzen der Ortsteile sind identisch mit denen der ehemaligen Gemeinden gleichen Namens, ihre offizielle Benennung erfolgt durch vorangestellten Namen der Gemeinde und durch Bindestrich verbunden nachgestellt der Name des jeweiligen Ortsteils. Die Ortsteile bilden zugleich Wohnbezirke im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung. Mit Ausnahme der Ortsteile Höllstein und Steinen sind Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit jeweils eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher als dessen Vorsitzender eingerichtet.[2]

Die sieben Ortsteile der Gemeinde Steinen[3]
Wappen Name Einwohner Fläche (in km2) Erste urkundliche Erwähnung Zugehörige Einrichtungen[4][Anm. 1]
Steinen Steinen 5475 5,95 1113 ("Steina")
Endenburg Endenburg 419 10,64 1275 ("Entenburch")
  • Dörfer: Endenburg, Kirchhausen, Lehnacker
  • Zinken: Stelle
  • Höfe: Auhof, Schrohmühle
  • Häuser: Stalten
Weitenau Weitenau 600 6,78 1100 ("Witnowe")
  • Dörfer: Weitenau
  • Zinken: Außerdorf, Farnbuck, Schillighof
  • Höfe: Hummelberg
Hägelberg Hägelberg 752 6,44
  • Dörfer: Hägelberg
Höllstein Höllstein 1873 2,64 1103[Anm. 2]
  • Dörfer: Höllstein
  • Häuser: Förishäusle, Gaze- und Keppweberei, Hagmatt, Schalthaus
Hüsingen Hüsingen 570 6,87 1242 ("Husinchon")
  • Dörfer: Hüsingen
  • Häuser: Merian'sche Anlagen
Schlächtenhaus Schlächtenhaus 515 7,53
  • Dörfer: Schlächtenhaus, Hofen
  • Höfe: Heuberg, Klosterhof
  • Häuser: Kloster Weitenau
  1. Im Ortsteil Hüsingen liegen die Wüstungen Fenningen und Muntzikon und im Ortsteil Weitenau liegt die 1344 und 1383 genannte Ortschaft Bůssoltzberg, die möglicherweiße mit Farnbuck identisch ist.
  2. Höllstein wurde erstmals 1103 in einer Urkunde des Basler Klosters St. Alban erwähnt. Aus der Urkunde geht hervor, dass der Ort mindestens seit 1083 existiert.

Geschichte

Die ersten Erwähnungen Steinens und einiger seiner heutigen Ortsteile stammen aus dem 12. Jahrhundert. Steinen selbst wurde 1113 erstmals urkundlich erwähnt. Archäologische Befunde wie alemannische Reihengräber weisen jedoch schon auf eine frühere Besiedelung hin. Zu einem bemerkenswerten wirtschaftlichen Aufstieg der Region kam es im 14. und 15. Jahrhundert durch die Verwertung der Vorkommen an rotem Buntsandstein, der für den Wiederaufbau des zerstörten Basler Münsters verwendet wurden. 1503 kam das Gebiet mit der gesamten Markgrafschaft Hachberg-Sausenberg an die Markgrafschaft Baden und wurde dort dem Oberamt Rötteln zugeordnet. Steinen erhielt Anfang des 17. Jahrhunderts Marktrecht, Ende des 18. Jahrhunderts einen Vieh- und Krämermarkt und später auch einen Wochenmarkt. Bereits seit dem 14. Jahrhundert bildete es gemeinsam mit den Orten Höllstein, Hüsingen und Hägelberg eine Vogtei.

Am 1. Januar 1974 wurde Weitenau nach Steinen eingemeindet. Am 1. Oktober 1974 erfolgte die Eingemeindung von Endenburg. Die heutige Gemeinde wurde am 1. Januar 1975 durch Vereinigung der Gemeinden Steinen, Hägelberg, Höllstein, Hüsingen und Schlächtenhaus neu gebildet.

katholische Kirche in Höllstein

Religionen

Im Kernort, in Höllstein und Schlächtenhaus gibt es jeweils eine evangelische Gemeinde, die zur Badischen Landeskirche gehört. Die mit der Landeskirche verbundene Arbeitsgemeinschaft für Seelsorge e. V. betreibt in Hägelberg außerdem das Bibel- und Erholungsheim Haus Frieden.

Mit der Christus-Gemeinde besteht in Steinen eine Gemeinde der kleinen Evangelisch-Lutherischen Kirche in Baden, die sich im 19. Jahrhundert der Union von lutherischem und reformiertem Bekenntnis im Großherzogtum Baden widersetzt hat.

In Höllstein gibt es eine römisch-katholische Gemeinde, die außer für den gesamten Ort Steinen auch für Maulburg zuständig ist.

Im Ort ist auch der Evangelische Verein für innere Mission Augsburger Bekenntnis e.V., der zur Evangelischen Allianz gehört, vertreten. Außerdem gibt es eine neuapostolische Gemeinde, eine evangelische Täufergemeinde und die Freikirche Quelle des Lebens im Ort.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat von Steinen hat 25 Sitze. Die Gemeinderatswahlen am 7. Juni 2009 erbrachten folgendes Ergebnis:

Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU) 42,4 % - 7,5 11 Sitze -1
Gemeinschaft für ein lebenswertes Dorf 33,8 % - 1,2 8 Sitze ± 0
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 23,9 % + 7,8 6 Sitze + 3

Die Wahlbeteiligung betrug 51,2 % (2004: 51,5 %). Die Differenzen beziehen sich auf die Wahl 2004.

Wappen

In geteiltem Schild oben in Blau eine aus sieben (drei oben, vier unten) Steinen bestehende silberne Mauer auf der Teilung, unten in Grün ein silberner Wellenbalken. Die sieben Steine stehen für die sieben Teilorte der heutigen Gesamtgemeinde, die Mauer steht als Symbol für die Stärke, die aus der Zusammenarbeit erwächst, der Wellenbalken symbolisiert die Wiese, die durch den Ort fließt.

Gemeindepartnerschaften

Steinen pflegt seit 1983 eine Partnerschaft mit der französischen Gemeinde Cornimont in den Vogesen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

  • Bauernhausmuseum Schneiderhof in Endenburg

Parks

Der Vogelpark Steinen in privater Trägerschaft zeigt auf 10 ha etwa 1000 Tiere, neben Vögeln auch Berberaffen und Kängurus. Ein Tropenhaus zeigt tropische Pflanzengemeinschaften, in einer Falknerei kann man Flugvorführungen von Adlern, Falken und Eulen beobachten.

Sport

Wiesentalstadion in Höllstein, rechts im Hintergrund die Wiesentalhalle

In Steinen gibt es ein großes sportliches Angebot auf der Basis zahlreicher Vereine[5]. Die größten Sportvereine sind:

  • FC Steinen-Höllstein (Fußball)
  • TuS Höllstein (Leichtathletik, Volleyball, Ski, Gesundheitssport)
  • TV Steinen (Turnen, Tischtennis, Gesundheitssport)

Die wichtigste Sportstätte ist das 1990 in Betrieb gegangene Wiesentalstadion im Ortsteil Höllstein. Der Sportplatz beinhaltet sowohl einen Naturasen- als auch einen Tennenplatz, eine Kunststoffbahn und verschiedene Hochsprung- und Weitsprung- sowie Wurfsporteinrichtungen[6]. Dort finden vor allem die Trainings und Spiele bzw. Wettkämpfe des FC Steinen-Höllstein und TuS Höllstein statt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Durch die Linien S 5 und S 6 der Regio S-Bahn Basel ist Steinen an das Schienennetz angebunden. Die S 5 fährt über Lörrach nach Weil am Rhein, die S 6 verbindet die Gemeinde einerseits über Lörrach und Riehen mit dem Bahnhof Basel SBB, in der anderen Richtung mit Zell im Wiesental. Ferner ist Steinen an die durch das Gemeindegebiet führende Bundesstraße 317 (Titisee-NeustadtWeil am Rhein) angebunden.

Bildung

Das Schulzentrum Steinen beherbergt eine Grund-, Haupt-, Werkreal- und eine Realschule und Teile der Sonderschule Maulburg. In den Ortsteilen Höllstein und Weitenau gibt es je eine Grundschule.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Weitere Persönlichkeiten

  • Meret Oppenheim (1913–1985), surrealistische Künstlerin, verbrachte einen Großteil ihrer Jugend (1918–1932) in Steinen.

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
  2. Hauptsatzung der Gemeinde Steinen vom 7. Juli 1998, zuletzt geändert am 24. Oktober 2006
  3. Informationsbrochüre der Gemeinde Steinen 2010 mit weiteren Informationen, insbesondere zu den einzelnen Ortsteilen
  4. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 890-893
  5. Liste der Sportvereine der Gemeinde Steinen
  6. fcsteinen.net. Daten und Bilder des Wiesentalstadions auf der Homepage des FC Steinen-Höllstein

Weblinks

 Commons: Steinen (Baden) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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