- Igigu
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Die Igigu sind ein Bestandteil der Sumerischen und Akkadischen Mythologie. Bei den Igigu handelt es sich um eine kleine Gruppe semitischer Gottheiten, die zunächst in das sumerische Pantheon den Anunna-Gottheiten untergeordnet wurden. Im Atraḫasis-Mythos wird berichtet, wie die Igigu bis zu ihrem Aufstand Fronarbeiten verrichteten, die ihnen die Anunna-Himmelsgottheiten auferlegten. Die Rebellion der Igigu wird nach langen Verhandlungen mit der Erschaffung des Menschen beendet, die fortan die Arbeiten der Igigu übernahmen:
„Die großen Anunna wollten die nur sieben Igigu (allein) die Mühsal tragen lassen...Die Anunna des Himmels legten die Mühsal auf die Igigu...Die Igigu begannen, Flüsse zu graben, Kanäle öffneten sie, das Leben für das Land...Die Igigu, 2500 Jahre lang die übergroß schwere Arbeit trugen sie Nächte und Tage. Sie führen Klage und äußern Beschimpfungen; sie beklagten sich in den Erdgruben...Sie (Enlil und Anu) riefen die Göttin, fragten die Hebamme der Götter...Du (Nintu) bist der Mutterleib, der die Menschen erschafft; erschaffe den Widimmu, dass er das Joch auf sich nehme. Er nehme das Joch auf sich, das Werk des Enlil; den Tragkorb des Gottes trage der Mensch...Der Gott und der Mensch mögen beschmiert werden gemeinsam mit Lehm...Die Igigu, die großen Götter, spuckten Speichel auf den Lehm, die (Göttin)...sprach zu den großen Göttern: ...Das Werk habt ihr mir befohlen,...eure schwere Mühsal schaffte ich damit ab, euren Tragkorb legte ich den Menschen auf...Ich habe den Halsring gelöst. Sie (die Igigu) hörten diese Rede...und küssten die Füße (der Göttin).“
– Auszüge aus dem Atraḫasis-Mythos, Zeilen 5 bis 40, 191 bis 244
Im Gilgamesch-Epos wurde ein Konflikt zwischen den Igigu-Göttern und den Anunna, vor allem Enlil, angedeutet. Eine bedeutende Igigu war Ištar, die vor allem in Babylonien eine Vorrangstellung gegenüber anderen Gottheiten genoss. In der assyrischen Religion treten sowohl die Igigu als auch die Anunna freiwillig hinter Marduk zurück, nachdem dieser wie im Enûma elîsch beschrieben die Welt neu geordnet hatte.
Literatur
- Helmut Freydank u. a.: Lexikon Alter Orient. Ägypten, Indien, China, Vorderasien. VMA-Verlag, Wiesbaden 1997, ISBN 3-928127-40-3.
- Brigitte Groneberg: Die Götter des Zweistromlandes. Kulte, Mythen, Epen. Artemis & Winkler, Stuttgart u. a. 2004, ISBN 3-7608-2306-8.
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