- Jean-Rodolphe Perronet
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Jean-Rodolphe Perronet (* 27. Oktober 1708 in Suresnes; † 27. Februar 1794 in Paris) war ein französischer Architekt und Bauingenieur des neuzeitlichen Steinbrückenbaus, der für seine steinernen Bogenbrücken bekannt ist. Seine bekanntestes Werk ist die Pont de la Concorde von 1787.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Er war der Sohn eines Schweizer Gardisten in Frankreich. Mit 17 Jahren trat er als Lehrling in das Architekturbüro von Jean Beausire ein, dem „ersten Architekten“ der Stadt Paris. Er beschäftigte sich mit der Planung und dem Bau der Pariser Abwasseranlagen, der Dammherstellung und der Wartung der Straßen in der Banlieue. 1735 wurde er zum sous-ingénieur (Unter-Ingenieur) von Alençon ernannt und 1736 trat er in das „Corps des ponts et chaussées“ ein. 1737 wurde er sous-ingénieur, dann Ingenieur der Généralité (Bezirksverwaltung) von Alençon.
Im Jahr 1747 wurde Perronet zum Direktor des königlichen Zeichenbüros (Bureau des dessinateurs du Roi) ernannt, das auch gerade Daniel-Charles Trudaine in Auftrag genommen hatte, um Landkarten und Pläne für das Königreich herzustellen Diese erste École des ponts et chaussées hatte ihr Domizil im Hôtel Libéral Bruant in Paris. Perronet hatte die Aufgabe, Brücken- und Straßenbauingenieure auszubilden und ihre Arbeit zu überwachen. Das Büro wurde das "Büro der Schüler der Brücken und Straßen" (Bureau des élèves des ponts et chaussées), dann wurde es 1775 umbenannt in École Nationale des Ponts et Chaussées (Schule für Brücken- und Straßenbau). Ihr Leiter, Inspirator und Lehrer Perronet war seinen Schülern ein wahrer spiritueller Vater und er wandte eine neue Lehrmethode an, die heute sehr modern wirkt. Während dieser Zeit schloss er Freundschaft mit dem Schweizer Brückenbauer Charles Labelye.
1763 wurde er zum ersten Ingenieur des Königs (premier ingénieur du roi) ernannt und 1765 als Mitglied (member of the associate) der Akademie der Wissenschaften Académie des sciences aufgenommen. Neben seinen Brücken wurden zwischen 1747 und 1791 auch 2500 km Straßen unter seiner Leitung gebaut oder repariert. Er steuerte auch den Artikel Pompe à feu (Feuerpumpe) zur Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers bei.
1772 wurde Perronet zum ausländischen Mitglied der Königlichen Schwedischen Akademie der Wissenschaften gewählt.
Die Straße direkt an der École des ponts et chaussées (die das 6. und das 7. Arrondissement in Paris voneinander trennt) ist heute nach ihm benannt und eine Statue von ihm wurde in der nordöstlichen Ecke der Île de Puteaux errichtet, zu Füßen der Brücke von Neuilly-sur-Seine, deren erste steinerne Version 1772 von ihm gebaut worden war und die bis 1942 bestand.
Sein Assistent war ab 1780 Gaspard de Prony.
Werk
- 1750-1760: Brücke in Orléans
- 1757-1765: Brücke in Mantes
- 1758-1764: Brücke in Trilport
- 1765-1786: Brücke in Château-Thierry
- 1766-1769: Pont Saint-Edne in Nogent
- 1768-1774: Brücke in Neuilly-sur-Seine
- 1770-1771: Pont Les Fontaines
- 1774-1785: Brücke in Sainte-Maxence sur l’Oise
- 1775: Brücke in Biais-Bicheret
- 1776-1791: Brücke in Nemours
- 1784-1787: Brücke in Brunoy
- 1786-1787: Brücke in Rosoy
- 1786-1791: Pont Louis XVI, später umbenannt in Pont de la Concorde, Paris
Quellen
- Guy Coriono, 250 ans de l’École des Ponts en cent portraits, Paris, Presses de l’École nationale des Ponts et Chaussées, 1997, S. 37f
- M. Guillot, "Un destin helvétique, Jean-Rodophe Perronet et sa famille suresnoise (1708-1794)" in Les gardes suisses et leurs familles au XVIIe et XVIIIe siècles en région parisienne, S. 108-116
- Yvon Michel, "Jean-Rodolphe Perronet (1708-1794)" in Monuments Historiques, Paris, April-June 1987, nos 150-151, S. 81-86.
- Claude Vacant, Jean-Rodolphe Perronet (1708-1794). Premier inégénieur du Roi et directeur de l’École des ponts et chaussées, Paris, Presses de l’École Nationale des Ponts et Chaussées, 2006 24 cm, 344 S.
Weblinks
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