Heinrich Ehrenfried Warnekros

Heinrich Ehrenfried Warnekros

Heinrich Ehrenfried Warnekros (* 8. Oktober 1752 in Stralsund; † 8. Oktober 1807[1] in Greifswald) war ein deutscher Philologe und Gymnasiallehrer. Er reformierte die Greifswalder Stadtschule und legte damit die Grundlagen für eine moderne Bürgerschule.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Sohn des Friedrich Christoph Warnekros, Altermann der Brauerkompagnie, besuchte die Schule in Stralsund und studierte ab 1772 an der Universität Göttingen. An der Universität Greifswald wurde er 1776 zum Doktor der Philosophie promoviert und war dort einige Zeit als Privatdozent beschäftigt. Er erwarb sich durch seine Schriften Entwurf der hebräischen Alterthümer (1782) und Der Geist Shakespear’s (1786) allgemeine Anerkennung.

Nach drei erfolglosen Bewerbungen um eine feste Anstellung an der Hochschule übernahm er 1783 von Theophilus Coelestinus Piper das Rektorat der Greifswalder Stadtschule. Es gelang ihm, mit Unterstützung der Greifswalder Bürgerschaft und der Regierung Schwedisch-Pommerns in Stralsund, gegen den Widerstand des Greifswalder Rates die heruntergekommene Schule zeitgemäß zu reformieren. Aus der alten Lateinschule entstand eine den neuen Anforderungen gerecht werdende bürgerliche Bildungsanstalt. Die Schülerzahl stieg von 16 im Jahr 1783 auf 101 im Jahr 1800. Während seiner Amtszeit wurde 1799 die neue große Stadtschule eingeweiht, heute die Gemäldegalerie des Pommerschen Landesmuseums.[2]

Heinrich Ehrenfried Warnekros wurde 1805 vom schwedischen König mit dem Professorentitel geehrt. Er starb 1807 während der Besetzung Schwedisch-Pommerns durch französische Truppen. Die Warnekrossche Lehrordnung blieb im Wesentlichen bis 1816 bestehen.

Heinrich Ehrenfried Warnekros war nicht verheiratet. Sein Bruder war der Jurist David Wilhelm Warnekros.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Georg Christoph Hamberger, Johann Georg Meusel, Johann Wilhelm Sigismund Lindner: Das gelehrte Teutschland, oder Lexikon der jetzt lebenden teutschen Schriftsteller. Bd. 16, 5. Ausgabe, Meyersche Buchhandlung, Lemgo 1812, S. 51 (Digitalisat)
  2. Lutz Winkler: Kantoren und Stadtmusici in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Greifswald.. In: Joachim Kremer, Walter Werbeck (Hrsg.): Das Kantorat des Ostseeraums im 18. Jahrhundert: Bewahrung, Ausweitung und Auflösung eines kirchenmusikalischen Amtes. Greifswalder Beiträge zur Musikwissenschaft 15, Frank & Timme, Berlin 2007, ISBN 978-3-86596-060-3, S. 160–161 (Digitalisat).

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Warnekros — ist der Familienname von David Wilhelm Warnekros (1743–1809), deutscher Rechtsgelehrter und Konsistorialdirektor. Ehregott Ulrich Warnekros (1779–1830), deutscher Mediziner Heinrich Ehrenfried Warnekros (1752–1807), deutscher Philologe und… …   Deutsch Wikipedia

  • Warnekros — Warnekros, Heinrich Ehrenfried, geb. 1752 in Stralsund, wurde 1783 Professor u. Rector an der Stadtschule in Greifswald u. st. dort 1807; er schr.: Entwurf der hebräischen Alterthümer, Weimar 1782, 3. A. von A. G. Hoffmann besorgt, ebd. 1832;… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Liste Stralsunder Persönlichkeiten — Die Liste Stralsunder Persönlichkeiten führt chronologisch nach dem Jahrhundert der Geburt Personen auf, die in Stralsund geboren und/oder in Stralsund gestorben und/oder durch ihr Handeln in und um Stralsund bedeutsam für die Geschichte der… …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium Greifswald — Schulform Gymnasium Gründung 1561 Ort Greifswald Land Mecklenburg Vorpommern Staat Deutschland Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”