- Jacob Jacobson
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Jacob Jacobson (* 27. November 1888 in Schrimm; † 31. Mai 1968 in Bad Neuenahr)[1] war ein jüdisch-deutscher Historiker und Experte für jüdische Genealogie, Archivar und Holocaustüberlebender.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Jacobson, Sohn des Rabbiners Moses Jacobson, absolvierte nach Ablegung des Abiturs am Gymnasium ein Studium an den Universitäten Breslau, München, Berlin und Marburg. Er promovierte und legte die Prüfung zur Lehramtsbefähigung an höheren Schulen ab. Jacobson nahm als Soldat von 1914 bis 1919 am Ersten Weltkrieg teil und erreichte den militärischen Rang eines Unteroffiziers. Aufgrund zweier schwerer Verwundungen erhielt er das Verwundetenabzeichen und wurde zudem mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet. Jacobson war mit Henriette, geborene Goldschmidt (*1884), verheiratet; das Paar hatte ein Kind.[2]
Von 1920 bis 1939 leitete Jacobson das Gesamtarchiv der deutschen Juden, wo er nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten sich insbesondere um die Sicherung jüdischen Archivmaterials kümmerte. Im Gesamtarchiv wurden auch Auskünfte zum sogenannten Ariernachweis erteilt. Nach den Novemberpogromen konnte Jacobson nicht emigrieren, da er als Fachmann für jüdische Genealogie für die Kooperation mit dem Reichssippenamt benötigt wurde.[3] Im Mai 1943 wurde Jacobson in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo er am 19. Mai 1943 ankam. Dort bearbeitete er als sogenannter „Prominenter“ weiter Quellen für die Zentralstelle für jüdische Personenstandsregister. Anfang Mai 1945 wurde Jacobson in Theresienstadt befreit und emigrierte noch 1945 nach London. Dort wurde er Mitglied des Leo Baeck Instituts. Er schrieb 1965 die "Fragmente 1939 – 1945" und verstarb im Mai 1968 in Bad Neuenahr.[2]
Werke
- Jacob Jacobson (Hrsg.): Die Judenbürgerbücher der Stadt Berlin 1809-1851. Veröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin, Quellenwerke Band 1. de Gruyter Berlin, 1962.
- Jacob Jacobson (Hrsg.): Jüdische Trauungen in Berlin 1759-1813. Veröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin, Quellenwerke Band 4. de Gruyter, Berlin 1968.
- Jacob Jacobson: Jüdische Trauungen in Berlin 1723-1759, Jastrow, Berlin 1938.
- Jacob Jacobson: Zur Geschichte der Juden in Rogasen, Ehrlich, Berlin 1935
Literatur
- Fred Grubel (Hrsg.): Leo Baeck Institute New York. Catalog of the Archival Collections., Mohr Siebeck Verlag, Tübingen 1990, ISBN 978-3-16-145597-1.
- Alexandra Przyrembel: „Rassenschande“ – Reinheitsmythos und Vernichtungslegitimation im Nationalsozialismus, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2003, ISBN 3-525-35188-7.
Weblinks
- Jacobson, Jacob Das Theresienstadt-Lexikon
- Bild Jacob Jacobsons im Prominentenalbum des Ghettos Theresienstadt
Einzelnachweise
- ↑ Fred Grubel (Hrsg.): Leo Baeck Institute New York. Catalog of the Archival Collections., S.66
- ↑ a b Jacobson, Jacob Das Theresienstadt-Lexikon
- ↑ Alexandra Przyrembel: „Rassenschande“ – Reinheitsmythos und Vernichtungslegitimation im Nationalsozialismus, Göttingen 2003, S. 108f.
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