Italienisches Kulturinstitut Köln

Italienisches Kulturinstitut Köln
Konsulat und Italienisches Kulturinstitut an der Universitätsstraße
Der nach Norden zurückgesetzte Bauabschnitt des Kulturinstituts

Das Italienisches Kulturinstitut Köln (Istituto Italiano di Cultura) ist eines der weltweit 89 Kulturinstitute der Italienischen Republik und eines der heute noch vier ausländischen Kulturinstitute in Köln.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Petrarca-Haus

Kurz vor dem Ende der Weimarer Zeit gelang es 1931 dem damaligen Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer in der südlichen Neustadt ein erstes deutsch-italienisches Kulturinstitut zu gründen. Es wurde in der Overstolzenstraße am Rand des Volksgartens errichtet und nach dem italienischen Dichter und Geschichtsschreiber Petrarca-Haus, (auch Istituto italo-germanico di cultura) genannt).

Die Zusammenarbeit der Stadt und der italienischen Regierung hatte sich in dem neuen Petrarca-Haus des Deutsch-italienischen Kulturinstituts manifestiert und trug zu einer kulturellen Bereicherung der Stadt bei. Leiter des Hauses in den Jahren 1931-36 war der italienische Gelehrte Arturo Farinelli (1867-1948).[1]Das Petrarca-Haus war bis 1944 tätig. Zum Ende des letzten Weltkrieges wurde es - wahrscheinlich durch Luftangriffe - zerstört.

Wesentlicher Bestandteil der Institutseinrichtung war deren umfangreiche Bibliothek. Sie soll bereits 1938 ca. 11.000 Bände umfasst haben. Von dieser Sammlung hatten etwa 400 Bände den Krieg überstanden und konnten so den Grundstock der Bibliothek des später wieder entstandenen Instituts bildeten.

Römisches Geschenk vor dem Eingang

Neubau Universitätsstraße

Am Rand des inneren städtischen Grüngürtels wurde nach den Plänen des Kölner Architekten Hanns Koerfer im Stile des Italienischen Rationalismus auf einem von der Stadt zur Verfügung gestellten Grundstück an der Universitätsstraße ein Gebäudekomplex errichtet, welcher bis heute das italienische Kulturinstitut und das italienische Generalkonsulat vereint.

Der Neubau wurde am 29. Juni 1954 mit einer feierlichen Zeremonie eröffnet. Geladene Gäste waren Konrad Adenauer, der nun Kanzler der Bundesrepublik geworden war, der italienische Bildungsminister Gaetano Martino und der Botschafter Francesco Babuscio Rizzo, der Kölner Erzbischof Josef Frings sowie weitere Vertreter von Kultur und Politik der Stadt und des Bundeslandes.

Mit der Unterzeichnung von Vereinbarungen zwischen der Stadt und dem italienischen Staat, die den Status des Instituts im Sinne einer wechselseitigen Zusammenarbeit mit den lokalen Institutionen regelten, wurde im Herbst desselben Jahres das italienische Kulturinstitut offiziell eröffnet.

Bibliothek des Petrarca-Instituts der Universität

Lesesaal des Instituts

Eine Wiederbelebung des Petrarca-Institutes erfolgte bereits 1949 durch das Engagement des Kölner Romanisten Fritz Schalk [2] und unter maßgeblicher Beteiligung der ersten Kultusministerin Christine Teusch, zunächst als selbständiges Institut in der Universität gegründet.

Der gerettete Bestand des alten Instituts bietet bis heute die Möglichkeit zur wissenschaftlichen Erforschung der Literatur Italiens des 14. bis 16. Jahrhunderts. Diesem Schwerpunkt fügten sich Literaturerwerbungen der vorangehenden Jahrhunderte an, wobei Klassiker unter den italienischen Autoren der Folgezeit bis zum ausgehenden 19. Jahrhundert ebenso Berücksichtigung fanden. [3]

Heutige Einrichtung

Espresso vor dem Konsulatsgebäude

Das italienische Kulturinstitut befindet sich in einer parallel zur Universitätsstraße angelegten schmalen Anliegerstraße. In den 1970er Jahren wurde das Gebäude durch einen der Universität zugeordneten Anbau für das Petrarca-Institut erweitert. Die Anlage der Gebäude ist U-förmig gestaltet, wobei die Straßenfront nach Norden in zwei Stufen abgesetzt ist. Die nach Westen angefügten Seitentrakte fassen ein nicht öffentliches Gartengelände ein, der nördliche Flügel am Danteweg steht parallel zu dem an der Universitätsstraße beginnenden offenen Lindenthaler Kanal. Auch diese Gebäude sind wie die Frontseite zweigeschossig gebaut. Die Gesamtanlage zeigt die typische Flachdach-Architektur der 1950er Jahre und steht unter Denkmalschutz.

Innenarchitektur

Das Innere des Institutgebäudes birgt im Erdgeschoss ein großes Foyer mit Treppenaufgang, den lang gestreckten Bibliotheksraum, Lese- oder Unterrichtssaal sowie eine Anzahl Büroräume, die über Korridore erreichbar sind. Die Wände sind weiß getüncht und dienen im Foyer und in den Gängen wechselnden Ausstellungen. Die Architektur wiederholt sich im Obergeschoss, wobei der dortige große Raum ein mit kompletter Bühnentechnik ausgestattetes, etwa 250 Personen fassendes Theater ist.

Aufgaben

Hauptaufgabe der Einrichtung ist es, die kulturelle Zusammenarbeit der beiden Staaten und im Speziellen auch den Dialog der Menschen beider Nationen vor Ort zu fördern und zu pflegen. Mit einem breit gefächerten Angebot von Veranstaltungen auf den Gebieten Kunst, Musik, Literatur und Theater, sowie Diskussionsbeiträgen zu aktuellen politischen oder kulturellen Themen versucht das Institut, einen Ein- und Überblick zur Historie und Gegenwart beider Länder zu vermitteln. Ein weiterer Schwerpunkt des Instituts ist neben der Betreuung der etwa 20000 in Köln lebenden italienischen Staatsangehörigen, den Erwerb der italienischen Sprache zu fördern.

Seit 2010 ist das Institut auch Sitz der italienischen Handelskammer für Deutschland.

Einzelnachweise

  1. Institutsgeschichte
  2. Bibliothek des Petrarca-Instituts der Universität Petrarca-Institut, Bibliotheks-, Buch- und Informationswissenschaften
  3. Petraca Institut der Universität zu Köln

Weblinks

 Commons: Italienisches Kulturinstitut Köln – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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