Heinrich-Lassen-Park

Heinrich-Lassen-Park
Der Heinrich-Lassen-Park in Berlin-Schöneberg

Der Heinrich-Lassen-Park liegt im Berliner Ortsteil Schöneberg zwischen der Belziger, Dominicus-, Eisenacher- und Hauptstraße. Die Grünanlage mit Spielplatz und Liegewiese ist benannt nach Heinrich Lassen (1874–1953), einem deutschen Architekten, Baubeamten und Kommunalpolitiker.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Geschichte

Die unscharfe Begrenzung des Parks wird durch die Belziger Straße im Norden, Rückseite der Bebauung der Eisenacher Straße im Osten, die Gebäuderückseiten der Hauptstraße im Süden und die Mauer des Friedhofs an der Dominicusstraße gebildet. Die Fläche kann grob mit 160 × 200 m² angegeben werden.

Der Park entstand 1953 an der Stelle eines eiszeitlichen Feuchtgebietes, auf denen im 19. Jahrhundert die Schöneberger Familien Richnow und Willmann ihre Gärten angelegt hatten. Die beiden Familien waren durch den Verkauf großer Grundstücke an die Stadt in der Gründerzeit als „Millionenbauern“ reich und bekannt geworden.

Umbau des Parks

Ende 2010 begann das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg mit umfangreichen Umbaumaßnahmen im Park. Die Fahrradwege durch den Park sollten verkleinert werden, da sie nach Aussage des zuständigen Bezirkstadtrates Oliver Schworck (SPD) häufig matschig seien.[1] Darüber hinaus waren ein neuer zentraler Eingangsbereich vorgesehen, eine Regenwasserversickerung und im Boden eingelassene Müllsammelbehälter. In die Umbaupläne wurden die Anwohner des Parks jedoch nicht einbezogen, nur im Umweltausschuss wurden „einige Instandhaltungsmaßnahmen“ angekündigt.[2] Um den Eingang zu vergrößern, wurden Sträucher und Bäume gerodet.[3] Weiterhin sollte die Spiel- und Liegewiese verkleinert werden, um Platz für Container zu schaffen. Diese sehr umfangreichen Baumaßnahmen stießen bei den betroffenen Anwohnern auf Widerstand; sie gründeten die Bürgerinitiative „Lassenpark lassen!“. Der Park sollte in seinem ursprünglichen Zustand erhalten bleiben.[4] Nach einem vorläufigen Baustopp im November 2010[2] erarbeitete ein „Runder Tisch“ eine Kompromisslösung, die sowohl die Belange des Bezirksamtes als auch die Forderungen der Initiative berücksichtigt. An Stelle eines zentralen Eingangsplatzes werden zwei Ein- und Ausgänge angelegt. Die Wegführung soll beibehalten werden, wobei auf den Einsatz von Asphalt zugunsten eines Pflasters aus Betonplatten verzichtet wird. Als Lärm- und Sichtschutz gegenüber der Belziger Straße soll weiterhin eine Hecke gepflanzt werden.[4] Die gesamten Baumaßnahmen benötigen eine Summe von rund 400.000 Euro, davon wurden bis zum Baustopp bereits etwa 100.000 Euro ausgegeben. Im Juli 2011 muss das Bezirksparlament auf einer Sondersitzung über die Weiterführung oder den endgültigen Abbruch der Arbeiten entscheiden.[2]

Kunst

Im Park befindet sich eine Skulptur aus Muschelkalkstein, die den griechischen Hirtengott Pan zeigt. Das Werk des unbekannten Künstlers stammt aus dem Jahr 1970.[5]

Barrierefreiheit

Der Park sowie die Wege sind bedingt barrierefrei. Das Gelände verfügt über geringe Bodenunebenheiten. Ein Gefälle besteht vornehmlich an den Zugängen zum Park.[6]

Panoramablick über den Heinrich-Lassen-Park in Richtung Belziger Straße
Panoramablick über den Heinrich-Lassen-Park in Richtung Belziger Straße

Sehenswürdigkeiten in der Umgebung

Im Umfeld des Parks liegt das von Heinrich Lassen entworfene Stadtbad Schöneberg sowie die Theodor-Heuss-Bibliothek. Darüber hinaus sind die Gustav-Langenscheidt-Schule und das Seniorenzentrum Katharinenhof erwähnenswert.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Information des Bezirksstadtrats Oliver Schworck, abgerufen am 30. April 2011.
  2. a b c Birgitt Eltzel: Streit ums Grün. Der Umbau des Heinrich-Lassen-Parks in Schöneberg soll wieder rückgängig gemacht werden. In: Berliner Zeitung vom 20. Juli 2011; S. 21
  3. Jörn Hasselmann: Anwohner stoppen Park-Umbau In: Der Tagesspiegel vom 3. April 2011. Abgerufen am 30. April 2011.
  4. a b Webseite der Bürgerinitiative zum Heinrich-Lassen-Park, abgerufen am 30. April 2011
  5. Skulptur Pan des unbekannten Künstlers auf Bildhauerei in Berlin, abgerufen am 30. April 2011.
  6. NBIK e. V. – nachhaltig bilden integrieren und kommunizieren – zum Park, abgerufen am 30. April 2011.
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