Isling

Isling
Isling
Koordinaten: 50° 6′ N, 11° 10′ O50.10152711.163809Koordinaten: 50° 6′ 5″ N, 11° 9′ 50″ O
Einwohner: 392 (20. Feb. 2009)[1]
Eingemeindung: 1. Jan. 1978

Isling ist ein Ortsteil der Stadt Lichtenfels in Oberfranken, in die es am 1. Januar 1978 eingegliedert wurde. Es hat rund 390 Einwohner[2], die überwiegend katholisch sind. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort 1142 als Iselingen.[3]

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Isling liegt zentral im Landkreis Lichtenfels zwischen Altenkunstadt und Lichtenfels, am nördlichen Rand des Naturparks Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst. Nachbarortschaften sind im Nordosten Burkheim, im Osten Tauschendorf, im Südosten Siedamsdorf, im Süden Altendorf, im Südwesten Mönchkröttendorf und im Nordwesten Roth.

Bauwerke

Katholische Pfarrkirche St. Johannes Baptista in Isling

Katholische Pfarrkirche St. Johannes Baptista

Ein zentraler Punkt des Ortes und ein geistliches Zentrum für die umliegenden Ortschaften ist die katholische Pfarrkirche. Noch vor der Stiftung des Bistums Bamberg 1007 gegründet, war die Pfarrei auch 1182 würzburgisch. Chor und Vorchor mit Turm der Pfarrkirche stammen aus der Zeit um 1300; die Sakristei ist nur wenig jünger. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Kirche niedergebrannt, 1654 war sie jedoch wiederaufgebaut. Umfangreiche Umbauten 1724: Langhaus und Turmobergeschoß mit Kuppel wurden neu errichtet, das Chorgewölbe herausgeschlagen, die Gewölberippen im Vorchor entfernt und der Bogen zwischen Chor und Vorchor sowie der Chorbogen erweitert. In den letzten Jahren wurden mehrere Restaurierungsarbeiten durchgeführt.

Kapelle zum Heiligen Kreuz Isling

Kapelle zum Heiligen Kreuz

Die Kapelle wurde 1745 von Johann Thomas Nißler errichtet. Sie steht am Friedhof, etwa 500 m nördlich vor dem Ort, unweit der neuen Umgehungsstraße nach Roth. Sie hat einen eingezogenen Chor zu einer Achse mit dreiseitigem Schluss, die Flachdecke erstreckt sich über eine hohe Hohlkehle. Die Fenster sind stichbogig bis auf ein hochovales Fenster in der Chorstirnwand. Die Innenausstattung besteht aus einem Hochaltar, zwei Seitenaltären und einer Kanzel.

Marienkapelle

Die Marienkapelle, eine Feldkapelle in der Nähe des Flurverbindungsweges nach Roth ist ein rechteckiger Putzbau mit abgewalmtem Dach und einfacher Ziegeleindeckung. Die Kapelle wird von der Kirchengemeinde bei Bittgottesdiensten genutzt. Innenausstattung: Mariendarstellung mit Christuskind.

Tanzlinde am Marktplatz Isling
Linde am Vorplatz des ehemaligen Zehnthauses

Dorflinden

Ein markantes Wahrzeichen ist die alte Tanzlinde im Zentrum des Marktplatzes. Bis in das 20. Jahrhundert wurden die beiden Etagen der Linde als Bühne für Musikanten und Tanzfläche bei verschiedenen Veranstaltungen benutzt. Das alljährliche Lindenfest wird vom Musikverein ausgerichtet. Da die notwendige Tragfähigkeit des oberen Astkranzes nicht mehr gegeben ist, kann nur noch die untere Ebene benutzt werden. Am Vorplatz des ehemaligen Zehnthauses bietet eine etwas jüngere Linde den Wanderern die Möglichkeit zur Rast und zum Schutz bei schlechtem Wetter.

Vereine

  • Islinger Musikanten (Gründungsjahr 1807)
  • Spielvereinigung (Gründungsjahr: 1977)
  • Freiwillige Feuerwehr
  • Obst- und Gartenbauverein
  • Soldatenkameradschaft
  • Jagdgenossenschaft
  • Mütterverein

Geschichte

  • Ortsgründung zu Beginn des 9. Jahrhunderts als eine der auf Befehl Karls des Großen gegründeten Slawenpfarreien
  • 1142 erste urkundliche Erwähnung von Iselingen.
  • 1314 Eingliederung der Pfarrgemeinde in das Kloster Langheim.
  • 1818 selbständige Gemeinde nach der Säkularisation des Klosters Langheim (1802/03).
  • 1969 Goldmedaille beim Bundeswettbewerb Unser Dorf soll schöner werden
  • 1. Januar 1978 Eingliederung der Gemeinde Isling in die Stadt Lichtenfels

Im Namen Isling wird die lange Geschichte dieses Dorfes deutlich. Die Endung ing besagt, dass Isling zu den über 1000jährigen Ing-Siedlungen gehört. Isling entstand aus dem Personennamen Islo (der erste Ansiedler soll ein Graf Islo gewesen sein - der Flurname Burg könnte auf seine ehemalige Burg hinweisen). Aufgrund der Namensgebung ist die offenbar politisch bedingte Gründung Islings Siedlern aus Schwaben zuzuschreiben. Der Begriff Schwaben (von Sueben) bezeichnet eine Volksgruppe, deren Gebiet sich weit über den heutigen bayerischen Regierungsbezirk Schwaben und den württembergischen Raum hinaus erstreckte.

Weblinks

 Commons: Isling – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Isling auf der Webseite der Stadt Lichtenfels. Abgerufen am 2. Juli 2011
  2. offizielle Einwohnerzahlen der Stadt Lichtenfels
  3. Isling auf der Webseite der Stadt Lichtenfels

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