Hermann Rahe

Hermann Rahe
Hermann Rahe 1994 als Corpsstudent

Hermann Rahe (* 21. Mai 1913 in Witten a. d. Ruhr; † 28. Juni 1998 in Düsseldorf) war ein deutscher Jurist, Leitender Ministerialrat und Direktor der Deutschen Richterakademie[1].

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Abitur an der Bessel-Oberrealschule in Minden in Westfalen im Jahre 1933 studierte Herrmann Rahe vom Wintersemester 1933/34 bis zum Sommersemester 1938 Rechtswissenschaften an der Universität Köln. Direkt zu Beginn des Studiums trat er dem Kösener Corps Friso-Luneburgia bei. 1938 legte er das 1. juristische Staatsexamen ab. 1939 begann er mit dem Gerichtsreferendar-Vorbereitungsdienst. Von 1940 an diente er als Unteroffizier. Im Frankreichfeldzug erlitt er schwere Verwundungen am rechten Bein, die zu einer schweren Gehbehinderung und damit zur Entlassung aus dem Wehrdienst im Jahre 1942 führten. Im gleichen Jahr konnte er den juristischen Vorbereitungsdienst wieder aufnehmen und erlangte 1944 das 2. juristische Staatsexamen.

Seine berufliche Laufbahn begann er zunächst als Anwaltsvertreter in Posen. 1945 wurde er durch die englische Militärregierung zum public prosecutor in Minden bestellt und mit der Einrichtung und Führung der Zweigstelle der Staatsanwaltschaft Bielefeld in Minden beauftragt.

1947 wurde er in das Justizministerium des Landes Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf einberufen, wo er zunächst in der Strafrechtsabteilung und in der Personalabteilung tätig war. Ab 1954 war er zuständig für die Fortbildung der Richter und Staatsanwälte und für Justizpolitik, ab 1968 als Leitender Ministerialrat. Von 1949 bis zum Ruhestand war er ununterbrochen Pressesprecher des Justizministerium NRW. 1973 wurde ihm das Verdienstkreuz I. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. 1978 trat er in den Ruhestand.

Von 1979 bis 1981 leitete er aufgrund eines Beschlusses der Justizministerkonferenz die Deutsche Richterakademie in Trier. Zwischen 1981 und 1984 leitete er verschiedene Tagungen der Deutschen Richterakademie. 1989 wurde ihm das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

Corpsstudent

Hermann Rahe war seit seiner Aktivenzeit beim Kösener Corps Friso-Luneburgia ein begeisterter und engagierter Corpsstudent. Ihm wurde die Mitgliedschaft der Corps Silesia (1984) und Marchia Brünn (1994) verliehen. 1989 wurde er Ehrenmitglied der Friso-Luneburgia. Von 1982 bis 1986 war er Vorstandsvorsitzender des VAC. Er war Mitbegründer und von 1986 bis 1993 Vorsitzender des Stiftervereins Alter Corpsstudenten. Von 1986 bis 1993 war er Beauftragter des VAC im Convent Deutscher Akademikerverbände (CDA). Er wurde ausgezeichnet mit der Silberschale des VAC und der Fabricius-Medaille des CDA.

Quellen

  • Hermann Rahe, Lebenslauf, Trier 1994 in Märkerbrief Nr. 75
  • Kösener Corpslisten 1996, 43, 178; 1996, 154, 1133; 1996, 94, 313

Einzelnachweise

  1. Direktoren der Deutschen Richterakademie

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