- Herbert von Bismarck (1884–1955)
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Herbert von Bismarck (* 29. August 1884 in Stettin; † 30. März 1955 in Wiesbaden; vollständiger Name Herbert Otto Rudolf von Bismarck) war ein deutscher Verwaltungsjurist und Politiker. Vor dem Zweiten Weltkrieg war er Landrat des Kreises Regenwalde, dann für die Deutschnationale Volkspartei (DNVP) Reichstagsabgeordneter und 1933 kurzzeitig Staatssekretär im preußischen Innenministerium. Nach dem Zweiten Weltkrieg wirkte er von 1948 bis 1952 als Sprecher der Pommerschen Landsmannschaft.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach bestandenem juristischen Staatsexamen und anschließender Referendarzeit wirkte Bismarck von 1918 bis 1931 als Landrat des Kreises Regenwalde in der Provinz Pommern.[1] Von 1930 bis 1933 saß er als Abgeordneter für die DNVP im Reichstag und 1933 im preußischen Landtag. Seit 1931 war er außerdem Mitglied des Parteivorstandes und Reichsjugendführer des Bismarckbundes.
Im Januar 1933 wurde er noch vom Kabinett Schleicher zum Staatssekretär im preußischen Innenministerium ernannt. Ständige Differenzen zwischen dem konservativen, auf streng rechtsstaatlichem Verhalten bestehenden Bismarck und seinem neuen Dienstvorgesetzten Hermann Göring führten am 10. April 1933 zu seiner Entlassung.
Sein Wunsch, als Oberpräsident oder Regierungspräsident in seiner Heimatprovinz Pommern eingesetzt zu werden, erfüllte sich nicht. Er zog sich daraufhin auf sein Gut Lasbeck zurück.
Nach dem Zweiten Weltkrieg engagierte er sich für die heimatvertriebenen Deutschen. Er war von 1948 bis 1952 der erste Sprecher der Pommerschen Landsmannschaft, für die er 1950 die Charta der deutschen Heimatvertriebenen mitunterzeichnete.
Familie
Er war der Sohn des Gutsbesitzers und königlich preußischen Rittmeisters Philipp von Bismarck (1844-1894), Gutsherrn auf Kniephof (Landkreis Naugard) und Lasbeck (Landkreis Regenwalde) in Hinterpommern, und dessen zweiter Ehefrau Hedwig von Harnier (1858-1945).
Bismarck heiratete am 16. Februar 1912 in Stettin Maria von Kleist-Retzow (* 8. Mai 1893 in Belgard, Hinterpommern; † 4. Juni 1979 in Wiesbaden), die Tochter des königlich preußischen Landrats Jürgen von Kleist-Retzow, Gutsherrn auf Kieckow und Klein Krössin, und der Ruth Gräfin von Zedlitz und Trützschler. Das Ehepaar hatte fünf Söhne und drei Töchter. Maria von Bismarck führte 1921 in Labes das Labeser Krippenspiel ein.
Literatur
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser A Band XVI, Seite 38, Band 76 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1981
- Martin Schumacher, Katharina Lübbe, Wilhelm Heinz Schröder: M.d.R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung, 1933–1945. Eine biographische Dokumentation. 3. Auflage. Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5183-1.
Weblinks
Fußnoten
- ↑ Richard Spreemann: Der Landrat des Kreises Regenwalde. In: Pommernbrief. Nr. 2/1950. Neu abgedruckt in: Die Pommersche Zeitung. Nr. 29/2011, S. 5.
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