Sachsenhausen (Gilserberg)

Sachsenhausen (Gilserberg)
Sachsenhausen
Gemeinde Gilserberg
Koordinaten: 50° 56′ N, 9° 6′ O50.9324527777789.0948583333333300Koordinaten: 50° 55′ 57″ N, 9° 5′ 41″ O
Höhe: 300–340 m ü. NN
Fläche: 4,36 km²
Einwohner: 363 (2008)
Eingemeindung: 1. Jan. 1972
Postleitzahl: 34630
Vorwahl: 06696

Sachsenhausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Gilserberg im hessischen Schwalm-Eder-Kreis.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Der Ortsteil liegt langgezogen in einem Talkessel, umgeben von kleineren Erhebungen, östlich von Treysa und nordwestlich von Gilserberg. Mehrere Seitentäler und bewaldete Höhen (bis zu 400m über NN) geben dem Ort einen gewissen Reiz. Die Ortslage bewegt sich zwischen 300–340 m über NN. Zahlreiche Quellen in den Seitentälern, der Wasserlauf der Katzbach, der Fischbach sowie der Wärmelsbach sorgen entlang der Landesstraße 3155 für reichlich Wasser.

Geschichte

Der Ort wurde 1224 erstmals urkundlich als Sassenhusen erwähnt, bei einem Tausch des Erzstift Mainz mit dem Kloster Haina gegen Einkünfte des Klosters in Niederofleiden und Haarhausen. 1233 vertauschte das Kloster Haina mit den Grafen von Ziegenhain das gesamte Eigentumsrecht im Dorf Sachsenhausen, ausgenommen das Waldrecht der Bauern. Etwa um 1240 bestätigten Burkhard IV. Kurzhand von Querfurt, Burggraf von Magdeburg, und seine Frau Sophie dem Kloster Haina, dass Sophies Vater, Graf Friedrich von Wildungen, mit Zustimmung seiner Erben dem Kloster Haina Güter im Dorf Sachsenhausen übergeben habe. 1300 vermachte die Familie des Neustädter Bürgers Ludwig genannt Hane ihre sämtlichen Eigengüter in Dorf und Gemarkung Sachsenhausen dem Kloster Haina. In Urkunden der Grafschaft Ziegenhain wird der Ort dann 1368 als Sassinhusen erwähnt. Er gehörte zum neu gegründeten Ziegenhainer Amt Schönstein. 1374 verlieh das Kloster Haina seine beiden Güter in Sachsenhausen zu Landsiedelrecht an einen Wigand Bornmann und dessen Erben.

1450 kam das Dorf mit der gesamten Grafschaft Ziegenhain an die Landgrafschaft Hessen. 1576 waren der Rottzehnte sowie 11 halbe Hufen in Sachsenhausen landgräflich. Um 1585 stand der Zehnte zu Sachsenhausen den Herren von Urff und von Gilsa je zur Hälfte zu. Das ehemalige Unterdorf verschwand als Siedlung schon lange vor dem Dreißigjährigen Krieg; die Bewohner waren zu ihrem eigenen Schutz in das Oberdorf gezogen. Dort wurde auch die erste Kirche erbaut. Im Jahr 1543 wird erstmals ein protestantischer Pfarrer, ein Johann Lotze, genannt.[1]

Historische Namen

  • Sassenhusen 1224 [XVII] und 1233 (Klosterarchiv V Nr. 31 bzw. 72)
  • beide Sassinhusen (Ober- und Unterdorf) (1368) (Urkunden Grafschaft Ziegenhain)
  • Sachsenhausen (1776).

Kirche

Die heutige Kirche wurde 1829 erbaut. Bei ihrer Renovierung in den Jahren 1990 und 1991 wurde der historische Innenanstrich zu einem kleinen Teil freigelegt und restauriert.[2]

Infrastruktur

  • Kirche, Kindergarten, Dorfgemeinschaftshaus (ehem. Schule), Gaststätte und Festplatz
  • Grundschule in der Kerngemeinde Gilserberg

Sonstiges

  • Veranstaltungen: Kirmes, Dorffest und Seniorennachmittage
  • Sehenswürdigkeiten: Kirche und das alte Pfarr- u. Schulhaus

Literatur

  • Hütteroth, Althessische Pfarrer, S. 535
  • HOL Ziegenhain, S. 170 f.
  • Reimer, Ortslexikon, S. 417

Einzelnachweise

  1. Sachsenhausen auf LAGIS Hessen
  2. Kirche in Sachsenhausen

Weblinks


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