- Hoffnungskirche (Westrhauderfehn)
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Die evangelisch-lutherische Hoffnungskirche steht in Westrhauderfehn, einem Ortsteil der ostfriesischen Gemeinde Rhauderfehn.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Westrhauderfehn wurde 1769 durch die Rhauderfehn-Compagnie als Fehnsiedlung angelegt. Die ersten Siedler waren in religiöser Hinsicht als Parochie dem Kirchspiel Rhaude zugeordnet. Allerdings war schon in der Verleihungsurkunde zur Gründung des Rhauderfehns vom 19. April 1769 der Bau einer evangelischen und einer katholischen Kirche genehmigt worden.[1]
Im Jahre 1829 wurde dann die eigenständige Kirchengemeinde Westrhauderfehn gegründet und Gottesdienste in dem bereits bestehenden Schulgebäude abgehalten, nachdem dieses für den Altar an der Ostseite um etwa 10 Fuß (etwa 3 Meter) vergrößert worden war. Insgesamt fanden so 300 Gläubige in dem Gebäude Platz.[1]
Im Jahre 1834 wurde ein Pfarrhaus und 1848 die neoklassizistische Kirche erbaut. Sie wurde am 5. Dezember 1848 durch den Generalsuperintendenten Hicken eingeweiht. Insgesamt beliefen sich die Baukosten auf etwa 9000 Reichstaler.[1]
Der Kirchturm wurde in den Jahren 1885/86 von Maurermeister Schumacher aus Leer nach Plänen des Leeraner Ingenieurs Könecke errichtet. Er ist mit 53,5 Metern der höchste Ostfrieslands. Für dieses Gebäude musste die Gemeinde einschließlich Geläut und Uhrwerk 48.000 Goldmark aufbringen.[1]
In den Jahren 1984/85 wurde die Kirche innen renoviert und 2003 grundlegend saniert.[2]
Bei den Feiern zum 175. Jahrestag der Gründung der Kirchengemeinde taufte Landessuperintendentin Oda-Gebbine Hölze-Stäblein das Gotteshaus während des Festgottesdienstes am 31. Oktober 2004 auf den Namen Hoffnungs-Kirche.[3]
Heute ist Westrhauderfehn mit 6200 Gemeindemitgliedern die größte Gemeinde im Kirchenkreis Rhauderfehn.[4]
Innenausstattung
Altar und Kanzel stammen aus der Erbauungszeit der Kirche. Auch das Gestühl wurde bereits 1848 aufgestellt. Es besteht aus 29 Bänken, auf denen 290 Gottesdienstbesucher Platz finden. Auf der Empore befinden sich weitere 184 Plätze. Beiderseits des Altarraums stehen weitere Bänke für die Kirchenvorsteher.[1]
Der Taufstein wurde Weihnachten 1886 von der Gemeinde gestiftet. Er zeigt einen auf einem Sockel knienden Engel aus Gips, der in seinen Händen die neusilberne, als flache Muschel geformte Taufschale hält.[1]
Die Kronleuchter sind jüngeren Datums, nachdem zwei ältere aus dem Jahre 1887 im Ersten Weltkrieg abgegeben werden mussten, um eingeschmolzen zu werden. Im Jahre 1916 wurden sie durch drei ringförmige hölzerne Leuchter ersetzt, die je sechs elektrische Kerzen in tellerförmigen Schirmen trugen. Diese Leuchter wurden in den 50er Jahren durch zwei größere ringförmige hölzerne Leuchter von je zwei Metern Durchmesser ausgetauscht, die noch heute im Kirchenschiff hängen.[1]
Das Schiffsmodell Hoffnung ist eine eineinhalb Meter lange Nachbildung der um 1880 erbauten Dreimastbark Hoffnung. Es ist ein Werk des Kapitäns im Ruhestand Hinderk Greetfeld aus Ihrhove aus dem Jahre 1944, der damit an die Verbundenheit der Gemeinde zur Seefahrt erinnert. [1]
Die Orgel wurde im Jahre 1852 von Gerd Sieben Janssen aus Aurich errichtet. Sie verfügt über zehn Register. Von diesem Instrument sind heute noch der Mittelteil des Prospektes, die Windlade und der Bordun 16′ erhalten.[5] Im Jahre 1937 wurde die Orgel unter teilweiser Wiederverwendung alter Teile und Bestandteile anderer Orgeln von der Firma Furtwängler & Hammer aus Hannover als zweimanualige Orgel mit mechanischen Schleifladen neu erbaut. In den Jahren 1984/85 wurde die Orgel durch die Firma Alfred Führer aus Wilhelmshaven renoviert und 1997 das Orgelgehäuse durch die Firma Kummer restauriert und durch die Firma Martin ter Haseborg einer gründlichen Reinigung unterzogen.[1]
Siehe auch
Weblinks
- Homepage der Gemeinde
- Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft: Westrhauderfehn (PDF-Datei; 40 kB)
- Genealogie-Forum: Westrhauderfehn
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Westrhauderfehn: Historie, eingesehen am 6. Oktober 2010.
- ↑ Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Westrhauderfehn: Hoffnungskirche Westrhauderfehn, eingesehen am 6. Oktober 2010.
- ↑ Gemeinde Rhauderfehn: Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Westrhauderfehn, eingesehen am 6. Oktober 2010.
- ↑ Genealogie-Forum: Westrhauderfehn, eingesehen am 6. Oktober 2010.
- ↑ Orgel auf NOMINE e.V., gesehen 23. April 2011.
53.136297.57521Koordinaten: 53° 8′ 11″ N, 7° 34′ 31″ OSt. Vincenz und St. Laurentius (Backemoor) | Dreifaltigkeitskirche (Collinghorst) | Rhauder Kirche | Hoffnungskirche (Westrhauderfehn) | St. Bonifatius (Westrhauderfehn)
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