Johann Christoph Wöhrmann

Johann Christoph Wöhrmann
Johann Christoph Wöhrmann, zeitgenössische Lithographie
1829 von J.C. Wöhrmann für seine Mutter gesetztes Denkmal im Wöhrmannschen Garten

Johann Christoph Wöhrmann, lettisch Johans Kristofs Vērmans (* 6. Juli 1784 in Riga; † 21. Augustjul./ 2. September 1843greg. in Franzensbad) war ein baltendeutscher Kaufmann und preußischer Generalkonsul für Liv- und Kurland.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Wöhrmann stammte aus einer ursprünglich Lübecker Familie, die als Seidenkrämer im Textilgroßhandel tätig waren. Sein Vater Christian Heinrich Wöhrmann (* 1737) ging um 1763 nach Riga. Zunächst Mitglied der Schwarzhäupter und 1772 ihr Ältester, schloss er sich danach der Großen Gilde an. Er war nacheinander Partner in den Handelsfirmen "Vethaacke, Krupp & Co", "Krupp & Wöhrmann" und "Wöhrmann & Detenhoff", bis er in den 1770er Jahren sein eigenes Unternehmen aufbaute. Seine Mutter war Anna Gertrud, geb. Ebel (1750–1827).

1804 übernahm Johann Christoph Wöhrmann das nunmehr als "Wöhrmann & Sohn" firmierende väterliche Unternehmen und baute es aus. Neben dem Handel, vor allem mit Frankreich, Belgien und den Niederlanden, betrieb er Bankgeschäfte. Für die Zukunft und den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens am bedeutendsten wurde die Gründung einer Tuchfabrik 1834 auf seinem Gut Zintenhof (heute Sindi, Kreis Pärnu, Estland) an einer Stromschnelle der Pernau, nachdem ein Vorläuferbetrieb in Polen bei den dortigen Unruhen 1831 niedergebrannt worden war. Ab 1824 vertrat er Preußen als dessen Generalkonsul für Liv- und Kurland in Riga.

Seine Mutter hatte ab 1814 wiederholt Land und Geld zur Anlage eines öffentlichen Parks im Stil eines Englischen Gartens in Riga gespendet hatte, der daraufhin Wöhrmannscher Garten benannt wurde. Johann Christoph Wöhrmann stetzte diese Tradition fort, ließ ihr 1829 hier ein Denkmal setzen und erweiterte den Park beträchtlich.

Er war verheiratet mit der aus Lübeck stammenden Cäcilie Wilhelmine, geb. Kuhlmann. Von den Kinder des Paares wurde Christian Heinrich Nachfolger seines Vaters in Unternehmen und Konsulat; Dorothea Wilhemine Virginie (* 1825) heiratete ihren sächsischen Cousin Christian Heinrich von Wöhrmann, Olga (1830-1890) heiratete den sächsischen Leutnant und Kammerherrn Alexander Caspar Graf von Rex auf Zehista bei Pirna, und Johann Christoph, 1859 zum Baron erhoben, erwarb 1865 das Rittergut Stolben.

Auszeichnungen

Literatur

  • Johann Christoph Wöhrmann, in: Neuer Nekrolog der Deutschen 21 (1843), Zweiter Teil. Weimar: Voigt 1845, S. 767f.

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