Heinitzpolder

Heinitzpolder
Heinitzpolder
Gemeinde Bunde
Koordinaten: 53° 16′ N, 7° 15′ O53.2602777777787.24888888888891Koordinaten: 53° 15′ 37″ N, 7° 14′ 56″ O
Höhe: 1–2,5 m ü. NN
Fläche: 30,86dep1
Einwohner: 364 (1961)
Eingemeindung: 2001
Postleitzahl: 26831
Vorwahl: 04959
Karte

Lage von Dollart im Rheiderland

Die Deichreihensiedlung Heinitzpolder gehört zum Ortsteil Dollart in der Gemeinde Bunde im ostfriesischen Rheiderland.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Der Ort liegt östlich des Dollart und wird nur durch den schmalen Streifen des Ortsgebietes von Kanalpolder von der Meeresbucht getrennt. Im Südwesten grenzt Landschaftspolder an. Durch Deiche wird das Gebiet vor Überflutungen geschützt. Der gesamte Ort ist durch Landgewinnung entstanden und liegt auf fruchtbarem Marschboden. Die Siedlung befindet sich auf einem Schlafdeich. Ein Sieltief dient als Entwässerungskanal für das niedrig gelegene Land.

Geschichte

Der Ort entstand durch sogenannten Anwachs eines neues Gebiets aus dem Deichvorland mittels Landgewinnungsmaßnahmen und Deichbau. Im Jahr 1773 pachteten einige Unternehmer das Deichvorland von Landschaftspolder und führten einen Deichbau durch, der aber den Sturmfluten nicht standhalten konnte. Eine zweite Interessentengruppe unternahm 1794 bis 1796 einen zweiten Versuch, der diesmal erfolgreich war. Heinitzpolder erhielt als erster Ort im Rheiderland einen schiffbaren Kanal, der über ein Siel den Zugang zum Dollart gewährte. 1796 ist zum ersten Mal der Name „Heinitz Polder“ bezeugt. Er verdankt sich dem preußischen Staatsminister Friedrich Anton von Heynitz (1725–1802).

Unter französischer Herrschaft war das Gebiet ab 1807 ein Teil des niederländischen Departements Ems-Occidental („Wester Eems“). Im Jahr 1813 wurde eine erste „Gemeinde Dollart“ geschaffen, in die die Orte Landschaftspolder, Heinitzpolder, Bunderhammrich, Böhmerwold und St. Georgiwold eingegliedert wurden. Nach dem Sturz von Napoleon wurde das Gebiet dem Königreich Hannover zugeschlagen. Die Februarflut 1825 führte in Heinitzpolder zu einem Deichbruch und einer Überflutung des Landes. Erst 1874 bis 1877 entstand aus dem Anwachs von Heinitzpolder Kanalpolder. 1885 wurde Ostfriesland preußisch. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zu einem verhältnismäßig hohen Zustrom von Flüchtlingen, was auf die ertragreichen Polderflächen zurückzuführen ist.[1] 1966 wurde die Samtgemeinde Dollart gegründet, die 1973 ihre Selbstständigkeit verlor und in die Samtgemeinde Bunde eingegliedert wurde. Heinitzpolder gehört seit 2001 zur Einheitsgemeinde Bunde.

Religionen

Seit 1821 gehörte Heinitzpolder zur Kirchengemeinde Landschaftspolder, seit 1887 zu Ditzumerverlaat. Dort war eine neue reformierte Kirchengemeinde entstanden, die 1896 eine eigene Kirche erhielt.

Literatur

  • Harm Wiemann u.a.: Aus vergangenen Tagen: Chronik der Samtgemeinde Bunde. Hrsg. Samtgemeinde Bunde. Selbstverlag, Bunde 1983.
  • Johann Schulte: Verlaat - (K)eine Chronik der ehemaligen Gemeinde Dollart. Festschrift zur 250-Jahrfeier von Ditzumer-Verlaat. Artline, Bunde 2003.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft:Heinitzpolder (PDF-Datei; 22,4 kB) (gesehen 6. September 2010).

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