Johann Frank (Jurist)

Johann Frank (Jurist)

Johann Frank (* 29. März 1929 in Berlin; † 7. Juli 1983 in Dresden) war ein deutscher Kirchenverwaltungsjurist und Präsident des Landeskirchenamtes Hannover der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers.

Leben

Frank stammte aus einer preußischen Beamtenfamilie. Er studierte Jura in Tübingen und Göttingen und bestand 1951 das erste juristische Staatsexamen. Nach dem Vorbereitungsdienst beim Regierungspräsidenten in Lüneburg und beim Niedersächsischen Landtag absolvierte er 1956 das zweite juristische Staatsexamen und promovierte 1959 bei Werner Weber in Göttingen über Anstaltsgewalt und Anstaltspolizei.

Bereits 1958 trat er in den Dienst der Landeskirche und wurde Referent für Baurecht und Beamtenrecht im Landeskirchenamt. 1962 wurde er zum Oberkirchenrat ernannt. Von 1963 bis 1970 war Frank Justiziar im Kirchenamt der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). In dieser Zeit erwarb er sich besondere Verdienste um die Schaffung eines gemeinsamen lutherischen Dienstrechts. 1970 wählte ihn der Kirchensenat der hannoverschen Landeskirche zum Präsidenten des Landeskirchenamts. In dieser Funktion war er auch Vorstandsmitglied des Friederikenstifts und der Rotenburger Anstalten. 1975 wurde er stellvertretender Vorsitzender des Rates der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen.

Johann Frank blieb der rechtswissenschaftlichen Forschung immer verbunden, wobei sein besonderes Interesse dem kirchlichen Dienst- und Arbeitsrecht galt. Er förderte kirchenrechtliche Arbeiten an den Universitäten und kirchlichen Institutionen und fungierte ab 1976 als Mitherausgeber der „Zeitschrift für evangelisches Kirchenrecht“. In seiner Zeit bei der VELKD konnte er seine Verbindung zu den Kirchen in der damaligen DDR ausbauen. Als Präsident des Landeskirchenamts pflegte er besonders die Beziehungen zur sächsischen Partnerkirche. Während eines Aufenthalts in Dresden zum dortigen Kirchentag starb er an Herzversagen.

Schriften

  • Anstaltspolizei und Anstaltsgewalt, Dissertation Universität Göttingen, 1959
  • Das Pfarrergesetz der VELKD und seine Stellung im evangelischen Kirchenrecht, in: Lutherische Monatshefte 3, 1964, S. 302-308

Literatur

  • Axel von Campenhausen: Johann Frank †. In: Zeitschrift für evangelisches Kirchenrecht 28 (1983), S. 113-115

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Johann Frank — ist der Name folgender Personen: Johann Frank (1618–1677), deutscher Jurist und Dichter, siehe Johann Franck Johann Frank (Jurist) (1929–1983), deutscher Kirchenverwaltungsjurist und Präsident des Landeskirchenamts in Hannover Johann Frank… …   Deutsch Wikipedia

  • Frank (Familienname) — Frank ist der Familienname folgender Personen: Bekannte Namensträger Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Valentin Andreae — (* 17. August 1586 in Herrenberg; † 27. Juni 1654 in Stuttgart) war ein deutscher Theologe, Schriftsteller und Mathematiker mit großem Einfluss auf den württembergischen …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Franck — Johann Franck, auch Frank, (* 1. Juni 1618 in Guben; † 18. Juni 1677 ebenda) war ein deutscher Jurist und Dichter bekannter Kirchenlieder, aber auch weltlicher Gedichte. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke (Auswahl) …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Franz Buddeus — (auch: Budde, Buddaus; * 25. Juni 1667 in Anklam; † 19. November 1729 in Gotha) war ein deutscher Philosoph und evangelisch lutherischer Theologe …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Leonhard Bayrhammer — (* 22. Januar 1828 in Neuler Binderhof; † 30. Januar 1881 in Ellwangen) war ein Jurist, Bürgermeister, Landtags und Reichstagsabgeordneter. Bayrhammer besuchte das Gymnasium und die Universität Tübingen, wo er von 1847 bis 1851… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Jacob Brucker Schegk — Jakob Degen auch Jakob Schegk auch Johann Jacob Brucker Schegk auch Jakob Scheckius (* 6. Juni 1511 in Schorndorf; † 9. Mai 1587 in Tübingen) war ein deutscher Jurist, Mediziner, Philosoph und neben Clemens Timpler einer der bedeutendsten… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann von Pischek — Karl von Leibbrand (2.v.l.) und Johann von Pischek (3.v.l, leicht verdeckt) mit weiteren Prominenten bei der Eröffnung des Wasserkraftwerks in Lauffen am Neckar Johann Baptist Burghard von Pischek (* 15. Januar 1843 in Frankfurt am Main; † 23.… …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Michael Frank — Hans Frank, 1939 Hans Frank auf einer angeblichen Briefmarke des …   Deutsch Wikipedia

  • Christian Johann Heinrich Heine — Heinrich Heine, 1831, Gemälde von Moritz Daniel Oppenheim Heinrich Heines Unterschrift Christian Johann Heinrich Heine (* 13. Dezembe …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”