Hermann von Dohna-Schlodien

Hermann von Dohna-Schlodien

Wilhelm Hermann Albrecht Burggraf von Dohna-Schlodien, Graf zu Dohna-Kotzenau (* 10. November 1809 in Kotzenau; † 13. Oktober 1872 in Wiesbaden) war ein preußischer Gutsbesitzer und nationalliberaler Politiker.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Der Vater war Wilhelm August Gottlob Burggraf zu Dohna-Schlodien (1769–1837). Die Mutter war Henriette Friederike Auguste, geb. Reichsgräfin von Reichenbach-Goschütz a.fürstl.H. (1785–1839). Er selbst heiratete 1835 Marie Gräfin von Nostiz (1813–1888). Mit dieser hatte er insgesamt acht Kinder.

Leben

Er besuchte das Gymnasium in Großglogau und studierte anschließend Rechtswissenschaften in Heidelberg und Berlin. Nach dem Erbe der väterlicher Güter widmete er sich deren Bewirtschaftung. Dazu zählten die Herrschaften Klein- und Großkotzenau und die Sebnitzer Rittergüter.

Daneben beteiligte er sich intensiv am politischen und parlamentarischen Leben in Preußen. In der Zeit der Reaktion nach der Niederschlagung der Revolution von 1848/49 bekannte er sich offen zu seiner liberalen Haltung. Er war Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses und vertrat bis 1867 den Wahlkreis Lüben-Glogau und seit 1870 die Stadt Breslau. Er gehörte seit 1867 dem Reichstag des Norddeutschen Bundes und danach dem Deutschen Reichstag an. Er war Mitglied der nationalliberalen Partei.[1] Er hat sich insbesondere für die Interessen der Arbeiter eingesetzt. Dazu verfasste er verschiedene Schriften. Daher war er in der Bevölkerung auch als der „rote Graf“ bekannt.

Schriften

  • Die freien Arbeiter im preußischen Staate. Leipzig 1847 Digitalisat
  • Zur deutschen Verfassungsfrage. Schneider, Berlin 1848
  • Das Einkommen des Arbeiters vom nationalökonomischen Standpunkte. Schneider, Berlin 1856

Einzelnachweise

  1. Specht, Fritz / Schwabe, Paul: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Aufl. Berlin: Verlag Carl Heymann, 1904, S. 78

Literatur

  • Georg Friedrich Felix Eberty: Dohna-Schlodien, Hermann Graf von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 5, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 303.
  • Karl Gustav Heinrich Berner: Schlesische Landsleute. Schimmelwitz, Leipzig 1901
  • Hermann Kalkoff (Hrsg.): Nationalliberale Parlamentarier 1867–1917 des Reichstages und der Einzellandtage. Schriftenvertriebsstelle der nationalliberalen Partei Deutschlands, Berlin 1917
  • Lothar Graf zu Dohna: Familienartikel Dohna. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, S. 45.
  • Bernhard Mann: Biographisches Handbuch für das preußische Abgeordnetenhaus (1867–1918). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der Politischen Parteien, Band 3)
  • Bernd Haunfelder und Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3 (mit Bild)
  • Bernd Haunfelder: Biographisches Handbuch für das preußische Abgeordnetenhaus 1849–1867. Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5181-5 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Band 5)

Weblinks


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