Hünenbetten von Frellesvig

Hünenbetten von Frellesvig

Die Hünenbetten von Frellesvig liegen auf einem Feld, nördlich des dänischen Dorfes Frellesvig, im Nordteil der Insel Langeland. Die beiden Hünenbetten liegen parallel in ost-westlicher Richtung und enthalten je zwei Dolmen[1], die quer im Hügel liegen (so genannte Querlieger).

Querlieger rechts - und Längslieger links

Inhaltsverzeichnis

Der Nordhügel

Das nördliche Hünenbett ist etwa 65 m lang, 10 m breit, sehr zerstört und zugewachsen. Von den Randsteinen des Hügels, es waren auf jeder der Langseiten ursprünglich etwa 60, sind nur wenige erhalten. Man weiß, dass die beiden Kammern mit großen Decksteinen versehen waren. Von der um 1830 erfolgten Ausgrabung existiert die Beschreibung der damals noch besser erhaltenen Anlage. Nur die östliche der beiden Kammern besitzt in etwa noch ihre ursprüngliche Form. Man fand in jeder Kammer zwei Skelette, in einer zusätzlich eine Armschutzplatte aus Bein. Sie ist zweifach gelocht und mit einem Zick-Zack-Muster verziert, das in sieben Gruppen als jeweils dreifaches Linienband quer zur Platte verläuft.

Der Südhügel

Der südliche Hügel ist etwa 12 m breit und heute 30 m lang. Seine ursprüngliche Länge ist unbekannt. Die Decksteine seiner beiden Kammern sind ebenfalls nicht mehr vorhanden.

Die westliche, besser erhaltene Kammer hat einen birnenförmigen Grundriss und misst etwa 3,5 mal 2,5 m. Zwischen den acht hohen Tragsteinen ist noch Trockenmauerwerk erhalten. Im Zugang sind ein Rahmensteinpaar und ein Schwellenstein zu erkennen. Von dem einst etwa 2,0 m langen Gang ist nur noch ein Tragsteinpaar übrig. Es besteht aus den Hälften eines großen, gespaltenen Steines. Die Spaltflächen sind einander zugewandt an den beiden Gangseiten erkennbar.

Die östliche Kammer ist stark zerstört. Sie war etwas größer und besaß ebenfalls den typischen birnenförmigen Grundriss eines Erweiterten Dolmens. Im Zugang steht ein noch ein Rahmenstein.

Beide Langbetten wurden um 1830 ausgegraben. Im südlichen fand man die Westkammer von zwei großen Decksteinen überdeckt, von denen nur der obere Teil aus dem Erdhügel ragte. In dieser Kammer lagen Skelettteile und drei Meißel aus Feuerstein. Die östliche Kammer enthielt eine flache, runde Bernsteinperle und Tongefäße aus der Zeit der Trichterbecherkultur, die die Anlagen errichtete.

In den Jahren 1966-68 führte das Langeland Museum eine erweiterte Ausgrabung des südlichen Dolmens durch. An den Langseiten beiderseits des Zugangs wurden Funde gemacht: Zum Vorschein kamen Tongefäße, die einst offenbar als Opfergabe auf die Randsteine gestellt worden waren.

Siehe auch

Literatur

  • Jens Bech; Langelands Museum (Hrsg.): Denkmäler auf Langeland. Druck 4. 2 Auflage. 1981, ISBN 8798034863.

Einzelnachweis

  1. (dän. Langdysser) ist die in Dänemark gebräuchliche Bezeichnung für Dolmen die in einem rechteckigen Hünenbett liegen, im Gegensatz dazu sind Runddolmen bzw. Runddysser jene Dolmen die im Rundhügel liegen
54.98255810.816102

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