- Uhingen
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Wappen Deutschlandkarte 48.7058333333339.5919444444444295Koordinaten: 48° 42′ N, 9° 36′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Stuttgart Landkreis: Göppingen Höhe: 295 m ü. NN Fläche: 24,79 km² Einwohner: 13.555 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 547 Einwohner je km² Postleitzahlen: 73062–73066 Vorwahlen: 07161, 07163 Kfz-Kennzeichen: GP Gemeindeschlüssel: 08 1 17 051 Stadtgliederung: 3 Stadtteile Adresse der
Stadtverwaltung:Kirchstraße 2
73066 UhingenWebpräsenz: Bürgermeister: Matthias Wittlinger (CDU) Lage der Stadt Uhingen im Landkreis Göppingen Uhingen ist eine Stadt im deutschen Bundesland Baden-Württemberg und liegt etwa 35 km östlich von Stuttgart im Filstal.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Uhingen liegt im Filstal rund sechs Kilometer westlich von Göppingen. Der Hauptort erstreckt sich über zwei Berghänge (Haldenberg / Wurmberg und Wasserberg) und das dazwischen liegende Filstal. Die Stadt liegt im Landkreis Göppingen und gehört damit zur Region Stuttgart und zum Regierungsbezirk Stuttgart.
Stadtgliederung
Zu Uhingen gehören die ehemals selbstständigen Gemeinden Baiereck, Holzhausen und Sparwiesen. Zur ehemaligen Gemeinde Baiereck gehören das Dorf Baiereck und die Weiler Nassach und Unterhütt sowie die abgegangene Ortschaft Fliegenhof. Zur ehemaligen Gemeinde Holzhausen gehören das Dorf Holzhausen sowie die abgegangene Ortschaft Erlenschwang. Zur ehemaligen Gemeinde Sparwiesen gehört das Dorf Sparwiesen. Zur Gemeinde Uhingen in den Grenzen von 31. August 1971 gehören die Stadt Uhingen, die Weiler Diegelsberg, Nassachmühle, Schloss und Gehöft Filseck, das Gehöft Weilenberger Hof und die Häuser Charlottenhof und Kies.[2] Die Stadt Uhingen gliedert sich in den Kernort Uhingen und in die drei Stadtteile Holzhausen, Nassachtal/Diegelsberg (Baiereck, Diegelsberg, Nassach, Nassachmühle) und Sparwiesen.[3]
Gewässer
Von Ost nach West fließt die Fils, ein Zufluss des Neckars. Innerhalb des Stadtgebiets zweigt sich auf der Nordseite für ca. 870 m ein Kanal ab. Folgende Bäche fließen von Ost nach West der Fils zu:
- Pfuhlbach, linker Filszufluss
- Blaubach, rechter Filszufluss
- Butzbach, linker Filszufluss
- Unterlochbach, rechter Filszufluss
- Nassach, rechter Filszufluss
Am westlichen Ende der Stadt befindet sich der Epplesee, südlich zwischen der Kernstadt und Sparwiesen der einem Naturschutzgebiet zugehörige Charlottensee.
Geschichte
Der Ortsname von Uhingen reicht in die Merowingerzeit zurück. Er überliefert den Namen eines gewissen Uigo, dem in der Frühgeschichte des Ortes als Sippenältestem, als Grundherrn oder gar als Siedlungsgründer eine wichtige Rolle zukam. Die Besiedelung wird durch Bodenfunde eines Gräberfeldes aus dem 6./7. Jahrhundert belegt. Im Unterschied zum spätmittelalterlichen Ort liegen diese jedoch nördlich der Fils.
Die erste schriftliche Erwähnung erfolgt im Zehntregister des Bistums Konstanz vom Jahre 1275. Damals war der größte Teil des Ortes im Besitz der Grafen von Aichelberg, die ihn 1332 an ihre Gläubiger, die Grafschaft Württemberg, verkauften. Zur Uhinger Gemarkung gehörten zunächst weitere Gebiete. Sie reichte vom Marbach im heutigen Faurndau über Wangen-Niederwälden und Holzhausen nach Diegelsberg und weiter über den Schafhof bei Albershausen nach Sparwiesen. Der Umstand, dass Reustadt bei Hattenhofen und Bezgenriet im Mittelalter kirchlich zur Pfarrei Uhingen zählten, könnte ein Hinweis darauf sein, dass selbst diese Ortschaften mit Uhingen eng verbunden sind.
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts bildete Uhingen zusammen mit Sparwiesen und Diegelsberg ein Stabsamt, dem der Stabsschultheiß, meist ein herzoglicher Beamter, vorstand. Im Jahre 1847 erfolgte durch den Eisenbahnbau der Anreiz für einige Firmen, hier eine Fabrik zu errichten. In dieser Zeit begann hier auch die Textilindustrie mit der Produktion in den Bereichen Weberei und Textilausrüstung.
In den 1920er Jahren schaffte die Motorisierung die Voraussetzung für das Wachstum der Metallindustrie in der Region. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nahm die wirtschaftliche Kraft des Raumes und die weite Streuung der Gewerbe stark zu. Die Stadtrechte wurden Uhingen am 1. Juni 1997 verliehen.[4]
Wappen und Eingemeindungen
- 1. September 1971: Baiereck
- 1. Januar 1972: Holzhausen
- 15. März 1972: Sparwiesen
Religionen
Es gehören
- 53,4 % der Einwohner der evangelischen,
- 31,1 % der Einwohner der römisch-katholischen und
- 5,8 % der Einwohner einer islamischen Religionsgemeinschaft an.
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerentwicklung zwischen 1837 und 2005.
Datum Einwohner 1837 2093 1907 3429 17. Mai 1939 4851 13. September 1950 7.493 27. Mai 1970 11.769 31. Dezember 1983 11.834 31. Dezember 2005 13.895 Politik
Stadtrat
(Wahl am 13. Juni 2004; 26 statt 27 Sitze)
FWG 38,0 % (+9,1) – 10 Sitze (+2)
SPD 26,1 % (−6,5) – 7 Sitze (±0)
CDU 26,0 % (−1,3) – 7 Sitze (±0)
FDP/DVP 9,9 % (−1,3) – 2 Sitze (−1)Bürgermeister
Der Bürgermeister wird für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt. Am 24. April 2005 wurde Matthias Wittlinger zum neuen Bürgermeister gewählt. Bisherige Amtsträger:
- 1964–1981: Karl Gerhard Jahn
- 1981–2005: Klaus Walter (FWV)
- seit 2005: Matthias Wittlinger (CDU)
Wappen
Blasonierung: „In Rot ein silberner Wellenbalken und ein rechtes silbernes Obereck.“
Als Fleckenzeichen, das auch auf Marksteinen eingehauen war, wurde im 18. Jahrhundert ein „Gänsfuß“ erwähnt. Das jetzige Wappen geht auf einen Vorschlag der Archivdirektion Stuttgart vom Jahre 1912 zurück. Es verbindet den roten Schild mit dem silbernen Obereck – das Wappen der Grafen von Aichelberg, die bis 1332 den größten Teil des Ortes besaßen – mit dem Wellenbalken als Symbol für die Fils, die durch den Ort fließt.[5]
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Straße
Zu erreichen ist Uhingen über die Bundesstraßen 10, die direkt am Ort vorbeiführt, und 297 (Lorch–Tübingen).
Bahnhof
Uhingen hat auch einen eigenen Bahnhof an der Filstalbahn (Stuttgart–Ulm). Neben den beiden Hauptgleisen Richtung Stuttgart und Ulm stehen mehrere Rangiergleise zur Verfügung, die bis Mitte der 90er Jahre täglich benutzt wurden. Zudem hat die Firma Allgaier einen eigenen Gleisanschluss, der noch heute häufig genutzt wird, um Rohware oder fertige Bauteile zu befördern; hierzu steht eine Köf als Rangierlok zur Verfügung. Bis Mitte des Jahres 2005 stand auch noch ein drittes Gleis mit Bahnsteig zur Verfügung. Die DB Netz baute es ab, wie viele Gleise und Weichen in den letzten Jahren, die im Normalbetrieb nicht benötigt werden. Dies führt vermehrt zur Weitergabe und Verstärkung von Verspätungen, da jetzt keine Züge mehr in Uhingen halten können, um überholt zu werden. Dies ist nun nur noch am Bahnhof Göppingen und am Bahnhof Ebersbach (Fils) möglich.
Bus
- Öffentlicher Personennahverkehr
Uhingen ist Knotenpunkt des regionalen Nahverkehrs. Hier halten nicht nur die Regionalbahnen der DB, sondern auch sämtliche Regionalbuslinien im unteren Filstal. Nach Göppingen führen unter anderem die Regionallinien 261, 7672, 178, nach Ebersbach kommt man schnell mit den Buslinien 261 und 7673, nach Kirchheim mit der Linie 178 und in die Ortsteile Nassachtal und Diegelsberg mit den Linien 7672 und 7673. Nach Hattenhofen über Sparwiesen führt die Linie 22 und nach Holzhausen bzw. Albershausen führt jeweils noch die Linie 2. Diese Linien sind alle in die Verkehrsgemeinschaft Stauferkreis integriert (Stand: Fahrplanperiode 2008/2009).
- Bürgerbus
Seit dem 22. Dezember 2008 fährt der Bürgerbus ULi (Uhinger Linie) stündlich auf drei verschiedenen Strecken durch Uhingen. Ein Einzelfahrschein kostet unabhängig von der Entfernung 1 €. Die Fahrgäste werden durch ehrenamtliche Fahrer befördert. Betrieben wird der ULi vom Bürgerbus-Verein Uhingen, welcher sich durch Mitgliedsbeiträge finanziert. Das Logo wurde in einer Schüler-AG entworfen, der Name aus den Einsendungen einer Bürgerbefragung ausgewählt.
Luftverkehr
Die Strecke von Uhingen zum internationalen Flughafen Stuttgart beträgt etwa 30 km.
Ansässige Unternehmen
Größtes Unternehmen am Ort ist die Firma Allgaier, die Werkzeuge, Pressteile und Komponenten für die Automobilindustrie sowie Sieb- und Aufbereitungsanlagen herstellt. Bekannt ist diese Firma auch für ihre in früheren Zeiten hergestellten Traktoren.
Überregional bekannt ist die Adolf Bosch KG, Hersteller der schwäbischen Backware Wibele.
Es finden sich in Uhingen hauptsächlich mittelgroße und kleinere Industriebetriebe in verschiedenen Bereichen. Insgesamt gibt es circa 3.700 Arbeitsplätze.
Öffentliche Einrichtungen
- 7 Kirchen (Hauptort: 2)
- Freibad
- Haldenberghalle mit Hallenbad
- Haldenberg-Stadion
- Stadthalle Uditorium mit einem großen (ca. 600 Plätze) und einem kleinen (180 Plätze) Saal
- Stadtbücherei
- Rettungswache des Malteser-Hilfsdienstes
- 6 Feuerwehrhäuser der Freiwilligen Feuerwehr (Uhingen, Baiereck, Diegelsberg, Holzhausen, Nassach, Sparwiesen)[6]
Bildung
- Hieberschule Uhingen: Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule
- Grundschule Holzhausen
- Grundschule Sparwiesen
- Grundschule Nassachmühle
- Haldenberg-Realschule
- Filseckschule (Sonderschule für Lernbehinderte)
- Musikschule
- Volkshochschule
- 11 Kindergärten mit 21 Gruppen und 520 Plätzen (Hauptort: 6, 10 Gruppen, 245 Plätze)
- 1 Kindertagesstätte mit 4 Gruppen und 86 Plätzen
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Heimatmuseum
- Photohistorisches Museum
Bauwerke
- Uhinger Rathaus
- Seit über 500 Jahren Sitz der Verwaltung mit schöner Fachwerkfassade, welche im Jahre 1972 freigelegt wurde.
- Cäcilienkirche
- mit dem Rathaus eines der ältesten Gebäude in Uhingen, hat eine reich verzierte Kanzel aus dem Jahr 1693.
- Schloss Filseck
- wurde als Burg um 1230 erbaut. Unter Burkhardt von Berlichingen erfolgte 1597/1598 der Umbau zum Schloss. Im Jahr 1971 wurden die Ökonomieflügel das Opfer eines Großbrandes. Erst 1989–1994 konnte das Schloss wieder instandgesetzt werden.
- Der Berchtoldshof
- wurde im Jahre 1477 erstmals erwähnt und ist heute die Stadtbücherei.
Regelmäßige Veranstaltungen
Zum „Kandelhock“, der größten gemeinschaftlichen Veranstaltung der Vereine in Uhingen, kommen jedes Jahr, stets am letzten Juni-Wochenende, immer tausende Besucher nach Uhingen.
Persönlichkeiten
- Martin Cleß, (1491–1552) Pfarrer und Reformator
- Johannes von Hieber, (1862–1951), liberaler Politiker und Staatspräsident in Württemberg
- Dieter Hundt (* 1938), Arbeitgeberpräsident und Geschäftsführer der Firma Allgaier
- Simon Schempp (* 1988), deutscher Biathlet, wuchs in Uhingen auf.
Weblinks
Commons: Uhingen – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Uhingen in der Beschreibung des Oberamts Göppingen von 1844 – Quellen und VolltexteEinzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2. S. 341–344.
- ↑ Homepage der Stadt Uhingen
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden, siehe 1997
- ↑ Kreis- und Gemeindewappen in Baden-Württemberg Band 1 Seite 132; Herausgeber: Landesarchivdirektion Baden-Württemberg 1987, ISBN 3-8062-0801-8.
- ↑ Feuerwehrhäuser, Freiwillige Feuerwehr Uhingen, Abteilung Diegelsberg
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