Indira-Gandhi-Straße

Indira-Gandhi-Straße
Indira-Gandhi-Straße
Coat of arms of Berlin.svg
Straße in Berlin
Indira-Gandhi-Straße
Südlicher Bereich der Indira-Gandhi-Straße mit dem Mälzereigebäude der Kindl-Schultheiss-Brauerei
Basisdaten
Ort Berlin
Ortsteil Alt-Hohenschönhausen, Weißensee
Angelegt vor dem 19. Jahrhundert
Hist. Namen Lichtenberger Weg (vor 1871), Lichtenberger Straße (bis 1985)
Querstraßen Gartenstraße (Ost)
Bizetstraße (West), Meyerbeerstraße (West), Orankeweg (Ost), Gounodstraße (West), Chopinstraße/ Hansastraße (bildeten bis um 1988 den Straßenzug Verlängerte Kniprodeallee)
Plätze keine
Nutzung
Nutzergruppen Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr, ÖPNV
Technische Daten
Straßenlänge 1380 Meter

Die Indira-Gandhi-Straße ist ein seit Jahrhunderten vorhandener Verkehrsweg zwischen den damaligen Dörfern Lichtenberg und Weißensee. Sie liegt mit dem überwiegenden Teil im Berliner Ortsteil Alt-Hohenschönhausen. Ihren heutigen Namen erhielt die rund 22 Meter breite Straße am 8. November 1985.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die ersten überlieferten Namen sind Lichtenberger Weg (vor 1871) und Lichtenberger Straße (um 1871 bis 1985).[1]

Indira Gandhi, die indische Premierministerin, besuchte 1983 auf Einladung der DDR-Regierung die Hauptstadt Ost-Berlin und fuhr im offenen Fahrzeug durch einige große Verkehrsstraßen, wo die Berliner ihr einen herzlichen Empfang bereiteten. Mit dem Besuch begann eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit beider Staaten. Nachdem Indira Gandhi 1984 ermordet worden war, ehrte die DDR die Politikerin, die sich auch stets für die Friedensbewegung engagiert hatte, durch die Umbenennung der Lichtenberger Straße in Indira-Gandhi-Straße. Der feierlichen Namensvergabe am 8. November 1985 wohnten neben hochrangigen DDR-Politikern auch der damalige indische Vizepräsident Ramaswami Venkataraman und der Botschafter von Indien in der DDR bei.

Lage und Verkehr

Die Straße erstreckt sich zwischen der Berliner Allee im Norden und dem Straßenzug Straße 106 Ecke Fritz-Lesch-Straße im Süden. Hier geht sie nach einem leichten Knick als Weißenseer Weg weiter. Ihre nördliche Fortsetzung bildet der Seeweg, eine nur für Wirtschaftsfahrzeuge frei gegebene Straße, die unmittelbar zum Weißen See führt. Die gesamte Westseite der Straße gehört zum Ortsteil Weißensee, die Ostseite zwischen Orankeweg und Fritz-Lesch-Straße dagegen zum Ortsteil Alt-Hohenschönhausen.

Omnibusbetriebshof an der Indira-Gandhi-Straße 104

In ihrer ganzen Länge wird die Indira-Gandhi-Straße von der Straßenbahnlinie M13 auf eigenem Gleisbett befahren. Auf der Ostseite der Straße liegt der Omnibusbetriebshof Indira-Gandhi-Straße, zu dem allerdings keine Buslinie hinführt.[2] Die Linie 259 verläuft zwischen Berliner Allee und Hansastraße ein kleines Stück entlang der Indira-Gandhi-Straße.[3]

Auf beiden Seiten der Straße sind gesonderte Radfahrstreifen angelegt.

Anlässlich einer im Jahr 2006 in Auftrag gegebenen Grundsanierung der Straße erfolgte eine Verkehrszählung, bei der rund 20.000 Fahrzeuge pro Tag (DTI – Day travel index) ermittelt wurden, darunter zahlreiche Schwerlastverkehre. Das zuständige Bezirksamt Lichtenberg finanzierte die Straßeninstandsetzung durch die Firma Emch + Berger mit einer Summe von 650.000 Euro.[4] In den folgenden Jahren mussten noch Nachbesserungen insbesondere bezüglich der Ebenheit zwischen dem Fahrbahnbelag und den vorhandenen Kanaldeckeln durchgeführt werden.

Bauwerke und Sehenswürdigkeiten entlang der Straße

Blick in die Indira-Gandhi-Straße mit den Gebäuden des ehemaligen Kombinats Spreequell auf der linken Bildseite, rechte Seite hinter der Tankstellenausfahrt: TÜV-Niederlassung
  • Direkt an der abgeschrägten Ecke der Häuserzeile zur Berliner Allee wurde im Jahr 2008 ein lange leer stehendes Wohnhaus abgerissen und 2010 entstand an gleicher Stelle ein farbenfrohes Gebäude, das seit kurzem ein Seniorendomizil beherbergt.
  • St. Joseph-Krankenhaus[5]
  • Friedhof der Auferstehungsgemeinde,[6] der 1880 angelegt wurde
  • Jüdischer Friedhof Berlin-Weißensee, der allerdings seinen Haupt- und Besuchereingang in der Herbert-Baum-Straße hat. An der Indira-Gandhi-Straße erstreckt sich eine etwa 330 Meter lange mit Leuchter-Reliefs versehene Umfassungsmauer mit einer Wirtschaftseinfahrt.
  • denkmalgeschützte Gebäude des Omnibusbahnhofs aus den Jahren 1958–1966[7]
  • eine TÜV-Prüfstelle (Hausnummer 100)[8]
  • Berliner-Kindl-Schultheiss-Brauerei[9]
  • Produktions- und Abfüllgebäude des früheren Getränkekombinats Spreequell (Hausnummer 25), die nach dessen Abwicklung durch einen Getränkegroßhandel weiter genutzt werden[10]

Weblinks

 Commons: Indira-Gandhi-Straße (Berlin-Alt-Hohenschönhausen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Berliner Stadtplan von 1893 mit dem Verlauf der Lichtenberger Straße; die Ostseite zu Weißensee ist noch nicht bebaut
  2. Homepage der BVG mit Details und Fotos vom Betriebshof Indira-Gandhi-Straße. Abgerufen am 23. Januar 2011
  3. Streckenplan der Buslinie 259 (pdf); Stand vom Januar 2011
  4. Kurzinformation zur Instandsetzung der Indira-Gandhi-Straße. Abgerufen am 23. Januar 2011
  5. Baudenkmalskomplex Gartenstraße 1–5 /Indira-Gandhi-Straße, St. Joseph-Krankenhaus mit Außenanlagen und Einfriedung, 1891–1893 von Otto Lindner; Erweiterung um 1900; Kapelle um 1910 von Karl Weiss; nördlicher und südlicher Anbau, 1928–1930 von H. Brunning
  6. Indira-Gandhi-Straße 110–123, Friedhof der Auferstehungs-Gemeinde, Friedhofskapelle, Verwaltungs- und Nebengebäude, Grabmal Grundei, Umfassungsmauer mit Portal, um 1900
  7. Baudenkmal Indira-Gandhi-Straße 93–100, BVG-Busbahnhof, 1959–1966, Wasch- und Revisionshalle unter Leitung von N. Ruhe; Busreparaturhalle vom Kollektiv G. Franke, K. Reitzig und R. Knippel
  8. Adresse TÜV Rheinland, Filiale Indira-Gandhi-Straße 100
  9. Baudenkmalskomplex Indira-Gandhi-Straße 66–69, ehem. Kindl-Brauerei, Mälzerei und Verwaltungsgebäude, 1929 von Hans Claus und Richard Schepke
  10. Homepage von Getränke Preuß Münchhagen; abgerufen am 23. Januar 2011
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