Hochstiftliches Brauhaus Fulda

Hochstiftliches Brauhaus Fulda
Hochstiftliches Brauhaus Fulda GmbH
Hochstift.gif
Rechtsform GmbH
Sitz Fulda
Leitung Bernd Klesper
Branche Brauereien
Website www.hochstift.de

Das Hochstiftliche Brauhaus Fulda (auch: Hochstift) ist eine Bierbrauerei mit Sitz in Fulda. Neben dem Stammhaus Hochstiftliches Brauhaus Fulda gehören fünf weitere Regionalbrauereien zu dem Brauereiverbund: Das Hochstiftliche Brauhaus Bayern (Will-Bräu) in Motten, welches die größte Brauerei in der Unternehmensgruppe ist, die Lauterbacher Burgbrauerei, Auerhahn-Bräu in Schlitz sowie die Brauerei Salch in Hammelburg.

Inhaltsverzeichnis

Unternehmerische Daten

Das Brauhaus ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Der Gesamtabsatz der Unternehmensgruppe beträgt jährlich ca 250.000 Hektoliter Getränke.

Geschichte

19. Jahrhundert

Infolge der französischen Revolution nahm der freie Wettbewerb seinen Anfang und vor Fulda entstanden neue Brauereien, sogenannte Felsenkeller. Vor der Stadt, um sich der Bevormundung durch diese zu entziehen und ohne behördliche Kontrolle Gersten brauen zu können. Der Schützenwirt Joseph Wißner erbaute im Jahre 1848 an der Leipziger Straße einen Felsenkeller mit Brauerei, Wohnhaus und Gartenwirtschaft - das heutige Hochstiftliche Brauhaus. Da der Brauereibegründer kinderlos verstarb, ging im April 1866 das Unternehmen in den Besitz von Friedrich Wilhelm Giesel, nach dem man die Gaststätte volkstümlich „Giesel´s Felsenkeller“ nannte. Dessen Schwiegersohn Joseph Schultheis übernahm die Gastwirtschaft mit dem Tod Giesels 1892.

Nach Giesels Tod ging das Anwesen 1892 an dessen Schwiegersohn Joseph Schultheis über. Dieser war bereits in erster Ehe mit der Tochter eines Brauereibesitzers in Löschenrod verheiratet, Anton Kramer, die nach dessen Tod von seiner Witwe geleitet wurde. Sein Sohn Pius Kramer leitete schließlich mit dem Schwiegersohn, dem Kaufmann Ludwig Klesper, das Unternehmen und diese beiden fusionierten schließlich ihres mit der Brauerei Schultheis. Die Fusion vollzog sich am 1. Oktober 1906, und 1907 wurde somit das erste Geschäftsjahr der „Unionbrauerei Fulda“

20. Jahrhundert

Mit der Jahrhundertwende kamen durch die Eisenbahn auch auswärtige Biere auf den lokalen Markt, jedoch konnte die Brauerei ihren Bierausstoß erhöhen und 1911 zur Befriedigung der wachsenden Nachfrage das erste Auto, welches fünf Pferde und drei Mann ersetzte, kaufen. Dieser Aufschwung wurde jedoch durch den 1. Weltkrieg unterbrochen, was sich auch in der Nachkriegszeit mit der Inflation und der Weltwirtschaftskrise nicht besserte; jedoch wurde kurz vor Beginn des 2. Weltkrieges der Ausstoß wieder verbessert.

Zur Zeit des 2. Weltkrieges wurde die Brauerei durch zum Kriegsdienst eingezogene Mitarbeiter, Pferde und LKW sehr hart getroffen und die Aufrechterhaltung des Betriebes durch einige übriggebliebene, ältere Mitarbeiter gelang nur schwerlich. Mit Ende des Krieges wurde der Betrieb beschlagnahmt und als Coca-Cola-Abfüllstation eingerichtet. Diese Besetzung zog sich durch eine kurz vor dem Krieg neu errichtete und zu der Zeit hochmoderne Flaschenabfüllanlage im Vergleich mit anderen deutschen Brauereien lange hin. Doch Mitte 1947 konnte wieder gebraut werden, jedoch äußerte sich die Firma:

„Jetzt erst konnten wir die materiellen Verluste im Betrieb voll erkennen. Die Schäden aller Art und Diebstähle waren größer als man zunächst vermutete. Es dauerte daher einige Zeit, bis man die Brauerei wieder soweit hergerichtet hatte, daß am 29. Juli 1947 der erste Sud gemacht werden konnte. Zudem waren die Einbrüche in der Kundschaft, die in den zwei Jahren des Stillstands nicht beliefert werden konnten, schwerer zu beseitigen, als zunächst angenommen wurde.“

Firmenleitung: Geschäftsbericht

In der Zeit der folgenden Nachkriegsjahre sank der Umsatz stark, da sich der Konsum in den Gaststätten aufgrund der allgegenwärtigen allgemeinen Armut zurückzog und die Leute andere, günstigere und teilweise auf dem Schwarzmarkt billig erstandene Getränke konsumierten. Des Weiteren musste an eine Betriebsschließung gedacht werden, nachdem über zehn Jahre mehrere Faktoren wie der Reparaturbedarf, die knappe Rohstofflage, das unzureichende Kapital sowie der Steuerdruck zusammen kamen. Mit der Herausnahme des Bierpreises aus der Preisbindung im Jahr 1952 kam dann jedoch der Aufschwung. Mit der Zeit wurden auch die technischen Anlagen modernisiert, so beispielsweise 1992, als eine neue Fassabfüllanlage installiert wurde oder 1995 mit der Einführung neuer zylindro-konischer Gärtanks. Des Weiteren kamen auch das Leergut betreffende Änderungen wie die Umstellung der bauchigen 0,5-l-Euroflasche auf die schlankere NRW-Flaschenform 1992 oder die Einführung der 0,33-l-Langhalsflasche 1996. Nachdem 1987 die Will-Bräu in Motten übernommen wurde benannte man sich im Dezember 1993 um in das Hochstiftliche Brauhaus Fulda und kaufte Ende der 90er-Jahre die Brauerei Salch in Hammelburg, sowie 1997 die Burgbrauerei Lauterbach und die Auerhan-Bräu in Schlitz.

Produkte

Die Brauerei produziert 7 Biersorten:

Zudem wird seit kurzem ein „Original Bayerisch Weizen alkoholfrei“ angeboten, das laut Herstellerseite 0 % Fett, 0 % Alkohol und mit 19 kcal/100 ml 40 % weniger Kalorien hat.[2]

Einzelnachweise

  1. laut Hersteller, siehe Herstellerseite, abgerufen am 4. Juli 2011
  2. http://hochstift.de/cont.php4?page=7&nav=4, Herstellerseite zum neuen Alkoholfreien, abgerufen am 4. Juli 2011

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Liste der Brauereien in Deutschland — Inhaltsverzeichnis 1 Auflistung nach Braugruppen 2 Auflistung nach Bundesländern 2.1 Baden Württemberg 2.2 Bayern 2.3 Berlin 2.4 Brandenburg …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Brauereien in Hessen — Inhaltsverzeichnis 1 Auflistung nach Braugruppen 2 Auflistung nach Bundesländern 2.1 Baden Württemberg 2.2 Bayern 2.3 Berlin 2.4 Brandenburg …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Brauereien in Niedersachsen — Inhaltsverzeichnis 1 Auflistung nach Braugruppen 2 Auflistung nach Bundesländern 2.1 Baden Württemberg 2.2 Bayern 2.3 Berlin 2.4 Brandenburg …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Brauereien in Sachsen — Inhaltsverzeichnis 1 Auflistung nach Braugruppen 2 Auflistung nach Bundesländern 2.1 Baden Württemberg 2.2 Bayern 2.3 Berlin 2.4 Brandenburg …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Brauereien in Schleswig-Holstein — Inhaltsverzeichnis 1 Auflistung nach Braugruppen 2 Auflistung nach Bundesländern 2.1 Baden Württemberg 2.2 Bayern 2.3 Berlin 2.4 Brandenburg …   Deutsch Wikipedia

  • Liste aktiver Brauereien in Deutschland — Inhaltsverzeichnis 1 Auflistung nach Braugruppen 2 Auflistung nach Bundesländern 2.1 Baden Württemberg 2.2 Bayern …   Deutsch Wikipedia

  • Schwarzbier — ist eine Biersorte. Schwarzbiere sind dunkle Vollbiere, die heute – anders als früher – meist untergärig hergestellt werden. Der Alkoholgehalt beträgt in der Regel zwischen 4,8 und 5 % Vol.[1] Inhaltsverzeichnis 1 Herstellung 2… …   Deutsch Wikipedia

  • Schwarzviertler — Schwarzbier ist eine Biersorte. Schwarzbiere sind dunkle Vollbiere, die heute – anders als früher – meist untergärig hergestellt werden. Der Alkoholgehalt beträgt in der Regel zwischen 4,8 und 5 % Vol.[1] Inhaltsverzeichnis 1 Herstellung 2… …   Deutsch Wikipedia

  • Auerhuhn — Auerhahn (Tetrao urogallus), ♂ Systematik Klasse: Vögel (Aves) Ordnung …   Deutsch Wikipedia

  • Motten (Bayern) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”