Heinz Kensche

Heinz Kensche

Heinz Kensche (* 21. Januar 1909 in Waldenburg, Schlesien; † 17. September 1970 in Uhingen-Holzhausen) war ein deutscher Ingenieur und Flugzeugbauer. Er begann mit dem Segelfliegen am Zobten (Riesengebirge). In Grunau (Riesengebirge) flog er zusammen mit Wolf Hirth, Hanna Reitsch und Joachim Küttner.

Als gelernter Schlosser, Maschinenbau-Ingenieur und Flugzeugbauingenieur war Kensche zunächst beim Reichsluftfahrtministerium angestellt. Dort war er als Testpilot mitverantwortlich für die Zulassung sämtlicher in Serie gebauter Segelflugzeuge. 1934 konstruierte Kensche den Helios, das erste Segelflugzeug mit freitragendem Knickflügel. Konstruktion und Bau des Helios erfolgten innerhalb von nur 6 1/2 Wochen.[1] In seiner Stellung beim Reichsluftfahrtministerium war Kensche zudem an der Erprobung der Fi 103R (V1) beteiligt. Nach Ende des zweiten Weltkrieges wechselte er in die Konstruktionsabteilung der Firma Schmetz in Herzogenrath und entwickelte Patente für Nähmaschinennadeln.[2] Er blieb dem Segelfliegen treu. So war er 1950 bis 1960 als ehrenamtlicher Leiter des Technischen Ausschusses des Deutschen Aeroclubs tätig und stellte einen Geschwindigkeitsrekord über das 100-Kilomenter-Dreieck auf. Ab 1952 entwickelte Kensche zusammen mit E.G. Haase die Segelflugzeuge HKS 1 und HKS 3. Bahnbrechend war bei diesen Flugzeugen ein schlitzloser Flügel mit verwölbbarem Profil und Querrudersteuerung durch Verwölbung. Die Flugzeuge hatten keine Bremsklappem sondern erstmalig einen Bremsschirm. Mit der einsitzigen HKS 3 wurde E.G. Haase 1958 Segelflugweltmeister.[3] Die HKS 3 ist im Deutschen Museum in München ausgestellt, Die HKS 1 steht restauriert im Museum auf der Wasserkuppe. 1952 nahm Kensche mit einem Condor IV an der Segelflugweltmeisterschaft in Madrid teil. Nachdem Kensche 1958 als Versuchsleiter zur Firma Allgaier in Uhingen wechselte um dort stufenlose Getriebe zu entwickeln, war er maßgeblich am Bau der H30 TS beteiligt.Die H30 TS wurde von Wolfgang Hütter konstruiert.Sie war eines der ersten Flugzeuge in Faserverbundbauweise. Sie war ein Motorsegler mit einem BMW-Radial-Strahltriebwerk.

Kensche war Mitglied der OSTIV.

Auszeichnungen

  • Silbernes Segelflugabzeichen Nr. 16

Publikationen (Auswahl)

  • Der Flug. In: Wolf Hirth/Georg Brütting (Hrsg.):Handbuch des Segelfliegens. Stuttgart:Franck'sche Verlagsbuchhandlung 1938, 1.Auflage bis 8. Auflage, Artikel "Der Flug und seine Mechanik"

Zeitschrift Flugsport, 26. Jahrgang, Nr. 17, 1934 Zeitschrift für Flugwissenschaft, 2. Jahrgang, Heft 1, Januar 1954, "Die Entwicklung des Segelflugzeugs HKS 1"

  • Anforderungen an den Draht für Nähmaschinennadeln. Düsseldorf:Verlag Stahleisen, 1949

Einzelnachweise

  1. Segelflugzeug D-Helios In Flugsport, 26. Jahrgang, Nr. 17. 1934
  2. Nadeln In: Stahldrahterzeugnisse, Band II. Düsseldorf: Verlag Stahleisen 1956
  3. Heinz Kensche:Die Entwicklung des Segelflugzeugs HKS 1. In: Zeitschrift für Flugwissenschaft, 2.Jahrgang Heft 1, Januar 1954

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