Herzogtum Crossen

Herzogtum Crossen

Das Herzogtum Crossen entstand 1251 als Teilherzogtum von Glogau, das sich 1331 als ein Lehen der Krone Böhmen unterstellte. Crossen wurde bis 1482 von den Schlesischen Piasten regiert und gelangte danach als ein Lehen an die Brandenburger Markgrafen. Residenzort war die gleichnamige Stadt Crossen/Krossen (heute Krosno Odrzańskie in der Woiwodschaft Lebus in Polen).

Geschichte

Das Gebiet von Crossen gelangte bei der Teilung des Herzogtums Schlesien 1249/51 an das Herzogtum Glogau, das für Herzog Konrad II. errichtet wurde. Dessen Bruder Boleslaw II. hatte vorher beabsichtigt, das Crossener Land an Brandenburg zu verkaufen. Da die Crossener Bürger und die Ritterschaft gegen den Verkauf protestierten und sich um Hilfe an Herzog Konrad II. wandten, wurde Crossen seinem Herzogtum Glogau eingegliedert. Er titulierte ab 1249/51 als Herzog von Glogau und ab 1251 auch als Herzog von Crossen. Nach seinem Tod 1273/74 wurde Crossen wieder mit Glogau vereint.

Nach dem Tod des Herzog Heinrich VIII. „Sperling“ 1397 teilten dessen vier Söhne 1418 die herzogliche Hälfte des Herzogtums Glogau, das seit 1331 aus einem königlich-böhmischen und einem herzoglichen Anteil bestand. Crossen sowie Schwiebus fielen an den jüngsten Bruder Wenzel, der 1430/31 starb. Dessen Besitz erbte der ältere Bruder Heinrich IX. d. Ä. von (halb bzw. herzoglich) Glogau, von dem es 1467 an seinen Sohn Heinrich XI. fiel. Mit diesem erlosch 1476 die direkte Glogauer Linie der Schlesischen Piasten. Testamentarisch bestimmte Heinrich XI. seine erst zwölfjährige Witwe Barbara von Brandenburg zur Erbin von herzoglich Glogau und Crossen.

Nachfolgend kam es zum Glogauer Erbfolgestreit, der zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Barbaras Vater, dem Kurfürsten von Brandenburg Albrecht Achilles und dem Saganer Herzog Johann II. führte. Auf Druck des böhmisch-ungarischen Königs Matthias Corvinus gelangte Crossen 1482 (ohne Schwiebus) als ein Lehen an die Markgrafen von Brandenburg. Politisch gehörte es weiterhin zu Schlesien, mit dem es nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 an Preußen fiel.

Literatur


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