- Im Thurn
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Im Thurn (auch: Im-Thurn oder Imthurn) ist der Name eines schweizerischen Adels- und Patriziergeschlechts der Stadt Schaffhausen im gleichnamigen Kanton.Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Erstmals erwähnt wurde die Familie im Jahr 1106,[1] eine gesicherte Quelle nennt sie erstmals 1299.[2] Ursprünglich soll die Familie auf die Stammlinien der Brümsi (auch Brymsi) zurückzuführen sein, welche aus Maienfeld im Kanton Graubünden zugewandert sein soll.[3] Zahlreiche Nennungen in Urkunden nach 1300 bezeugen die große Verbreitung der Familie. So ist Ritter Wilhelm im Thurn (* 1390), Sohn Eberhards, in einer Urkunde aus dem Jahr 1409 genannt, welche den Kauf der Gutenburg bei Waldshut bezeugt. Die Burg blieb 32 Jahre im Besitz der Familie.
In der Chronik des Ulrich Richental werden als Teilnehmer am Konstanzer Konzil unter der Abteilung, Ritter und Knecht und edel Dienstlüt us Swaben: Wilhalm, Eberhart, in Turn, Ritter, genannt. Es finden sich zwei Wappenabbildungen in der Konstanzer Ausgabe, eines hat den Löwenkopf in rot mit blauer Zunge, ein zweites 3 rote übereinanderliegende Löwentatzen. Dieses findet sich -leicht abgewandelt- wieder im Ortswappen von Binningen, einer Nachbargemeinde von Thayngen.
Beat Wilhelm im Thurn (* 1532), Sohn von Hans im Thurn zur Haselstauden, war bald einziger männlicher Nachkomme der Familie im Thurn. Er wurde zum Begründer einer Linie, die bis ins 19. Jahrhundert weiterführte. Unter seinen Nachkommen waren der Bannerherr, Landvogt, Stadtsäckelmeister und Schulherr Hans Im Thurn-Stockar (1538–1611). Er war verheiratet mit Margarethe Stockar (1544-1598). Sie hatten fünf Söhne (Bat Wilhelm, Benedikt, Rueger, Hans, Joachim) und drei Töchter (Ursula, Margarethe, Elisabeth). Hans Im Thurn-Stockar war Mitglied des kleinen Rats von Schaffhausen und Erbauer von Schloss Thayngen (1593). Er erwarb auch die Herrschaft über Altikon. In Schaffhausen bewohnte er das Haus „Im Süssen Winkel“. Hans Im Thurn-Stockar war ein Zeitgenosse und Freund des Chronikschreibers von Schaffhausen, Johann Jakob Rüeger. Der Sohn, Hans im Thurn-Peyer (1579–1648), verheiratet mit Barbara Peyer zum Weinberg, war von 1632 bis 1648 Bürgermeister von Schaffhausen. Von ihm stammt ein beeindruckendes Zeugnis jener Tage: sein Tagebuch von 1590 bis 1648, aufbewahrt im Staatsarchiv zu Schaffhausen.
Eberhard Im Thurn war Vogt zu Büsingen. Bis zur Französischen Revolution waren die Im Thurn Vögte und Gerichtsherren zu Thayngen. Johann Conrad im Thurn (1809–1882) wurde Kaufmann in England, brachte es zu Reichtum und stiftete der Stadt Schaffhausen das Theater ImThurneum.[4] Sein Sohn Sir Everard Im Thurn wurde ein berühmter Forscher und Gouverneur auf Fidschi.
Junker Johann Heinrich im Thurn († 1884) kaufte am 12. März 1867 das Schloss Kattenhorn. Er war ein versierter Landwirt und Winzer und schrieb viel Fachliteratur dazu. In Kattenhorn wollte er ebenfalls die Landwirtschaft und den Rebbau erneuern, hauptsächlich befasste er sich jedoch mit dem Umbau der ehemaligen Wasserburg.[5]
Wappen
Das Wappen zeigt einen goldenen Löwenkopf auf blauem Grund.
Literatur
- J. J. Rüeger: Chronik von Schaffhausen.
- Hans Wilhelm Ziegler: Hansen Im Thurn, Lebens und Sterbens, derer uralt Herkommen, etc. 1611.
- Landkreis Waldshut (Hrsg.): Heimat am Hochrhein : Jahrbuch des Landkreises Waldshut. Isele-Verlag, Eggingen.
- J. Winzeler: Geschichte von Thayngen.
- Eduard Im-Thurn: Der Kanton Schaffhausen. Ed. Slatkine, Genéve 1978 (Nachdruck der Ausgabe St. Gallen/Bern, Huber und Co., 1840).
- Johann Heinrich Im Thurn: Die Brymsi Im Thurn. 1865.
- Eduard Im Thurn, Hans Wilhelm Harder: Chronik der Stadt Schaffhausen. 1844.
Einzelnachweise
- ↑ Stumpf:
- ↑ Zinsrodel:
- ↑ Stumpf, Bruschius, Tschudi: Schweizer Chroniken.
- ↑ Ferdinand Jezler: Johann Conrad Im Thurn. In: Historischer Verein des Kantons Schaffhausen (Hrsg.): Schaffhauser Beiträge zur Geschichte. I. Band 33, 1956, S. 311–316 (PDF; 65,7 KB).
- ↑ Herbert Berner (Hrsg.): Dorf und Stift Öhningen. Singen 1966.
Kategorie:- Schweizer Adelsgeschlecht
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