Iris Gerlach

Iris Gerlach

Iris Gerlach (* 1967) ist eine deutsche Vorderasiatische Archäologin.

Iris Gerlach war seit 1995 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Vorderasiatische Archäologie in München und 1996/1997 Museumsassistentin am Vorderasiatischen Museum Berlin. Sie wurde 1997 an der Ludwig-Maximilians-Universität München mit der Arbeit Zentrum und Peripherie. Eigenständigkeit und Abhängigkeit künstlerischen Schaffens im neuassyrischen Einflussgebiet promoviert. Nach der Promotion bereiste Gerlach 1997/1998 als Reisestipendiatin des Deutschen Archäologischen Instituts den Nahen Osten. Anschließend wurde sie Referentin der Orient-Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts. Seit Oktober 2000 leitet sie die Außenstelle in Sanaa der Orient-Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI).

Gerlach nahm zwischen 1987 und 1997 an Ausgrabungen in Deutschland, Syrien, dem Irak und der Türkei teil. Seit 2000 leitet sie als oberste Archäologin des DAI in Arabien die Ausgrabungen der sabäischen Stadtanlage von Sirwah, des Friedhofes des Awâm-Tempels sowie der Dammanlage und der frühsabäischen Siedlung von Wadi Jufaina und Oase Marib. Hinzu kommen Notgrabungen auf dem Friedhof von Sha`ub, einem bronzezeitlichen Friedhof auf dem westlichen Jawl sowie mehrerer Siedlungen im Wadi Jirdan. Gerlach forscht insbesondere zu den kulturellen Beziehungen Südarabiens im 1. Jahrtausend v. Chr. zu den benachbarten Regionen, zu kunsthistorischen Fragestellungen, insbesondere der Stilgeschichte der südarabischen Plastik und Reliefkunst, zu den Bestattungssitten und dem Totenkult in Südarabien, zur Genese, der Entwicklung und dem Untergang der sabäischen Kultur, zu den Heiligtümern Südarabiens sowie zu Bewässerungsstrategien und Siedlungsprozessen in ariden Gebieten des Jemen. Weitere Projekte beschäftigen sich mit kultur- und entwicklungspolitischen Aspekten, etwa der Ausbildung von Bewohnern der Region Sirwah, aber auch der Digitalisierung jemenitischer Handschriften. Sie ist Ordentliches Mitglied des DAI.

Publikationen

  • Holger Hitgen, Rémy Crassard, Iris Gerlach: Rescue excavations along the Yemen LNG pipeline from Marib to Balhaf. Yemen LNG Company 2008.
  • Iris Gerlach, Holger Hitgen: Das Reich von Saba. In: Martin Maischberger, Staatliche Museen zu Berlin - Preussischer Kulturbesitz. Antikensammlung, Martin-Gropius-Bau (Berlin, Germany), Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland: Die griechische Klassik: Idee oder Wirklichkeit : eine Ausstellung im Martin-Gropius-Bau, Berlin, 1. März-2. Juni 2002 und in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn, 5. Juli-6. Oktober 2002 [i.e. 12. Juli-13. Oktober 2002. Zabern, 2002, S. 141ff.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Gerlach (Familienname) — Gerlach ist ein deutscher Familienname, abgeleitet vom männlichen Vornamen Gerlach, der sich aus „ger“ (Spieß) und „lach“ von löcken (schlagen, spielen) zusammensetzt. Gehäuft tritt er in der Mitte Deutschlands auf, wo mehr als 159 von 100.000… …   Deutsch Wikipedia

  • Holger Hitgen — (* 1966) ist ein deutscher Vorderasiatischer Archäologe. Holger Hitgen studierte Klassische Archäologie, Alte Geschichte sowie Vor und Frühgeschichte an den Universitäten Hamburg, Neapel und München. 1993 beendete er sein Studium als Magister und …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsches Archäologisches Institut — Logo des Deutschen Archäologischen Instituts Das Deutsche Archäologische Institut (DAI) ist eine 1829 gegründete international tätige wissenschaftliche Forschungseinrichtung, die heute als Bundesanstalt mit Hauptsitz in Berlin zum… …   Deutsch Wikipedia

  • Liane Jakob-Rost — (* 1928 in Berlin) ist eine deutsche Altorientalistin. Liane Jakob Rost studierte an der Humboldt Universität zu Berlin altorientalische Sprachen. Seit 1949 arbeitete sie am Vorderasiatischen Museum in Berlin, seit ihrer Promotion 1952 als… …   Deutsch Wikipedia

  • NBzA — Die Nürnberger Blätter zur Archäologie (Abkürzungen: NBzA, NBA) waren eine in ihrer Form einmalige Zeitschrift im deutschen Sprachraum. Sie erschien zwischen 1984 und 2004 in 20 Jahresbänden und beschäftigte sich mit allen Bereichen der… …   Deutsch Wikipedia

  • Nürnberger Blätter zur Archäologie — Die Nürnberger Blätter zur Archäologie (Abkürzungen: NBzA, NBA) waren eine in ihrer Form einmalige Zeitschrift im deutschen Sprachraum. Sie erschien zwischen 1984 und 2004 in 20 Jahresbänden und beschäftigte sich mit allen Bereichen der… …   Deutsch Wikipedia

  • Burkhard Vogt — (* 1955) ist ein deutscher Vorderasiatischer Archäologe. Burkhard Vogt studierte zwischen 1974 und 1985 Vorderasiatische und Klassische Archäologie sowie Ethnologie an der Universität Göttingen. Dort wurde er 1985 mit der Arbeit Zur Chronologie… …   Deutsch Wikipedia

  • Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts — Das Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts ist ein vom Deutschen Archäologischen Institut (DAI) seit 1859 jährlich vergebenes Stipendium zur Förderung des akademischen Nachwuchses in der Archäologie und ihren… …   Deutsch Wikipedia

  • Gesamtliste der Träger des Bundesverdienstkreuzes — Listen der Träger des Bundesverdienstkreuzes Gesamtübersicht | Großkreuze | Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband | Großes Verdienstkreuz mit Stern | …   Deutsch Wikipedia

  • Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland — Listen der Träger des Bundesverdienstkreuzes Gesamtübersicht | Großkreuze | Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband | Großes Verdienstkreuz mit Stern | …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”