- Heinrich Camerarius
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Heinrich Camerarius, auch Henricus Camerarius (* 1547 in Braunschweig als Heinrich Kemmer; † 11. Februar 1601 bei Gieseritz) war ein deutscher Rechtsgelehrter.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Heinrich Camerarius war der Sohn des Braunschweiger Kaufmanns Hans Kemmer († 1549) und dessen Frau Kunigunde Pelt.[1] Er wurde in Braunschweig von Joachim Mörlin unterrichtet[2] und begann 1566 ein Studium an der Universität Wittenberg. Bereits nach zwei Monaten wechselte er an die Universität Rostock. Dort wurde er 1570 zum Magister und 1574 zum Lizenziat der Rechte promoviert. Er wurde zum Syndikus der Hansestadt Rostock und 1578 zum ordentlichen Professor der Rechte an der Universität ernannt. Seine Promotion zum Doktor der Rechte erfolgte am 13. August 1579. Er hielt Vorlesungen über das lübische Recht und dessen Modifikationen in Rostock. Camerarius vertrat in seinen Schriften über das römische Recht die Auffassungen von Jacques Cujas. In den Jahren 1583, 1589 und 1595 war er Rektor der Universität.
Die Stadt Rostock entsandte ihn nach Schweden (1587), zu den Hansetagen nach Lübeck und den Landtagen des Herzogtums Mecklenburg. Er war Rat des Herzogs Ulrich von Mecklenburg, der Herzöge Bogislaw XIII. und Philipp II. von Pommern, der Fürsten von Lüneburg und des Herzogs Franz von Sachsen-Lauenburg. Eine Berufung zum Syndikus nach Braunschweig 1588 lehnte er ab, wirkte aber im Oktober 1600 an einem Vergleich zwischen der Stadt und dem Herzog Heinrich Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel mit.
Heinrich Camerarius starb 1601 während einer Reise bei der Rückkehr von Salzwedel nach Rostock in der Nähe von Gieseritz und wurde in Rostock begraben. Er war seit 1575 mit Margarete Dobbin (1554–1626) verheiratet.[3] Ihre Tochter Margarethe heiratete den Rechtsgelehrten Martin Chemnitz (1561–1627).
Literatur
- Fromm: Camerarius, Heinrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 3, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 719 f.
- Johann Bernhard Krey: Andenken an die rostockschen Gelehrten aus den drei letzten Jahrhunderten. Rostock 1816, S. 40–43 (Google Books).
- Otto Krabbe: Die Universität Rostock im fünfzehnten und sechzehnten Jahrhundert. Stillersche Hofbuchhandlung, Rostock und Schwerin 1854, S. 697f. (Google Books).
Einzelnachweise
- ↑ Ulrich Bubenheimer: Thomas Müntzer. Herkunft und Bildung. In: Studies in Medieval and Reformation Traditions. Bd. 46, 1989, ISBN 978-90-04-08850-4, S. 266 (GoogleBooks).
- ↑ Eckhard Düker: Freudenchristentum: Der Erbauungsschriftsteller Stephan Praetorius. In: Arbeiten zur Geschichte des Pietismus. Bd. 38, Vandenhoeck & Ruprecht, 2003, ISBN 978-3-525-55822-5, S. 41 (GoogleBooks)
- ↑ Camerarius, Heinrich in der Sammlung von Personalschriften der Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern
Weblinks
- Literatur über Heinrich Camerarius in der Landesbibliographie MV
- Camerarius, Heinrich. In: Catalogus Professorum Rostochiensium. 28. September 2009, abgerufen am 7. Dezember 2009.
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