Nürnberger Blätter zur Archäologie

Nürnberger Blätter zur Archäologie

Die Nürnberger Blätter zur Archäologie (Abkürzungen: NBzA, NBA) waren eine in ihrer Form einmalige Zeitschrift im deutschen Sprachraum. Sie erschien zwischen 1984 und 2004 in 20 Jahresbänden und beschäftigte sich mit allen Bereichen der Archäologie.

In den Nürnberger Blättern wurden Aufsätze zahlreicher Fachwissenschaftler publiziert, die jeweils auf Vorträge zurückgehen, die am Fachbereich Archäologie des Bildungszentrums der Stadt Nürnberg im vorherigen Studienjahr gehalten wurden. Die Beiträge befassten sich mit allen Bereichen der Archäologie, von der Ur- und Frühgeschichte über Vorderasiatische Archäologie, Ägyptologie, Klassische Archäologie, Altamerikanistik sowie Mittelalterarchäologie und Byzantinistik bis zur Ethnoarchäologie. Nicht nur die Publikation ist ein bis heute nicht wieder versuchtes Novum, auch die Vermittlung von Archäologie in der Erwachsenenbildung, also außerhalb von Universitäten, ist ein bislang einmaliges Experiment im deutschen Sprachraum gewesen. Ziel der Vortragsreihe „Ausgrabungen, Funde, Forschungen“ wie auch der Zeitschrift war eine auch dem interessierten Laien verständliche Darstellungsweise.

In den 20 Jahren der Publikation wurden mehr als 200 Projekte archäologischer und musealer Form vorgestellt. Hinzu kamen kleinere Informationen und Nachrichten auf dem archäologischen Sektor, die vor allem, aber nicht nur, den Einzugsbereich der Stadt Nürnberg betrafen. Finanziert wurde die Zeitschrift aus öffentlichen Mitteln, durch Sponsorengelder und durch den Verkaufspreis. Obwohl dank der unentgeltlichen Arbeit der Redakteure die Kosten relativ niedrig waren, konnte die Zeitschrift nach 2004 nicht mehr weiter finanziert werden. Treibende Kraft der Zeitschrift wie auch des Fachbereiches Archäologie war Klaus Dornisch. Publiziert wurde im Eigenverlag.

Neben den 20 regulären Jahresbänden erschienen auch zwei Sonderhefte. 1999 ein Heft mit dem Titel Sudan, das gleichzeitig eine Festschrift zu Steffen Wenigs Geburtstag war, und 2003 ein Heft über eine Sonderausstellung von Kunstwerken aus der Antikensammlung Berlin in Nürnberg. Erschlossen wurden die 22 Bände durch ein abschließendes Register. Publikationssprache war durchgängig Deutsch. Mehrfach wurden Themen behandelt, die erstmals bestimmte Sachverhalte einem breiten Publikum, oder etwa in Person von Harald Hauptmann mit einem Bericht über Nevalı Çori, überhaupt öffentlich präsentiert wurden. Der Band acht, in dem der Aufsatz publiziert wurde, war deshalb auch schnell aufgrund der großen Nachfrage in Wissenschaftskreisen vergriffen.

Literatur

  • Nürnberger Blätter zur Archäologie. Registerband, Nürnberg 2005

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