Jasienica (Woiwodschaft Westpommern)

Jasienica (Woiwodschaft Westpommern)

Jasienica (deutsch Jasenitz) ist ein Ort in der Woiwodschaft Westpommern in Polen. Er bildet einen Stadtteil der Stadt Police (Pölitz).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Der Ort liegt nördlich von Stettin westlich der Oder in dem sogenannten Stettiner Zipfel, also in dem Teil Vorpommerns, der 1945 an Polen kam.

Durch den Ort fließt von West nach Ost die Gunica (Aalbach), die östlich des Ortes in die Oder mündet.

Westlich des Ortskerns verläuft die Bahnstrecke Szczecin–Trzebież Szczeciński (Bahnstrecke Stettin–Ziegenort).

Geschichte

Ruine des Augustinerchorherren-Stifts Jasenitz (Aufnahme von 2009)
Marienkirche (Aufnahme von 2009)

Das Dorf Jasenitz wurde erstmals 1260 erwähnt. 1299 errichteten die Besitzer des Ortes eine erste Kirche, die eine Filialkirche von Pölitz wurde.

1305 erwarb das in 1260 in Ueckermünde gegründete Augustinerchorherren-Stift das Dorf Jasenitz von Herzog Otto I. von Pommern. Um 1329 verlegte das Stift dann seinen Sitz nach Jasenitz. Hier blieb es bestehen, bis es im Rahmen der Reformation nach 1530 aufgelöst wurde.

Das Klostergebäude gelangte in den Besitz der pommerschen Herzöge, die es sich zu einem Jagdschloss umbauten. Später diente es als Amtshaus. Ab 1774 hatte Prinzessin Elisabeth, die nach Stettin verbannte geschiedene Gemahlin Friedrich Wilhelms II., hier ihren Sommersitz.

Ein Teil der früheren Klosterkirche wurde nach der Reformation als Kirche des Ortes genutzt. Die spätgotische Marienkirche erhielt 1858 einen neu errichteten Chorschluss.

Die Landgemeinde Jasenitz gehörte bis 1939 zum Kreis Randow in der preußischen Provinz Pommern. Mit der Auflösung des Kreises Randow kam Jasenitz 1939 zum Landkreis Ueckermünde.

Jasenitz gehört zu dem Teil Pommerns, der nach 1945 an Polen kam. Der polnische Staat gab dem Ort den Namen Jasienica. Die Bevölkerung wurde durch Polen ersetzt. Jasienica wurde nach 1946 in die Stadt Police (Pölitz) eingemeindet.

Entwicklung der Einwohnerzahlen

  • 1925: 1.781 Einwohner[1]
  • 1933: 3.257 Einwohner[1]
  • 1939: 3.488 Einwohner[1]

Sehenswürdigkeiten

  • Ruine des Klosters Jasenitz
  • Marienkirche

Söhne und Töchter des Ortes

  • Georg von Köller (1823–1916), deutscher Politiker (Konservative Partei), Präsident des Preußischen Abgeordnetenhauses
  • Hans Modrow (* 1928), deutscher Politiker (SED/PDS/Linke), Vorsitzender des Ministerrates der DDR
  • Andreas Bogdain (* 1956), deutscher Künstler

Verweise

Literatur

  • Ernst Bahr, Klaus Conrad: Jasenitz. In: Helge bei der Wieden, Roderich Schmidt (Hrsg.): Handbuch der Historischen Stätten Deutschlands. Band 12. Mecklenburg Pommern. Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 1996, S. 209–210.
  • Johannes Hinz: Pommern. Wegweiser durch ein unvergessenes Land. Flechsig-Buchvertrieb, Würzburg 2002, ISBN 3-88189-439-X, S. 163.

Fußnoten

  1. a b c http://www.verwaltungsgeschichte.de/randow.html

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