Hermann Arthur Lier

Hermann Arthur Lier

Hermann Arthur Lier (* 1. Februar 1857 in Herrnhut; † 8. Februar 1914 in Kötzschenbroda) war ein deutscher Bibliothekar und Publizist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Abitur in Zittau studierte Lier zunächst in München Geschichte (unter anderem bei Wilhelm von Giesebrecht) und Kunstgeschichte. 1879 zog er nach Leipzig, wo er 1882 zum Thema Der Augsburgische Humanistenkreis mit besonderer Berücksichtigung Bernhard Adelmanns von Adelmannsfelden promovierte, für deren Grundlage er eine von ihm bereits 1880 verfasste Abhandlung nutzte. Im Jahr zuvor hatte er in Dresden bereits als Hilfsarbeiter eine Tätigkeit an der Königlichen öffentlichen Bibliothek aufgenommen. Dort wurde er 1888 zum Vierten Kustos und 1896 zum Bibliothekar ernannt und arbeitete bis zu seinem Tod im Japanischen Palais, dem damaligen Bibliotheksdomizil. Lier hatte großen Anteil an der Überführung der fürstlichen Bibliothek des Herzogtums Oels im Jahre 1885. Diese war nach dem Tod des Herzogs Wilhelm von Braunschweig und Lüneburg (1806−1884) in den Besitz König Alberts von Sachsen gelangt, der sie als Schenkung der Dresdner Bibliothek übergab. Seine publizistische Tätigkeit spiegelt sich in zahlreichen Aufsätze und Büchern zur bildenden Kunst, aber auch über Dresdner Bibliotheksbestände wider. Er veröffentlichte zahlreiche Aufsätze in Zeitungen und Zeitschriften zu diesen Themen. Zudem war er Mitarbeiter am „Allgemeinen historischen Porträtwerk“ von Woldemar von Seidlitz sowie der Allgemeinen Deutschen Biographie[1]. 1913 erhielt Lier das Ritterkreuz erster Klasse des sächsischen Albrechts-Orden.

Lier wurde in Kötzschenbroda bei Dresden begraben.

Werke

  • Der Augsburgische Humanistenkreis mit besonderer Berücksichtigung Bernhard Adelmanns von Adelmannsfelden, 1880

Literatur

  • Karl Bader: Lexikon deutscher Bibliothekare im Haupt- und Nebenamt bei Fürsten, Staaten und Städten, Leipzig 1925, S. 359.
  • Hermann Christern (Hg.): Deutsches Biographisches Jahrbuch, Überleitungsband I (1914-1916), Totenliste 1914, S. 335.
  • Herrmann A.L. Degener (Hg.): Wer ist's? : Zeitgenossenlexikon enthaltend Biographien nebst Bibliographien. Angaben über Herkunft, Familie, Lebenslauf, Werke, Lieblingsbeschäftigungen, Parteiangehörigkeit, Mitgliedschaft bei Gesellschaften, Adresse. Andere Mitteilungen von allgemeinem Interesse, Leipzig 1909, S. 244.
  • Adolf Hinrichsen: Das literarische Deutschland, Berlin 1891, 2. Auflage, S. 436f.
  • Bruno Volger (Hg.): Sachsens Gelehrte, Künstler und Schriftsteller in Wort und Bild nebst eines Anhangs „Nichtsachsen“, Leipzig 1907/08, S. 427.

Weblinks

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Einzelnachweise

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