Industrieanzeiger

Industrieanzeiger
Industrieanzeiger
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Beschreibung Fachzeitschrift
Fachgebiet u.a. Fertigungstechnik und Maschinenbau
Sprache Deutsch
Verlag Konradin Mediengruppe (Deutschland)
Erstausgabe 1. Februar 1879
Erscheinungsweise 30 x jährlich/montags
Verbreitete Auflage (IVW Q3/2010) 40.037 Exemplare
Chefredakteur Werner Götz
Herausgeber Konrad Kohlhammer
Weblink www.industrieanzeiger.de
ISSN 0019-9036

Der Industrieanzeiger ist eine deutsche Fachzeitschrift, die in der Konradin Mediengruppe in Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart erscheint und bundesweit vertrieben wird. Mit einer mehr als 130-jährigen Geschichte zählt er zu den ältesten Fachzeitschriften im deutschsprachigen Raum. Die verbreitete Auflage liegt derzeit bei 40.037 Exemplaren.[1] Thematisch behandelt die Zeitschrift Nachrichten, Berichte und Interviews aus den Bereichen Wirtschaft, Industrie und Technik.

Der Industrieanzeiger erscheint 30 Mal pro Jahr. Darüber hinaus werden zu wirtschaftlich bedeutenden Großveranstaltungen wie der jährlich stattfindenden Hannover-Messe und anderen Themenschwerpunkten Sonderausgaben veröffentlicht. Der Industrieanzeiger ist das offizielle Organ des Wirtschaftsverbandes Stahl- und Metallverarbeitung.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

19. Jahrhundert

Wilhelm Girardet (I) (1838-1918)
Erstausgabe vom 1. Februar 1879
Titel aus dem Jahr 2010

„Die große Verbreitung einer politischen, in fast alle Kreise dringenden Zeitung ist keineswegs eine Garantie dafür, daß die in derselben enthaltenen Geschäftsanzeigen aller erdenklichen Branchen dem Leser auch zur Kenntnis kommen.“

Wilhelm Girardet (I): Anzeiger für Berg-, Hütten- und Maschinenwesen, 1. Februar 1879

Die wachsende Mechanisierung von Produktionsprozessen und die damit verbundene Zunahme von Maschinen brachten den Essener Buchdrucker und Verleger Wilhelm Girardet (I) im Jahr 1879 auf die Idee, einen Anzeiger ausschließlich für die Industrie zu publizieren. Er gründete den Anzeiger für Berg-, Hütten- und Maschinenwesen, eine Zeitschrift, die Inserate und Informationen zu technischen Produkten und Prozessen im Bereich der industriellen Fertigung bot. Als eine der ersten Fachzeitschriften im deutschsprachigen Raum richtete sich der Anzeiger damit vorrangig an die Hersteller sowie Abnehmer von Investitionsgütern. Die Erstausgabe erschien am 1. Februar 1879 mit einer Auflage von zunächst 3.000 Exemplaren. Rund zehn Jahre später hatte sich die Auflage mehr als versechsfacht.[2]

20. Jahrhundert

Im Jahr 1906 übernahm der Sohn des Gründers, Wilhelm Girardet (II), die Führung des Betriebs und damit auch die Leitung des Anzeiger für Berg-, Hütten- und Maschinenwesen. 1916 setzte er für die Zeitschrift erstmals eine feste Redaktion ein. Bereits zu dieser Zeit wurden neben dem regulären Heft Sonderausgaben zu Ausstellungen und Messen veröffentlicht. Mit zunehmender Dominanz der eisen- und metallverarbeitenden Industrie zu Beginn des 20. Jahrhunderts wendete sich der Anzeiger für Berg-, Hütten- und Maschinenwesen redaktionell immer mehr dem Maschinen- Und Werkzeugmaschinenbau zu. Diese Neuausrichtung führte 1934 zu einer Umbenennung in Anzeiger für Maschinenwesen.

Die in Essen ansässige Waffenindustrie machte die Stadt während des Zweiten Weltkriegs zu einem wichtigen militärischen Ziel für die die Alliierten Streitkräfte. Bei einem der zahlreichen Bombenangriffe auf die Stadt wurden auch große Teile des Girardet Verlagsgeländes zerstört. Erst nach einem langjährigen Wiederaufbau und der Aufhebung des Lizenzzwangs für Druckerzeugnisse konnte der Anzeiger für Maschinenwesen im Jahr 1949 unter seinem neuen Namen Industrieanzeiger wieder erscheinen.

Das deutsche Wirtschaftswunder der 1950er Jahre verhalf dem Girardet Verlag zu einem neuen Aufschwung. Im Jahr 1965 beschäftigte der Verlag in Essen rund 2.700 Mitarbeiter und besaß mit insgesamt acht Tiefdruckrotationsmaschinen eine der größten Druckereien in der Bundesrepublik Deutschland. Der Industrieanzeiger entwickelte sich in dieser Zeit zu einer Fachzeitschrift für die gesamte technische Industrie. Neben den Schwerpunkten Maschinenwesen sowie Eisen- und Metallverarbeitung kam die Kunststoff-Technologie als Themenschwerpunkt hinzu.

Mit dem Siegeszug des kostengünstigen Offsetdrucks verlor der Girardet Verlag in den 1970er Jahren zunehmend Aufträge. Teile des Betriebs wurden stillgelegt und Arbeiter entlassen. 1988 meldete das Unternehmen, welches zu diesem Zeitpunkt noch 750 Mitarbeiter beschäftigte, Konkurs an. Der Industrieanzeiger wurde dagegen bereits 1983 durch die Konradin Mediengruppe aus Leinfelden-Echterdingen vom Girardet Verlag übernommen. Die Ausrichtung des Anzeigers als polytechnische Fachzeitschrift, die zweimal wöchentlich erscheint, blieb zunächst erhalten.

Mit rund 61.000 Exemplaren pro Ausgabe erreichte der Industrieanzeiger im Jahr 1992 mit die höchste Verbreitung im Bereich der Industrie-Fachzeitschriften.[3] Zeitgleich wurde der Veröffentlichungs-Turnus von zweimal auf einmal wöchentlich umgestellt. Im Jahr 1997 ging die Zeitschrift erstmals mit einem eigenen Internetauftritt online.

Gegenwart

Derzeit bietet der Industrieanzeiger regelmäßig Aktuelles zu den Themen Wirtschaft, Management, Industrie, Technik sowie Produktberichte. Die sinkenden Auflagen im Bereich der Fachzeitschriften haben den Umfang und den Inhalt der Zeitschrift verändert.[4] So finden sich zeitlich aktuelle Meldungen in erster Linie im Online-Auftritt während die Printausgabe auf themenaktuelle Inhalte fokussiert ist.

Chefredakteure

  • 1916–1933: Heinrich Reisner
  • 1933–1944: Max Müller
  • 1949–1963: Max Müller
  • 1963–1966: Johannes Larink
  • 1966–1976: Kurt Reitz
  • 1976–1980: Ernst Rehling
  • 1980–2005: Rolf Langbein
  • seit 2005: Werner Götz

Weblinks

Einzelnachweise

  1. laut IVW, drittes Quartal 2010 (Details und Quartalsvergleich auf ivw.eu)
  2. Verlag W. Girardet: 100 Jahre Industrieanzeiger. In: Industrieanzeiger - 100 Jahre Fachpublizistig im Dienst der Technik. Sonderausgabe, 1979, S. 10–13.
  3. Entwicklung Fachzeitschriften laut IVW (Auflagen 2000-2010)
  4. Verlag Robert Kohlhammer: Begleiter der Industrie. In: 120 Jahre Industrieanzeiger. Nr.40, 1998, S. 18–29.

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