- Bahnstrecke Köln–Frechen
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Köln–Frechen Kursbuchstrecke (DB): 251 d (1948) Streckennummer (DB): 9604 Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Stromsystem: (Abzw Lind–Frechen) 800 = Zweigleisigkeit: Abzw Lind–Frechen
(Mischbetrieb mit Stadtbahn Köln)Bundesland (D): Nordrhein-Westfalen Betriebsstellen und Strecken[1] LegendeHafen Niehl I 0,0 Köln-Niehl Hafen Gbf Stadtbahn 16 2,3 Köln-Niehl Gbf 3,0 Industriestammgleis I+II (s.u.) 3,5 Industriestammgleis I (s.u.) Stadtbahn 1215 ~4,0 Anst KVB-Hauptwerkstatt 5,5 Strecke Neuss–Köln 6,7 Köln-Butzweiler Stadtbahn 5 Stadtbahn 34 9,7 Köln-Bickendorf Gbf ~10,0 Anst Max Becker 10,5 Strecke Aachen–Köln Bahnhof Melaten 11,4 Anst Coelner Benzin Raffinerie Köln-Braunsfeld 11,9 Stadtbahn 1 12,8 Abzw Lind Stadtbahn 7 13,9 Stüttgenhof 15,3 Marsdorf 16,1 Haus Vorst 17,9 Anst Grundig 18,6 Gleisanschlüsse Stadtbahn 7 18,6 Frechen Gbf Frechen Bf Frechen Kirche Frechen Rathaus Mühlengasse 20,3 Anst Frechen Quarzwerke Frechen-Benzelrath Stadtbahn 7 ehem. Bergheimer Kreisbahn nach Mödrath 20,6 Eigentümergrenze HGK / RWE Power zur Nord-Süd-Bahn Industriestammgleis I LegendeAnst Infineum 1,4 Anst RMVA / Ford West Anst Akzo Nobel / Anterist+Schneider Verbindungskurve zur Stammstrecke Industriestammgleis II (s.u.) Stammstrecke (s.o.) 0,0 Köln-Niehl Stammstrecke (s.o.) Industriestammgleis II Legende5,7 Anst Ford-Ersatzteillager Anst Heizkraftwerk Merkenich 2,5 Anst Wacker Chemie Anst Ford Ost Anst Huppertz Anst LMK Logistik Anst ABX Logistics Industriestammgleis I (s.o.) Stammstrecke (s.o.) 0,0 Köln-Niehl Stammstrecke (s.o.) Die Bahnstrecke Köln–Frechen führt von Frechen-Benzelrath westlich von Köln zum Hafen in Köln-Niehl. Die Strecke wird heute von der Häfen und Güterverkehr Köln betrieben.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Köln-Frechen-Benzelrather Eisenbahn (KFBE) wurde 1893 von der Gemeinde Frechen gegründet. Hauptzweck war der Transport der Frechener Industrieerzeugnisse – vor allem Braunkohlenbriketts, Quarzsand und Tonröhren – zum Staatsbahnhof in Köln-Ehrenfeld. Um das zeitraubende Umladen zu ersparen wurde die Strecke, im Gegensatz zu vielen anderen Klein- und Nebenbahnen, in Normalspur ausgeführt. Gleichzeitig wurde eine meterspurige Personenzugstrecke bis zum Rand der Kölner Innenstadt erbaut.
1894 erfolgte die Betriebsaufnahme. 1896 nahm die Bergheimer Kreisbahn als Verlängerung der Bahnstrecke nach Benzelrath ihre Strecke über Mödrath nach Kerpen in Betrieb. Durchgehende Personenzüge gab es aber nicht, in Benzelrath musste umgestiegen werden.
Übernahme in Kölner Besitz
Der Güterverkehr entwickelte sich so stark, dass ein Ausbau der Gleisanlagen schon nach wenigen Jahren erforderlich wurde. Dazu aber fehlten der Gemeinde Frechen die finanziellen Mittel. So wurde die Bahn zum 1. Januar 1904 an die Stadt Köln verkauft, welche den Ausbau in Angriff nahm.
Die Güterzugstrecke wurde zum Teil zweigleisig ausgebaut und eine Umgehungsstrecke für das Frechener Ortszentrum erbaut. Der Personenverkehr wurde 1914 von den dampfbetriebenen Schmalspurzügen auf elektrischen Betrieb umgestellt, der wie die Kölner Straßenbahn auf Normalspur verkehrte. Diese neue Personenzugstrecke wurde im Kölner Stadtgebiet auch teilweise neu trassiert.
Ausbau des Güternetzes
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Güterzugstrecke der KFBE innerhalb Kölns verlängert. 1925 erreichte das Streckennetz den neuerbauten Rheinhafen in Köln-Niehl. Damit war die Brikettverladung auf Schiffe möglich geworden. In den folgenden Jahren wurden die Verschiebe- und Übergabebahnhöfe in Köln-Braunsfeld, Köln-Bickendorf und Köln-Niehl immer wieder ausgebaut, und immer mehr Industriebetriebe Kölns erhielten ein eigenes Anschlussgleis. Auch ein Anschluss zur Hauptwerkstätte der Kölner Straßenbahn in Köln-Weidenpesch wurde gebaut.
Mit der Ansiedlung der Fordwerke nördlich von Niehl wurde die Strecke als Industriestammgleis bis dahin verlängert. Auch das benachbarte Werk des Faserherstellers Glanzstoff wurde so an das Schienennetz angebunden.
Im Personenverkehr hingegen änderte sich lange Zeit nichts. Im Gegensatz zu den rechtsrheinischen Vorortbahnen war der Verkehr relativ gering. Zudem wurde die Strecke in Teilabschnitten als Eisenbahn und nicht als Straßenbahn betrieben. Dies erforderte besonders ausgebildete Fahrer und einige Zusatzeinrichtungen an den Wagen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg
Nach dem Wiederaufbau wurden die 1950er Jahre durch zwei Entwicklungen gekennzeichnet: Auf der einen Seite nahm der Brikettverkehr stark ab, während andererseits im Norden Niehls weitere Industriebetriebe angesiedelt wurden. Somit verlagerte sich der verkehrliche Schwerpunkt immer mehr in den Abschnitt Bickendorf–Niehl. Die Transportleistungen im Güterverkehr gingen zusehends zurück, und zu Beginn der 1960er Jahre wurde der Güterverkehr defizitär.
Dem begegnete die Stadt Köln als Eigner der Bahn mit der zunehmenden Ausnutzung von Synergieeffekten und anderen Rationalisierungsmaßnahmen. Schon 1955 wurde die KFBE eine Unterabteilung der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB). Ab 1953 wurden neue Triebwagen für den Personenzugverkehr beschafft, die weitgehend baugleich mit den Triebwagen der anderen Kölner Vorortbahnlinien waren. Im Güterverkehr wurden die Dampflokomotiven durch Diesellokomotiven ersetzt. Dabei achtete man auf Baugleichheit mit den gleichzeitig beschafften Lokomotiven der Köln-Bonner Eisenbahnen (KBE), deren Haupteigentümer ebenfalls die Stadt Köln war. Auch die Trennung von Hafenbahnen und KFBE wurde für den Hafen Niehl aufgehoben.
Ab 1968 wurde der Personenverkehr an Sonn- und Feiertagen für einige Zeit mit Bussen betrieben. 1969 wurde die bisherige Linie F (für Frechen) als letzte der Kölner Vorortbahnstrecken in das Straßenbahnsystem integriert. Es wird seitdem mit Straßenbahn- bzw. Stadtbahnwagen betrieben. Allerdings stellte die KFBE noch bis Anfang der 1980er Jahre das Fahrpersonal für die SL 20, was sich durch die eigene blaue Eisenbahneruniform mit Schirmmütze (das weibliche Fahrpersonal noch mit Barettschiffchen im Haar) von den KVB-Straßenbahnfahrern deutlich abhob.
Das Ende der KFBE
Im Güterverkehr drängte die Stadt Köln auf eine zunehmende Zusammenarbeit mit den KBE und den städtischen Häfen. Für die Lokomotiven von KBE und KFBE findet die Wartung seit 1982 im Betriebswerk der KBE in Brühl-Vochem statt. Da die Streckennetze von KBE und KFBE nicht verbunden sind – eine 1952 geplante Verbindungsstrecke scheiterte an den zu hohen Kosten –, wird dafür die Nord-Süd-Strecke der Rheinbraun kostenlos genutzt. 1992 schließlich fusionierten die Güterverkehrsabteilungen von KBE, KFBE sowie die Kölner Rheinhäfen zur Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK), einer Tochter der Stadtwerke Köln. Der Personenverkehr wurde vollständig in die Hände der KVB gelegt.
Heutige Situation
Vor allem im Personenverkehr wurde in den letzten Jahren viel investiert: Die Haltepunkte wurden grundlegend modernisiert, ein großes Park&Ride-Parkhaus wurde in Köln-Marsdorf errichtet. Die Streckenführung ist beginnend hinter der Haltestelle Frechen Kirche Richtung Benzelrath nun eingleisig mitten durch die Fußgängerzone, auf der so Gastronomie und Läden Außenflächen hinzugewinnen. Auch eine Verlängerung von Benzelrath aus nach Westen ist seit einiger Zeit im Gespräch, die Trasse stadtplanerisch bereits reserviert.[2]
Im Güterverkehr sind viele mittlerweile überflüssig gewordene Gleise abgebaut worden. Der Transport von Quarzsand, Autos und Müll sowie von Braunkohleprodukten wie Briketts und Braunkohlenstaub (unter anderem für das Heizkraftwerk Merkenich) sind noch verblieben.
Streckenverlauf
Bahnhof Frechen:
Der Bahnhof Frechen besteht aus insgesamt 12 Gleisen. Die Gleise 1 und 2 führen am Güterbahnhof vorbei und führen zur Straßenbahnhaltestelle „Frechen Bahnhof“ der Kölner Verkehrs-Betriebe am Bahnübergang Clarenbachweg.
Die Gleise 4 bis 9 bilden eine Gleisharfe die im Westen in die Strecke nach Benzelrath und im Osten in die gemeinsam mit der Stadtbahn Köln genutzten Strecke Richtung Köln übergehen. Die Gleise 10 bis 12 sind Stumpfgleise, die nur über einen kleinen Ablaufberg und Handweichen zu erreichen sind. Im restlichen Bahnhof ist seit Herbst 2008 der Betrieb auf elektrisch ortsgestellte Weichen umgestellt.
Frechen – Lind:
In Höhe der Kreuzung Dürener Straße/Militärring trennen sich die Wege von Straßen- und Eisenbahn an der Abzweigstelle Lind. Hier endet auch der Mischbetrieb von Güter- und Personenverkehr auf einer Gleisstrecke. Die Stadtbahn fährt weiter auf Dürener Straße und Aachener Straße in Richtung Innenstadt.
Lind – Bickendorf:
Ab der Abzweigstelle Lind fahren die Güterzüge mit lautstarkem Läuten durch den Köln-Lindenthaler Stadtwald. Die Strecke ist schlecht einsehbar, fast alle Bahnübergänge sind hier unbeschrankt, daher gilt im Stadtwald die Höchstgeschwindigkeit 20 km/h.
Kurz vor Erreichen der Aachener Straße befindet sich das derzeit älteste Schrankenwärterhäuschen Nordrhein-Westfalens. An der Aachener Straße werden die Straßenbahnschienen der KVB gekreuzt, bis zum Bahnhof Bickendorf beträgt die Höchstgeschwindigkeit 40 km/h.
Güterbahnhof Köln-Bickendorf:
Der Güterbahnhof Köln-Bickendorf ist der zentrale Übergabebahnhof zum Schienennetz der Deutschen Bahn AG. Im Süden ist er mit dem Güterbahnhof Köln-Ehrenfeld an der Schnellfahrstrecke Köln–Aachen verbunden, im Norden mit dem Güterbahnhof Köln-Nippes an der Bahnstrecke Köln–Neuss.
Der Bahnhof selber ist ein einseitiger Rangierbahnhof, der aus einer fünfgleisigen Einfahrgruppe im nördlichen Teil, einem außer Betrieb befindlichen Ablaufberg, und einer elfgleisigen Behandlungsgruppe im südlichen Teil besteht. Darüber hinaus bestehen hier diverse aktuelle und ehemalige Gleisanschlüsse, sowie bis 2006 ein Lokschuppen der Häfen und Güterverkehr Köln.
Güterbahnbahnhof Köln-Niehl:
Der Güterbahnhof Köln-Niehl dient als Übergabebahnhof zum Güterbahnhof Köln-Niehl Hafen, zu den beiden Industriestammgleisen und dem Gleisanschluss des Schrotthändlers Broicher. Es besteht aus einem Durchfahrgleis, einer achtgleisigen Gleisharfe und drei Stumpfgleisen.
Literatur
- Häfen und Güterverkehr Köln AG (Hrsg.): 100 Jahre Köln–Frechen–Benzelrather Eisenbahn. Häfen und Güterverkehr Köln AG, Köln 1993.
- Gerd Wolff: Deutsche Klein- und Privatbahnen. Band 4: Nordrhein-Westfalen Südlicher Teil. EK-Verlag, Freiburg 1997, ISBN 3-88255-660-9, S. 172–187.
Weblinks
- Ausführliche Geschichte und heutige Strecke
- Übersicht über Strecken und Rollmaterial
- Streckenbeschreibung, Strecken- und Gleispläne
Einzelnachweise
- ↑ Eisenbahnatlas Deutschland 2007/2008. 6 Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2007, ISBN 978-3-89494-136-9.
- ↑ Angebotsunterlagen der Bauunternehmung für die geplante Siedlung Grube Carl
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