Bad Oldesloe

Bad Oldesloe
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Bad Oldesloe
Bad Oldesloe
Deutschlandkarte, Position der Stadt Bad Oldesloe hervorgehoben
53.81166666666710.3741666666679
Basisdaten
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Stormarn
Höhe: 9 m ü. NN
Fläche: 52,6 km²
Einwohner:

24.322 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 462 Einwohner je km²
Postleitzahl: 23843
Vorwahl: 04531
Kfz-Kennzeichen: OD
Gemeindeschlüssel: 01 0 62 004
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 5
23843 Bad Oldesloe
Webpräsenz: www.badoldesloe.de
Bürgermeister: Tassilo von Bary (parteilos)
Lage der Stadt Bad Oldesloe im Kreis Stormarn
Hamburg Kreis Herzogtum Lauenburg Kreis Ostholstein Kreis Segeberg Lübeck Ahrensburg Ahrensburg Ammersbek Bad Oldesloe Badendorf Bargfeld-Stegen Bargteheide Barnitz Barsbüttel Braak Brunsbek Delingsdorf Elmenhorst (Stormarn) Elmenhorst (Stormarn) Feldhorst Glinde Grabau (Stormarn) Grande Grönwohld Großensee (Holstein) Großhansdorf Hamberge Hamfelde (Stormarn) Hammoor Heidekamp Heilshoop Hohenfelde (Stormarn) Hoisdorf Jersbek Klein Wesenberg Köthel (Stormarn) Lasbek Lütjensee Meddewade Mönkhagen Neritz Nienwohld Oststeinbek Pölitz Rausdorf (Holstein) Rehhorst Reinbek Reinfeld (Holstein) Rethwisch (Stormarn) Rümpel Siek (Holstein) Stapelfeld Steinburg (Stormarn) Tangstedt (Stormarn) Todendorf Travenbrück Tremsbüttel Trittau Trittau Trittau Wesenberg (Holstein) Westerau Witzhave ZarpenKarte
Über dieses Bild

Bad Oldesloe [ˌbatˀɔldəsˈloː] (niederdeutsch Bad Oschloe) ist die Kreisstadt des Kreises Stormarn in Schleswig-Holstein (Deutschland).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bad Oldesloe um 1895, mit Blick auf die Peter-Paul Kirche
Altes Panorama

Das Gebiet ist bereits in der Steinzeit besiedelt gewesen. Hier gefundene Feuersteinwerkzeuge wurden auf die Zeit 6000–4500 v. Chr. datiert und sind unter dem Namen Oldesloer Stufe bekannt.

Nach einer geodätischen Deformationsanalyse zum Ort Treva aus dem Kartenwerk der Geographike Hyphegesis, die das Institut für Geodäsie der Technischen Universität Berlin im Rahmen eines Forschungsprojekts der Deutschen Forschungsgemeinschaft 2007 bis 2010 durchführte, befand sich dieser historische Ort auf der Gemarkung des heutigen Bad Oldesloe.[2]

Oldesloe wurde erstmals 1163 als „Tadeslo“ erwähnt. Die Schauenburger Grafen von Holstein-Stormarn entwickelten den Ort, der im sächsisch-slawischen Grenzgebiet an einem Traveübergang an der Nordsee-Ostsee-Straße von Lübeck nach Hamburg liegt, zu einem wichtigen Umschlagplatz. Bereits für 1175 ist eine Zollstation belegt. Um 1238 erhält Oldesloe das lübische Stadtrecht, 1370 von Graf Adolf VIII. das Marktrecht.

Im Jahr 1515 entsteht aufgrund eines königlichen Privilegs an den Lübecker Kaufmann Mathias Mulich der erste von mehreren Kupferhämmern an der Beste. 1529 folgt die Inbetriebnahme des Alster-Beste-Kanals und Oldesloe liegt bis zur Einstellung der Schifffahrt um 1550 an der Binnenschifffahrtsverbindung zwischen Hamburg und Lübeck.

Im Jahr 1813 wurde ein modernes Kurbad (Sol-, Moor und Schwefelbad) in Betrieb genommen. Die Verleihung des Titels „Bad“ erfolgte jedoch erst im Jahr 1910, als der Umfang des Kurbetriebs schon fast wieder bedeutungslos war. Trotz der heute nicht mehr vorhandenen Anerkennung als Heilbad und der eindeutigen Regelung der schleswig-holsteinischen Gemeindeordnung[3] trägt Oldesloe aber weiterhin den Namenszusatz „Bad“. Der letzte der Saline Oldesloe gehörende Salzspeicher an der Trave in Lübeck wurde 1839 verkauft.

Mit dem Anschluss an das Eisenbahnnetz im Jahr 1865 (Hamburg–Oldesloe–Lübeck) wird die bis dahin für diese Strecke bedeutsame Traveschifffahrt eingestellt. Die 1907 eröffnete Bahnstrecke nach Elmshorn (über Barmstedt) wurde auf dem Streckenstück Ulzburg–Blumendorf 1973 stillgelegt.

In den 1930er Jahren kämpfte Bürgermeister Friedrich Wilhelm Kieling vergeblich für eine Verlegung der Kreisverwaltung des Kreises Stormarn aus der kreisfreien Stadt Wandsbek nach Oldesloe, was zu schweren Zerwürfnissen mit Landrat Constantin Bock von Wülfingen führte. Im Zweiten Weltkrieg verlegte man dann nach der katastrophalen Bombardierung Hamburgs im Sommer 1943 die Kreisverwaltung provisorisch von Wandsbek nach Oldesloe. Auch Bad Oldesloe selbst war ab 1940 vom Luftkrieg betroffen. Der schwärzeste Tag der Stadtgeschichte kam kurz vor Kriegsende. Ein Angriff der Royal Air Force am 24. April 1945 forderte über 700 Menschenleben. Mehrere hundert Gebäude waren total zerstört bzw. schwer beschädigt worden. Seit 1949 befindet sich die Kreisverwaltung offiziell in Oldesloe.

Geschichte der Stadtteile

Blumendorf

Das Bauerndorf Blumendorf wurde erstmals 1314 urkundlich genannt. Später gehörte es zum Gut Fresenburg, das es 1635 an Hans von Buchwald zu Schadehorn verkaufte. Dieser wandelte es in ein Adliges Gut um. 1755 erbaute der damalige Gutsbesitzer Jacob Levin von Plessen das heutige Herrenhaus mit Torhaus und Gartenanlage. Die Leibeigenschaft wurde 1795 durch den damaligen Gutsbesitzer Nicolaus Graf von Luckner aufgehoben. 1889 kam der Gutsbezirk kommunalrechtlich zum Amtsbezirk Fresenburg. 1907 erhielt Blumendorf eine Bahnstation an der Elmshorn-Barmstedt-Oldesloer Eisenbahn. Seit Einstellung des Personenbetriebs 1973 findet auf dem Reststück Blumendorf ↔ Bad Oldesloe noch Güterverkehr statt. 1928 wurde der Gutsbezirk aufgelöst und nach Bad Oldesloe eingemeindet. Blumendorf hatte damals 307 Einwohner. Ab 1950 entstanden auf 149 Hektar Neusiedlungen für Flüchtlinge und Vertriebene aus dem deutschen Osten. In Jahren um 1958 wurde das Schloss als Krankenhaus genutzt.

Fresenburg

Fresenburg geht auf eine slawische Burg des 8. Jahrhunderts zurück. Urkundlich erwähnt wurde es aber erst 1263 als ein Adliges Gut, zu dem neben den Höfen Alt- und Neufresenburg, Poggensee und Schadehorn auch die Dörfer Poggensee und Seefeld gehörten. Der Gutsbesitzer Bartholomäus von Ahlefeld siedelte 1544 Mennoniten, die vor der religiösen Verfolgung in ihrer Heimat geflohen waren, in Schadehorn an. Auch Menno Simons fand hier eine Heimat. Sein Wohnhaus, die Mennokate, kann bis heute besichtigt werden. 1710 kaufte die Familie derer von Buchwaldt das Gut. Hugo von Buchwaldt ließ 1791 das noch bestehende Herrenhaus von Christian Frederik Hansen erbauen. Die Leibeigenschaft wurde erst 1804 aufgehoben. Mit Einführung der preußischen Kommunalverfassung 1889 bildete der Gutsbezirk gemeinsam mit dem Gutsbezirk Blumendorf den Amtsbezirk Fresenburg. Bei Auflösung der Gutsbezirke wurde Fresenburg 1928 nach Bad Oldesloe eingemeindet, es hatte damals 638 Einwohner. Während der Bodenreform nach dem Zweiten Weltkrieg wurden große Teile des ehemaligen Gutsgeländes aufgesiedelt.

Religionen

In der ersten urkundlichen Erwähnung 1163 ist auch das Vorhandensein einer Kirche belegt (Patronat: Petrus, Paulus). 1426 gehörten bereits 34 Ortschaften zum Oldesloer Kirchspiel. Seit 1525 gilt in Oldesloe die Reformation lutherischer Ausgestaltung. Die Täuferbewegung hatte Mitte des 16. Jahrhunderts mit dem Zuzug von Menno Simons großen Zulauf. Im 18. Jahrhundert gab es kurzfristig eine Herrnhuter Brüdergemeine namens Pilgerruh in Oldesloe.

Politik

Kommunalwahl 2008
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30
20
10
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35,93%
33,71%
15,92%
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Gewinne und Verluste
Im Vergleich zu 2003
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-18,44%
+7,04%
+7,25%
+4,15%

Stadtverordnetenversammlung

Nach der Kommunalwahl am 25. Mai 2008 hat die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Bad Oldesloe folgende Zusammensetzung:

  • CDU: 8 Sitze (35,9 %)
  • SPD: 9 Sitze (33,7 %)
  • FDP: 4 Sitze (15,9 %)
  • Grüne: 4 Sitze (14,4 %)
  • FBO: 2 Sitze

Wappen

Blasonierung: „In Rot das silberne holsteinische Nesselblatt, darin als Brustbild der nimbierte, blau gekleidete heilige Petrus, der einen aufrechten schwarzen Schlüssel hält.“[4]

In der vor 1978 von der Stadt geführten Fassung des Wappens hält Petrus einen goldenen Schlüssel und der Nimbus (Heiligenschein) ist ebenfalls golden.

Bürgermeister

  • 1932–1945 Friedrich Wilhelm Kieling
  • 1947–1950 Gustav Masuth
  • 1950–1968 Hermann Barth
  • 1968–1986 Gottfried Baethge (parteilos)
  • 1986–1990 Ulrich Gudat (SPD)
  • 1990–1998 Gerd M. Achterberg (SPD)
  • 1998–2004 Dr. Philipp Wrieden (CDU)
  • Seit 2004 Tassilo von Bary (parteilos)

Städtepartnerschaften

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Bad Oldesloe ist durch die 1865 eröffnete Bahnlinie Hamburg–Lübeck per Bahn erreichbar. Seit dem 15. Dezember 2002 fährt die zuvor zwei Jahrzehnte nur im Pendelverkehr Oldesloe-Segeberg betriebene Nordbahn zwischen Neumünster, Bad Segeberg und Bad Oldesloe im Stundentakt.

Bahnhof Bad Oldesloe

In der Vergangenheit war Bad Oldesloe ein bedeutender Eisenbahnknotenpunkt. Neben der Elmshorn-Barmstedt-Oldesloer Eisenbahn, einer Privatbahn, die nach 1973 bis auf einen Gleisrest, der im Stadtgebiet von Bad Oldesloe als Industriegleis genutzt wird, zwischen Blumendorf und Ulzburg-Süd abgerissen und in einen Radweg umgebaut wurde, gab es die vor dem Zweiten Weltkrieg bedeutende Verbindung auf der Kaiserbahn Richtung Ratzeburg (Stilllegung Personenverkehr 1962/Güterverkehr 1971) und die Strecke nach Schwarzenbek (Stilllegung Personen- und Güterverkehr 1976). Auch diese Strecken wurden abgebaut und teilweise in Radwege umgewandelt. In Betrieb ist die Strecke Bad Oldesloe-Bad Segeberg-Neumünster.

Bad Oldesloe ist über die Linien R10 und R11 an das Verkehrsnetz des Hamburger Verkehrsverbunds HVV angeschlossen. Die Linie R11 startet hier und endet in Rickling. Für die Linie R10 ist Bad Oldesloe im HVV nur Durchgangsbahnhof, der Tarifbereich des HVV endet in Reinfeld. Die Züge fahren weiter bis Lübeck, jedoch nicht im HVV-Tarif

Seit 1937 ist die Stadt durch die heutige Bundesautobahn 1 an das überregionale Straßennetz angeschlossen. Seit Dezember 2004 können von der A 1 auch schnell die Städte Rostock und Schwerin über die neue Ostseeautobahn A 20 erreicht werden. Westlich der Stadt verläuft die A 21 mit der die Städte Bad Segeberg und die Landeshauptstadt Kiel schnell zu erreichen sind. Ferner wird über diese Autobahn auch der Anschluss an die A 24 erreicht und damit die Verbindung Richtung Berlin. Ebenso verläuft die B 75 (parallel zur A 1) durch die Kreisstadt. Die B 208 bindet die Stadt an den angrenzenden Kreis Herzogtum Lauenburg an. Die Nordtangente entlastet seit 1978 die Innenstadt.

Ansässige Unternehmen

Bad Oldesloe ist Hauptsitz des Reinigungsgeräteherstellers Hako, des Brandschutz-Unternehmens Minimax und der Brennerei August Ernst. Der südafrikanische Pharmakonzern Aspen Pharmacare betreibt ein Werk in der Stadt. Die Lindal-Group stellt Ventile und Sprühkappen her. Der Geschenkartikelgroßhandel Michel Toys unterhält hier ein großes Distributionszentrum. Herose ist weltweit führend in der Herstellung von Armaturen für die Tieftemperaturtechnik. Feige GmbH, Abfülltechnik ist führender Hersteller von Abfüllanlagen für flüssige und pastöse Produkte.

Behörden

Seit der Ausbombung Wandsbeks 1944 beherbergt Bad Oldesloe die Kreisverwaltung des Kreises Stormarn. Außerdem sitzt auch die Verwaltung des Amt Bad Oldesloe-Land in der Stadt, die selbst aber dem Amt nicht angehört. Daneben ist Bad Oldesloe Sitz des Finanzamtes Stormarn und der Familienkasse Lübeck/Stormarn. Ebenso unterhalten die Bundesagentur für Arbeit und die Deutsche Rentenversicherung Bund je einen Verwaltungssitz in Bad Oldesloe. Die Polizeidirektion Ratzeburg betreibt in Bad Oldesloe eine Polizeiinspektion mit einem Bezirksrevier, einer Kriminalpolizeistelle sowie einem Autobahnrevier.

Bildungseinrichtungen

Es gibt zwei Grundschulen (Stadtschule und Grundschule West) sowie eine Grund- und Hauptschule die (Klaus-Groth-Schule). Weiter gibt es zwei Gemeinschaftsschulen (Theodor-Storm-Schule und Schule am Masurenweg), ein Gymnasium (Theodor-Mommsen-Schule), eine Integrierte Gesamtschule (Ida-Ehre-Schule) und eine Förderschule (Schule am Kurpark). In Bad Oldesloe befindet sich seit 1889 die Berufliche Schule des Kreises Stormarn. 1898 bis 1994 gab es außerdem auch eine Landwirtschaftsschule. Das Gebäude der Landwirtschaftsschule wird heute von der Beruflichen Schule des Kreises Stormarn genutzt, die derzeit zu einem Regionalen Berufsbildungszentrum (RBZ) umstrukturiert wird. Im Gebäude der alten Stadtschule von 1839 ist seit 1977 die Stadtbibliothek Bad Oldesloe untergebracht.

Medien

In Bad Oldesloe befinden sich die Redaktionen des „Stormarner Tageblatt“ als Lokalausgabe des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags (sh:z) sowie der Lokalausgabe der Lübecker Nachrichten. Auch das Hamburger Abendblatt veröffentlicht eine Lokalausgabe für den Kreis Stormarn, deren Redaktion jedoch in Ahrensburg beheimatet ist. In Bad Oldesloe werden kostenlos die Zeitungen "Markt", "Wochenblatt", "Blickpunkt" und "der bote" verteilt. Im Internet gibt es das Portal IN oldesloe, das regelmäßig aus Bad Oldesloe berichtet.

Telekommunikation

In Bad Oldesloe gibt es nach jahrelangen Engpässen eine große Auswahl an Breitbandinternetdiensten, die jedoch nicht überall gleichermaßen verfügbar sind und oft nur als einzige Lösung zur Verfügung stehen.

  • Versorgung mit DSL
  • Internet per Kabelanschluss
  • Funknetzwerk in der WiMAX-Technologie, welches auch bereits umliegende Gemeinden versorgt
  • Teilversorgung durch UMTS

In Bad Oldesloe können über 24 TV-Programme und über 30 UKW-Hörfunkprogramme per Antenne empfangen werden. Kabel Deutschland betreibt in Bad Oldesloe ein flächendeckendes Kabelnetz. DVB-T ist ebenfalls verfügbar, auch Privatsender sind, aus Lübeck und Hamburg gesendet, in Bad Oldesloe via DVB-T zu empfangen.

Freizeit- und Sportanlagen

Bad Oldesloe bietet drei Stadien (Travestadion, Wendumstadion, Kurparkstadion), einen Hockey- und mehrere Tennisplätze im Kurpark, eine Schwimmhalle und das Naturfreibad Poggensee, die Schwimmhalle und das Naturfreibad Poggensee werden von der Vereinigte Stadtwerke GmbH betrieben, welche auch die Strom-, Gas- und Wasserversorgung in Bad Oldesloe betreibt.

Am Exer gibt es die kleine Skate-Anlage „SkateLand“ sowie eine Fahrradsportanlage, den sogenannten „Dirtpark“, einen Minigolfplatz mit Verein und einen Wohnmobilparkplatz mit Übernachtungsmöglichkeit.

Stadtgliederung

Eingemeindungen

  • 1928 – Gutsbezirke Fresenburg und Blumendorf
  • 1972 – Rethwischfeld
  • 1976 – Sehmsdorf

Einwohnerentwicklung

  • 1939 – 8.281
  • 1954 – 14.953
  • 2002 – 23.744
  • 2005 – 24.019
  • 2008 - 24.175
  • 2010 - 24.322

Kultur und Sehenswürdigkeiten

In der Liste der Kulturdenkmale in Bad Oldesloe stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.

Stadtbild

Die Fußgängerzone in der Hindenburgstraße

Die Grundstruktur der seit dem Mittelalter an Beste und Trave herangewachsenen Stadt ist noch recht gut erkennbar, die ursprünglichen Hauptstraßen Besttorstraße, Mühlenstraße und Lange Straße (seit 1930 nach Paul von Hindenburg benannt) sind heute Fußgängerzone. Abbrüche und Neubebauung vor allem seit den 1960'er Jahren haben das alte Stadtbild allerdings erheblich beeinträchtigt. Lediglich im Heiligengeistviertel lässt sich noch Altstadt-Atmosphäre verspüren. Sehr gut kommt hingegen die Einbettung der Altstadt in ihre natürliche Umgebung zur Geltung. An den zahlreichen Wasserläufen und Flüssen lässt sich die Stadt ebenso zu Fuß erkunden wie in den daran anschließenden Parkanlagen. Obwohl der Kurbetrieb längst stillgelegt ist, vermittelt Bad Oldesloe gerade in den Parkanlagen noch immer die Atmosphäre einer Kurstadt.

Museen

16. Jahrhundert: Mennokate: Museum zum Gedenken an Menno Simons, den Gründer und Namensgeber der Mennoniten, eine Freikirche der Täuferbewegung. In diesem Gebäude wurden einige seiner Bücher gedruckt.

Das Heimatmuseum (mit im Gebäude der Stadtbibliothek) bietet eine beachtliche Sammlung von den ältesten nacheiszeitlichen Funden bis zur Neuzeit.

Theater

Bad Oldesloe hat kein festes Theatergebäude aber zwei Vereine, die mit ihren Produktionen an verschiedenen Orten auftreten. Der Verein Oldesloer Bühne führt seit 1966 hochdeutsche und plattdeutsche Stücke auf.[5] Der 2002 gegründete Verein Bad Oldesloe macht Theater ging aus dem Projekt Hagelstein - Bad Oldesloe macht Theater hervor, das nach der Idee, dem Konzept und der Grundinszenierung des englischen Regisseurs Tim Page entstand. Der Verein veranstaltet aufwendige Freiluft-Theaterprojekte in der Stadt, darunter 2004 der Salzgraf (Regie: Frank Schröder)[6] sowie 2007 Die Witwe von der Hude (Regie: Sebastian Urs Syrbe)[7]. 2011 wurde unter der Regie von Sven Lange das Stück Marke Bölck aufgeführt, das sich mit dem Fabrikanten Friedrich Bölck beschäftigte.[8][9]

Lokale Musikszene

Seit dem 1. März 2006 ist die lokale Musikszene als „Klangstadt1“ organisiert. Momentan sind 20 lokale Bands in dieser Gruppe organisiert, die bereits zahlreiche Events auf die Beine gestellt hat. Am 14./15. Juli 2007 fand zum ersten Mal das Bad Oldesloe Open Air statt, das sich seit 2008 KlangStadt Open Air nennt[10].

Vereine

Bad Oldesloe verfügt über ein umfangreiches Vereinsangebot. Unterschiedlichste Sportvereine, die auch über die Stadtgrenzen hinaus bekannt sind, wie z. B. der VfL Oldesloe, der THC "Blau-Weiß" Bad Oldesloe, die Bürgerschützengilde, der SC Union Oldesloe, der Spiridon-Club Bad Oldesloe oder der Frauenfußballverein FFC Oldesloe 2000 sowie Musikvereine wie z. B. die Marchingband Stormarn Magic e. V., der Spielmannszug Oldesloer Stadtgarde oder die Marchingband The Blue-White Devils, aber auch diverse Förder- und Kulturvereine, dazu zählen mehrere Kleingartenvereine und der Tierschutzverein, sind nur Beispiele für das große Spektrum, welches trotz der vergleichsweise geringen Einwohnerzahl besteht.

Regelmäßige Veranstaltungen

Das alle zwei Jahre stattfindende Stadtfest fand zuletzt 2010 statt. Das Fest zieht jedes Mal tausende Besucher von überall her in die Kleinstadt an der Trave.

Zu den alljährlichen großen Veranstaltungen zählen u. a. das Kindervogelschießen und das Schützenfest. Beide Feste werden mit einem traditionellen Umzug durch die Stadt eingeleitet und auf dem ehemaligen Exerzierplatz (kurz: Exer) gefeiert.

Naturschutzgebiet

Am nordwestlichen Stadtrand (Richtung Fresenburg) liegt das Brenner Moor, das größte binnenländische Salzmoor in Schleswig-Holstein.

Persönlichkeiten

  • Dietrich Buxtehude
  • Joachim Erbslöh (1909–2006), deutscher Hochschulprofessor, Gynäkologe, Wissenschaftler und Buchautor
  • Axel Hager (* 1969), Beach-Volleyballer, errang 2000 bei den Olympischen Spielen in Sydney die Bronzemedaille, wuchs in Bad Oldesloe auf
  • Klaus Klingner, ehemaliger Justizminister Schleswig-Holsteins (1988–1996), lebt in Bad Oldesloe
  • Michael Michalsky (* 1967), deutscher Modeschöpfer und Designer, wuchs in Bad Oldesloe auf.
  • August Mommsen (1821–1913), Althistoriker
  • Tyll Necker (1930–2001), Unternehmer und langjähriger Präsident des BDI
  • Menno Simons (1496–1561), Begründer der Mennoniten, starb in Wüstenfelde bei Bad Oldesloe
  • Gerhard Stoltenberg (1928–2001), CDU-Politiker, Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein (1971–1982), viele Jahre Bundesminister, besuchte die TMS und legte dort in Bad Oldesloe sein Abitur ab
  • Frank Schepke (* 1935) Olympiasieger 1960 im Rudern (Deutschlandachter)
  • Roman Rossa (* 1972), Schauspieler, ging in Bad Oldesloe zur Schule
  • Raimund Harmstorf (1939–1998), Schauspieler, in Bad Oldesloe bestattet
  • Heino Jaeger (1938–1997), Maler, Graphiker und Satiriker, in Bad Oldesloe bestattet

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Sylvina Zander: Oldesloe - Die Stadt, die Trave und das Wasser. Neumünster 2008 (Wachholtz-Verlag), 416 Seiten, zahlreiche, teils farbige Abbildungen und Karten. ISBN 3-529-07130-7
  • Bad Oldesloe – Kreisstadt zwischen Trave und Beste. Wolf Gütschow, Marion Schnitzler. 98 S., 2002.

Quellen

  1. Statistikamt Nord: Bevölkerung in Schleswig-Holstein am 31. Dezember 2010 nach Kreisen, Ämtern, amtsfreien Gemeinden und Städten (PDF-Datei; 500 kB) (Hilfe dazu)
  2. * Andreas Kleineberg, Christian Marx, Eberhard Knobloch und Dieter Lelgemann (Hrsg.): Germania und die Insel Thule. Die Entschlüsselung von Ptolemaios' „Atlas der Oikumene“, dort: Seite 29 zu Treva, als am Ort von Bad Oldesloe liegend. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2010, ISBN 978-3-534-23757-9.
  3. § 11 Abs. 2 GO i.d.F. vom 23. Feb. 2003
  4. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  5. Oldesloer Bühne: Das sind wir, abgerufen am 8. August 2010
  6. Jens Peter Meier im Hamburger Abendblatt am 1. Juni 2004: Salzgraf begeistert im Kurpark, abgerufen am 8.August 2010
  7. Susanna Fofana in Lübecker Nachrichten: Nasser Abschied von der Witwe, abgerufen am 8.August 2010
  8. Martina Tabel im Hamburger Abendblatt vom 27. Oktober 2009: Friedrich Bölck - der Mann war eine Marke, abgerufen am 8. August 2010
  9. Bad Oldesloe macht Theater e.V.: Verein, abgerufen am 8. August 2010
  10. Lübecker Nachrichten: Klangstadt: Baden und Bands am Poggensee 11. Juli 2010, abgerufen am 21. November 2010

Weblinks


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