Hotel Kaiserhof (Wuppertal)

Hotel Kaiserhof (Wuppertal)

Das Hotel Kaiserhof in Wuppertal gehörte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu den renommiertesten Hotels in Elberfeld.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Erster Bau

Hotel Kaiserhof (erster Bau), rechte Bildhälfte
Hotel Kaiserhof (erster Bau), links am Ende der Döppersberger Brücke

Vom ersten, dem vor 1870 entstandenen Bau ist nicht viel überliefert. Diese dreigeschossiger Bau mit Mezzaningeschoss und flachem Walmdach stand östlich am Ende der Döppersberger Brücke vor dem 1848 errichtetem Bahnhof Elberfeld-Döppersberg (heute Hauptbahnhof Wuppertal). Die nordwärts, zum Stadtzentrums Elberfeld, gerichtete Seite war sechsachsig, die Schauseite zum Bahnhofsvorplatz hin war zehnachsig ausgeführt. Eine weitere Achse war in der nordwestlichen Gebäudeecke, die im 45-Grad-Winkel beschnitten war.[1]

Dieser Bau wurde 1912 niedergelegt und durch den zweiten Bau ersetzt.

Zweiter Bau

Der repräsentative zweite Bau wurde 1911–1912 nach Entwurf der Kölner Architektensozietät Helbig & Klöckner (Rolf Helbig (1881–1961) und Albert Klöckner (1874–1957)) errichtet. Gebaut wurde es von der Berliner Bauunternehmung Boswau & Knauer GmbH, die auch das Thalia-Theater ausgeführt hatte.[2] Der Hotelkomplex lag unmittelbar am Bahnhofsvorplatz des Elberfelder Hauptbahnhofes („Bahnhof Döppersberg“), schräg gegenüber dem Verwaltungsgebäude der Eisenbahndirektion Elberfeld im Norden und schräg gegenüber dem Hotel Europäischer Hof im Süden (das nach dem Krieg nicht wieder aufgebaut wurde), und hatte die Postanschrift Döppersberg 70–82. Die Architektur mit einer barock geschwungenen Turmhaube nahm Bezug auf die Bergische Bauweise. Die Fassade bestand aus Tuffstein. Die Fenstergewände, Portalrahmungen und andere Elemente waren in Muschelkalkstein ausgeführt.[3]

Zum Süden hin lag der Brausenwerther Platz, auf dem bis 1937 das Kaiser-Wilhelm-Denkmal stand. Dann wurde der Platz aus verkehrstechnischen Gründen ausgebaut.[4]

Dieser Bau wurde 1943 bei dem Luftangriff auf Elberfeld schwer beschädigt, es wurde wiederaufgebaut und am 7. August 1948 provisorisch wiedereröffnet. Überdacht wurde das Gebäude, wie viele Kriegsgeschädigte Häuser im Tal, nur mit einem Notdach. Auch die Fassade wurde, wie auch das Dach, vereinfacht aufgebaut und nicht in der ursprünglichen Form rekonstruiert.[3][5]

Dritter Bau

Der Blick nach Westen, in der Bildmitte das InterCityHotel

Beim Ausbau der Wuppertaler Verkehrsachse, der Bundesstraße 7, und des Verkehrsknotenpunkts Döppersberg musste das Hotel Kaiserhof weichen und wurde 1960 gesprengt. Ein Neubau entstand rund 100 Meter weiter östlich und wurde 1961 eröffnet.[3]

Der Kaiserhof trägt seit 1995 offiziell den Namen InterCityHotel, das Gebäude wird umgangssprachlich aber immer noch Kaiserhof genannt. Seitlich an der Fassade des Hotels ist seit Oktober 1982 das Kaiser-Wilhelm-II.-Reiterbildnis als Hochrelief aus Bronze angebracht.[6][4]

Projektierter vierter Bau

Der Verkehrsknotenpunkt Döppersberg wird seit 2009 komplett umgestaltet. In der Anfangszeit des Projektes existierten Planungen, nach denen der Kaiserhof niedergelegt werden und als glasverkleidetes Hochhaus mit 20 Etagen neu errichtet werden sollte. Es wäre dann das höchste Gebäude der Stadt geworden, das Projekt wurde aber nicht weitergeführt.[7]

Weblinks

 Commons: Hotel Kaiserhof – Sammlung von Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Klaus Peter Huttel: Wuppertaler Bilddokumente: Ein Geschichtsbuch zum 19. Jahrhdt. in Bild und Text Born-Verlag, ISBN 3-87093-007-1
  2. Erwähnung im tabellarischen Lebenslauf von Hans Jordan auf www.werner-steinbach.de, zuletzt abgerufen am 6. April 2011 (mit Tippfehler: „Boswau & Kanuer“ – vgl. Thalia-Theater (Wuppertal)!)
  3. a b c Hella Nußbaum, Hermann J. Mahlberg (Hrsg.): Der Aufbruch um 1900: Und die Moderne in der Architektur des Wuppertales. Abendrot einer Epoche. Müller + Busmann, Wuppertal 2008, ISBN 978-3-928766-87-6.
  4. a b Ruth Meyer-Kahrweg: Denkmäler, Brunnen und Plastiken in Wuppertal. Born-Verlag, Wuppertal 1991, ISBN 3-87093-057-8.
  5. Wuppertaler Chronik von Wolfgang Mondorf, Zugriff Dezember 2008
  6. Wolfgang Stock: Wuppertaler Straßennamen. Thales, Essen-Werden 2002, ISBN 3-88908-481-8.
  7. Kaiserhof bei skyscraperpage.com
51.2559287.151716

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