- Henri Teissier
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Henri Antoine Marie Teissier (* 21. Juli 1929 in Lyon, Frankreich) ist emeritierter Erzbischof von Algier.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Henri Teissier studierte in Marokko klassische Literaturwissenschaften, an der Sorbonne Philosophie, am Institut Catholique de Paris Theologie, an der École nationale des langues vivantes de Paris Arabische Sprache und Literatur, an der Universität Kairo und der Universität Aix Arabistik. Er empfing am 24. März 1955 die Priesterweihe für das Erzbistum Algier.
1966 wurde er Direktor des Zentrums für Studien der Diözesen in Algerien. Er lebte seit 1948 in Algerien und wurde 1966 algerischer Staatsbürger.[1] 1972 ernannte ihn Papst Paul VI. zum Bischof von Oran. Die Bischofsweihe spendete ihm der Erzbischof von Algier, Léon-Etienne Kardinal Duval; Mitkonsekratoren waren Erzbischof Sante Portalupi, Apostolischer Nuntius in Algerien, und der Paderborner Weihbischof Johannes Braun.
1980 wurde er zum Koadjutorerzbischof im Erzbistum Algier bestellt; 1988 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Erzbischof von Algier. 2008 wurde seinem altersbedingten Rücktrittsgesuch durch Benedikt XVI. stattgegeben.
Teissier war Mitglied des Sekretariats für die Beziehungen zu den Nicht-Christen (1971), als Vize-Präsident der Caritas International für die Länder Arabische (1975–1987) war er an verschiedenen islamisch-christlichen Symposien und den beiden Konferenzen der Christen für Palästina beteiligt. Teissier war Präsident der Konferenz der Bischöfe der Region Nordafrika von 1982 bis 2004. Er gilt als massgebender Vertreter der Ökumene zwischen Christentum und Islam, obwohl zwischen 1994 und 1996 19 katholische Priester durch islamistische Terroraktionen ums Leben kamen und 1996 die Trappistenmönche von Tibhirine ermordet wurden.[2]
2000 wurde er für sein ökumenisches Lebenswerk mit einer Ehrendoktorwürde des Institut Catholique de Paris geehrt.[3] 2008 wurde er zum Ritter der Ehrenlegion ernannt.[4][5] Henri Teissier wurde am 23. September 2009 durch Papst Benedikt XVI. zum Mitglied der Zweiten Sonderversammlung der Bischofssynode für Afrika (4. bis 25. Oktober 2009) ernannt.[6]
Schriften
- Église en Islam, Centurion, 1984
- La Mission de l’Église, Desclée, 1985
- Histoire des chrétiens du Maghreb, Desclée, en collaboration, 1991
- Lettres d’Algérie, Bayard-Centurion, 1998
Literatur
- Martine de Sauto: Henri Teissier, un évêque en Algérie. De l'Algérie française à la crise islamiste. Bayard Centurion, Paris 2006, ISBN 2-227-47151-4.
Weblinks
- Eintrag über Henri Antoine Marie Teissier auf catholic-hierarchy.org (englisch)
- Hommage à notre compatriote Henri Teissier (französisch)
Einzelnachweise
- ↑ S.E. Mgr. Henri Teissier, eingesehen am 11. Juni 2009
- ↑ Der Mord an den Trappisten von Tibhirine, Thomas Schmid, Le Monde diplomatique, 12. März 2004 (Algeria Watch)
- ↑ En retraite, Mgr Teissier quitte l’Archevêché d’Alger, El Watan, 26. Mai 2008
- ↑ „Hommage à notre compatriote Henri Teissier“, eingesehen am 11. Juni 2009
- ↑ S.E. Mgr. Henri Teissier, eingesehen am 11. Juni 2009
- ↑ Nomine nell’ambito della Seconda Assemblea Speciale per l’Africa del Sinodo dei Vescovi, in: Presseamt des Heiligen Stuhls: Tägliches Bulletin vom 23. September 2009.
Vorgänger Amt Nachfolger Léon-Etienne Kardinal Duval Erzbischof von Algier
1988–2008Ghaleb Bader Vorgänger Amt Nachfolger Bertrand Lacaste Bischof von Oran
1972–1980Pierre Lucien Claverie OP
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