- Itzenhain
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Itzenhain Gemeinde GilserbergKoordinaten: 50° 56′ N, 9° 4′ O50.9258611111119.0647222222222350Koordinaten: 50° 55′ 33″ N, 9° 3′ 53″ O Höhe: 350 m ü. NN Einwohner: 168 (2008) Eingemeindung: 1. Jan. 1972 Postleitzahl: 34630 Vorwahl: 06696 Itzenhain ist ein Ortsteil der Gemeinde Gilserberg im hessischen Schwalm-Eder-Kreis.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Itzenhain ist ein geschlossenes Dorf mit regelhaften Grundzügen und liegt in einer Talmündungslage. Die Kirche befindet sich in der Mitte des alten Ortskerns, der ehemals einen annähernd quadratischen Grundriss hatte. Durch den Ort führt die Kreisstraße 105. Etwa 500 Meter südlich liegt das aus einer ehemaligen Domäne und umliegenden Häusern bestehende Bellnhausen, das seit 1928 zu Itzenhain gehört.
Geschichte
Der Ortsname durchlief im Laufe der Jahrhunderte erhebliche Veränderungen, von der Ersterwähnung als Eichagene im Jahre 1197 in einem Güterregister des Klosters Spieskappel über Eizenhein (um 1240), Eitzenhagen (1253), Enzinhain (1312) und Eyzenhayn (1314, 1319) bis zum heutigen Itzenhain (1585).
Um 1240 tauschte Werner von Rupertshausen (ab 1263 Werner von Münchhausen) seine Güter zu Itzenhain mit dem Kloster Haina. Etwa um die gleiche Zeit erhielt das Kloster Güteranteile des Johann Drussel und seiner Erben sowie Arnolds von Lindenborn und seiner Erben in Itzenhain und dazu gehörige zusammenliegende Äcker in der Gemarkung von Itzenhain. Schließlich tauschte Ludwig von Merzhausen mit dem Kloster seine Äcker zu Itzenhain und sein Recht am Markwald des Dorfes gegen eine Hufe in der heutigen Wüstung Witgenhain. Im Jahr 1263 teilte der Hainaer Mönch Konrad von Hörnsheim auf Befragen mit, dass das Kloster die an den Ritter Gerlach von Itzenhain vertauschten Güter samt dem Kirchenpatronat von Werner von Münchhausen gegen Güter des Klosters in Schwarzenborn eingetauscht, dann mehr als 20 Jahre besessen und schließlich zum selben Recht an den Ritter Gerlach von Itzenhain getauscht habe. 1314 vermachten die von Schleier dem Kloster Haina Einkünfte aus ihrem Güterbesitz in Itzenhain, die ihre Erben gegen einen anderen gleichwertigen Zins austauschen durften. 1322 schenkten die Herren von Itzenhain dem Kloster einen Zins aus ihren Gütern im Ort. 1557 gehört der von vier Lehensnehmern bewirtschaftete Hof Itzenhain den Herren von Grifte und Reinhard Schenk als den Erben der Herren von Bellnhausen. 1569 war der Zehnte im Besitz von Reinhard Schenk und Hans von Grifte.[1]
Im Rahmen der Gebietsreform in Hessen wurde Itzenhain am 1. Januar 1972 ein Ortsteil der Gemeinde Gilserberg.
Bellnhausen
Die aus dem zu der ehemaligen Burg Bellnhausen gehörigen Gut im Jahre 1867 gebildete Staatsdomäne Bellnhausen, etwa 500 Meter südlich von Itzenhain, wurde 1928 aufgelöst. Der Hof und die kleine Siedlung wurden nach Itzenhain eingemeindet. Die bisherige Gemarkung Bellnhausen kam mehrheitlich an die Gemeinde Itzenhain, zu Teilen aber auch an Winterscheid und Appenhain. Die kleine Burg wurde bereits im 18. oder zu Anfang des 19. Jahrhunderts abgebrochen; erhalten sind nur noch geringe Mauerreste und Teile des viereckigen Wassergrabens.[2]
Kirche
Der Bau einer Pfarrkirche wird um 1263 erwähnt. Ab 1569 und später war sie eine Filiale von Sachsenhausen, heute gehören beide Orte zum Kirchspiel Lischeid. Die heutige Kirche wurde 1754/55 erbaut. Die Orgel wurde am 22. Juli 1913 geweiht und war ein Geschenk der Kirchengemeinde Wiera. Der Schalldeckel der Kanzel ist kunstvoll gestaltet, er zeigt einen Pelikan, der seine Jungen mit dem eigenen Blut ernährt. [3]
Literatur
- HOL Ziegenhain, S. 93 f.
- Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen: 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Aufl. Wartberg-Verlag. Gudensberg-Gleichen 2000. ISBN 3-86134-228-6, S. 156.
Weblinks
Einzelnachweise
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