Jens Gerlach (Lyriker)

Jens Gerlach (Lyriker)

Jens Gerlach (* 30. Januar 1926 in Hamburg; † 19. November 1990 ebenda) war ein deutscher Lyriker, Film- und Fernsehspielautor, auch Publizist, Herausgeber und Nachdichter.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Jens Gerlach war der Sohn eines Angestellten. 1943 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen. Wegen Wehrkraftzersetzung wurde er in ein Straflager eingeliefert und später zu einer „Bewährungstruppe“ abkommandiert. Nach dem Krieg war er Hafenarbeiter, Angestellter und Werbefachmann. 1947 bis 1951 studierte Gerlach Malerei und Kunstgeschichte. Danach wirkte er als freischaffender Schriftsteller und siedelte 1953 in die DDR über.

Ab 1967 war Jens Gerlach als Cheflektor beim Staatlichen Rundfunkkomitee in der Schlager-Redaktion tätig. Zuerst schrieb er Texte für Massenlieder, Schlager und Chansons. In lyrischen Porträts von Jazz-Musikern wie Scott Joplin, W.C. Handy, Bessie Smith, Django Reinhardt, Billie Holiday, Charlie Parker, Miles Davis und anderen versuchte Gerlach, mit bis in die Syntax getriebener, emotional aufpeitschender Analogie zwischen Musik und Dichtung das Wesen des Jazz im Gedicht zu gestalten (Jazz, 1966). Als Filmautor trat Gerlach mit Tatort Berlin (1958), Der Lotterieschwede (1958), mit dem dokumentarischen Streifen Martin Andersen Nexö (1960) (alle gemeinsam mit Joachim Kunert) sowie mit populärwissenschaftlichen Filmen hervor.

Ehrungen

Werke (Auswahl)

  • Der Gang zum Ehrenmal. Gedichte, Berlin 1953
  • Ich will deine Stimme sein. Gedichte, Berlin 1953
  • Das Licht und die Finsternis. Liebesgedichte, Berlin 1963, 1966
  • okzidentale snapshots, Berlin 1965
  • Jazz. Gedichte, Berlin und Weimar 1966, 1986
  • Grünes Laub, bunte Blätter, Sonnenschein und Regenwetter, Berlin 1966
  • Jazz-Gedichte, mit Gisela May und Friedhelm Schönfeld, Amiga 1968
  • Dorotheenstädtische Monologe. Gedichte, Berlin 1972, 1975, 1980, 1982
  • Bänkel - Geplänkel und Robinsongs, Berlin 1972, 1975, 1978
  • Der See. Gedichte, Berlin 1974, 1984
  • Spiegelbild. Gedichte, Berlin 1983
  • Jens Gerlach. Poesiealbum 214, Berlin 1985

Literatur

  • Lexikon deutschsprachiger Schriftsteller. In zwei Bänden, Leipzig 1974
  • Uwe Berger, Günther Deicke [Hrsg.]: Lyrik der DDR, Berlin und Weimar 1976

Weblinks


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