Johann Georg Wolff

Johann Georg Wolff

Johann Georg Wolff (* 7. März 1789 in Trier; † 31. August 1861) war ein deutscher Architekt und Stadtbaumeister in Trier.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Wolff wurde in Trier zunächst Kreisbaukonduktor, später Bauinspektor und schließlich Stadtbaumeister. Dieses Amt hatte er bis 1848 inne.

Er war ein Schüler Schinkels[1] und gilt als Verfechter des preußischen Klassizismus, den er auch in seiner Heimat Trier vertrat. Spuren dieser Haltung finden sich auch an Gebäuden, die nicht von Wolff selbst geplant wurden, aber in der Zeit seines Amtes als Stadtbaumeister in Trier entstanden. Ein Beispiel ist die Villa Weißhaus des Bürgermeisters Wilhelm von Haw.[2]

Bauwerke

Zu seinen Gebäuden gehört das Casinogebäude am Trierer Kornmarkt (1824/25), das ursprünglich Sitz der Trierer Lesegesellschaft war und nach seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut wurde. Bis 1999 diente es dann als Casino der französischen Soldaten, danach wurde es saniert und in ein Geschäftshaus umgewandelt.[3]

Ferner baute Wolff das Hauptzollamt am Johanniterufer 1-3, das Königlich Preußische Gefängnis (1832/33),[4] das heute als Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum dient, und die Pfarrkirche St. Michael in Bollendorf.

Nicht erhalten blieb das Friedhofsportal An der Feldport am Hauptfriedhof in Trier-Nord.[5] Es wurde 1832 errichtet und 1870 abgerissen, weil der Friedhof erweitert werden musste. 1922 erschien in der Zeitschrift „Kur-Trier“ ein Artikel von Wilhelm Schäfer mit einer Illustration von Theo Sternberg über das Tor. Laut Schäfer, dessen Schilderung als genauer angesehen wird als Sternbergs Zeichnung, war das Tor als dreibogiger Triumphbogen gestaltet, auf dessen seitlichen Durchgängen die Statuen von Johannes dem Täufer und dem heiligen Bruno standen. Sie stammten aus der Kirche St. Maximin in Trier bzw. aus einer Kartause und galten schon für Schäfer als verschollen. Die beiden seitlichen Durchgänge des Portals dienten den Friedhofsbesuchern im Alltag als Zugang, der größere Hauptbogen war für Begräbnisse vorgesehen.[6]

Ebenfalls abgerissen wurde der 1825 errichtete Trierer Viehmarktbrunnen. Das Bauwerk war etwa acht Meter hoch, bestand aus Sandstein und versinnbildlichte die Vieh- und Landwirtschaft. 1898 wurde es zerlegt. Mindestens vier Löwenfiguren dieses Brunnens sind erhalten geblieben; eine befindet sich im Innenhof von Schloss Dagstuhl, zwei dienen als Brunnenfiguren bei Schloss Liebig in Gondorf und eine ist heute wieder in Trier zu sehen. Sie steht an der Ostallee.[7]

Literatur

  • Gerd Boskamp, Johann Georg Wolff – ein Trierer Baumeister des Klassizismus, in: Klassizismus in Trier, hrsg. v. Richard Hüttel u. Elisabeth Dühr, Trier 1994, S. 15-17

Einzelnachweise

  1. http://cms.bistum-trier.de/bistum-trier/Integrale?SID=CRAWLER&ACTION=ViewPage&MODULE=Frontend&Page.PK=2312
  2. http://bwpc08.fh-trier.de:8080/kuDb/servlet/ortObj?aktSchluessel=2045
  3. http://www.kugelerde.de/downloads.php?action=show&eintrags_id=10435&katid=26&sid=
  4. http://www.avg-trier.de/projekte/artikel-fotos/artikel_nachbarndesdomes.html
  5. http://bwpc08.fh-trier.de:8080/kuDb/servlet/ortObj?aktSchluessel=8588
  6. http://www.matergloriosa.de/Hauptfriedhof/die_geschichte.htm
  7. http://www.schloss-dagstuhl.de/dagstuhler_loewe.html



Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Johann Georg (Brandenburg) — Johann Georg Johann Georg von Brandenburg (* 11. September 1525 in Cölln; † 8. Januar 1598 in Cölln) war von 1571 bis zu seinem Tode Kurfürst von Brandenburg. Nach dem Tode von Kurfürst Christian I. von Sachsen (1586–1591) übernahm er zusammen… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Georg Sulzer — Johann Georg Sulzer; Gemälde von Anton Graff, 1774, Gleimhaus Halberstadt. Johann Georg Sulzer (* 16. Oktober 1720 in Winterthur; † 27. Februar 1779 in Berlin) war ein Schweizer Theologe und Philosoph der Aufklärung. Seine Allgemeine Theorie der …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Georg Bergmüller — (* 15. April 1688 in Türkheim; † 30. März 1762 in Augsburg) war ein bedeutender Kunstmaler des Barocks. Er malte vorwiegend in Freskentechnik, aber auch auf Leinwand. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Georg Pertsch — (* 10. März 1694 in Wunsiedel; † 19. August 1754 in Helmstedt) war ein deutscher Jurist und Hochschullehrer an der Universität Helmstedt. In …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Georg Abicht — Johann Georg Abicht, Kupferstich aus der Sammlung der Bibliothek des evangelischen Predigerseminars der Lutherstadt Wittenberg Johann Georg Abicht (* 21. März 1672 in Königsee; † 5. Juni 1740 in Wittenberg) war ein deutscher lutherischer Theologe …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Georg Bergmüller — (15 April 1688 ndash; 2 April 1762) was an important painter, particularly of frescoes, of the Baroque. Life Bergmüller was born in Türkheim near Buchloe (now in Bavaria) and received his first artistic education at his father s cabinet making… …   Wikipedia

  • Johann Georg Hocheisen — (* 1677 in Ulm; † 21. Januar 1712 in Breslau) war ein deutscher Orientalist. Leben Johann Georg Hocheisen wurde im Jahr 1677 in Ulm geboren. Später folgte er einem Ruf als Hofmeister nach Tübingen, danach in Wittenberg und anschließend in Hamburg …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Georg Rollwag — Johann Georg Rollwag(en) (* 31. März 1579 in Heilbronn; † 7. November 1647 in Heilbronn) war von 1622 bis 1647 Bürgermeister von Heilbronn. Leben Er gehörte 1610 dem kleinen, inneren Rat ( von den burgern ) an, wa …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Georg Heinrich Feder — (15 May, 1740 in Schornweisach – 22 May, 1821 in Hanover) was a German philosopher. Life Feder was born on 15 May 1740 in the village of Schornweisach (near Neustadt an der Aisch) in the Principality of Bayreuth, the son of Martin Heinrich Feder… …   Wikipedia

  • Johann-Georg Richert — Pour les articles homonymes, voir Richert. Johann Georg Richert Naissance 14 avril 1890 Liebau Décès 30 janvier 1946 (à 55 ans) Minsk en Biélorussie Allégeance …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”