- Hermann Rasch
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Hermann Rasch (* 26. August 1914 in Wilhelmshaven; † 10. Juni 1974 in Hamburg) war ein deutscher Marineoffizier, zuletzt Kapitänleutnant im Zweiten Weltkrieg sowie Träger des Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Als Kommandant von U 106 konnte Rasch zwölf Schiffe mit 78.553 BRT versenken sowie weitere zwei Schiffe mit 5.463 BRT beschädigen.
Leben
Rasch tritt im April 1934 der Reichsmarine bei. Dort erfolgen seine erste infanteristische Grundausbildung sowie diverse Fähnrichslehrgänge an der Marineschule Mürwik. Mit Wirkung zum 1. Juli 1935 wird er zum Fähnrich zur See ernannt. Den anschließenden Fähnrichshauptlehrgang, der ebenfalls in Mürwik vom 1. November 1935 bis 3. April 1936 andauerte, schließt Rasch erfolgreich ab. Anschließend besucht er an der Marine-Nachrichtenschule in Flensburg einen Fähnrichs-Nachrichtenlehrgang, den er vom 15. April bis 4. Mai 1936 absolviert. Im Anschluss daran beginnt Rasch seine praktische Bordausbildung auf dem Linienschiff Schleswig-Holstein. Während dieser Zeit wird er am 1. Januar 1937 zum Fähnrich befördert sowie mit Wirkung zum 1. April 1937 zum Leutnant zur See. Vom 13. Oktober bis 22. Oktober 1937 besucht Rasch den Fähnrichs-Torpedolehrgang, erneut an der Marine-Nachrichtenschule Flensburg. Zum 1. November 1937 führt er seine praktische Bordausbildung an Bord des Panzerschiffs Admiral Scheer fort, die zwölf Monate andauert. Am 1. November 1938 wird Rasch der 8. Schiffsstammabteilung in Leer als Leutnant zur See zugeteilt, während seiner dortigen Einsatzzeit wird er am 1. April 1939 zum Oberleutnant zur See ernannt. Anschließend erfolgt ab 5. Juli 1939 die Versetzung zum Segelschulschiff Albert Leo Schlageter, von wo aus er jedoch schon am 22. August 1939 in den Stab des Stationskommandos Nordsee versetzt wird. Dort agiert er bis 31. März 1940 als Adjutant.
Am 1. April 1940 wechselt Rasch dann zur U-Boot-Waffe und beginnt eine Unterseebootausbildung, die er am 3. Juni 1940 abschließt. Vom 29. Juni 1940 bis 27. Juli 1940 besucht er zusätzlich die Schiffsartillerieschule. Im September 1940 wird Rasch I. Wachoffizier auf U 106. Bei seiner ersten Feindfahrt, die vom 4. Januar bis 10. Februar 1941 andauert, werden unter der Führung von Kapitänleutnant Jürgen Oesten zwei Schiffe mit 13.540 BRT versenkt. Die zweite Feindfahrt von Rasch, ebenfalls noch als I. W.O., findet vom 26. Februar bis 17. Juni 1941 statt. Auf ihr werden acht Schiffe mit 46.485 BRT versenkt. Im Anschluss an diese Fahrt besucht Rasch ab Juli 1941 den Kommandantenlehrgang und wird am 20. Oktober schließlich Kommandant auf U 106. Seine erste Feindfahrt als Kommandant beginnt am 21. Oktober und dauert bis 22. November 1941. Dabei kann Rasch ein Schiff mit 5.120 BRT versenken sowie ein weiteres mit 8.246 BRT beschädigen. Am 3. Januar 1942 läuft U 106 erneut aus und am 22. Februar wieder ein. Bei dieser Feindfahrt wurden fünf Schiffe mit 42.139 BRT versenkt. Für seine Leistungen wird Rasch am 7. Februar 1942 im Wehrmachtbericht erwähnt sowie mit Wirkung vom 1. März 1942 zum Kapitänleutnant befördert. Raschs dritte Feindfahrt als Kommandant beginnt am 15. April und endet am 29. Juni 1942. Dabei können weitere fünf Schiffe mit 29.154 BRT versenkt und ein Schiff mit 4.639 BRT beschädigt werden. Seine sechste Feindfahrt beginnt am 25. Juni, endet jedoch schon wieder am 29. Juni 1942 infolge eines Fliegerangriffes auf U 106. Dabei wird Rasch verwundet. Seine vorletzte Feindfahrt beginnt für Rasch am 22. September und dauert bis zum 26. Dezember 1942. Dabei kann ein Schiff mit 2.140 BRT torpediert und versenkt werden.
Für seine bisher erreichten Leistungen als Kommandant von U 106 wird Rasch am 29. Dezember 1942 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Seine letzte Feindfahrt vom 17. Februar bis 4. April 1943 bringt keine weitere Versenkungen oder Beschädigung von Schiffen. Danach gibt Rasch das Kommando von U 106 ab, um ab Mitte April 1943 als Admiralstabsoffizier der 4. Seekriegsleitung zum Oberkommando der Marine zu wechseln. Im Oktober 1944 wechselt Rasch dann zu den Kleinkampfverbänden der Kriegsmarine wo er Chef des Ausbildungskommandos 300 für das Kleinst-U-Boot Seehund wird. Im Dezember 1944 wird Rasch als Kommandeur der Seehund-Flottille 312 nach IJmuiden versetzt, um den dortigen Angriff der Seehunde in der Nordsee zu koordinieren. Diese Funktion hält er bis 6. Mai 1945 inne. An diesem Tag ergeben sich die eingeschlossenen K-Verbände in IJmuiden mit ihrem Kommandostab um Albrecht Brandi den Alliierten.
Am 1. Juni 1945 wird Rasch jedoch reaktiviert und dem Deutschen Minenräumdienst zugeteilt, wo er in der 1. Minenräum-Ersatz-Abteilung eingeteilt wird. Am 17. September 1945 wechselt Rasch in das Stabsquartier des Marine-Ober-Kommandos und kommandiert dort gemäß einer alliierten Order den Kapitän zur See Kurz Dobratz. Im Anschluss daran wird Rasch Ende 1945 in Kriegsgefangenschaft verbracht, aus der er am 7. Juli 1946 entlassen wird.[1]
Auszeichnungen
- Dienstauszeichnung IV. Klasse am 8. April 1938
- Spanienkreuz in Bronze mit Schwertern am 6. Juni 1939
- Eisernes Kreuz (1939) II. und I. Klasse
- U-Boot-Kriegsabzeichen 1940
- Verwundetenabzeichen in Schwarz im Jahr 1942
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 29. Dezember 1942
Einzelnachweise
- ↑ Manfred Dörr, Die Ritterkreuzträger der U-Boot-Waffe 1939–1945 Band II, Buchstabe L–Z, S. 192–193
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