Johann Georg Üblhör

Johann Georg Üblhör

Johann Georg Üblhör, auch Ueblher, Üblher, Übelherr, Ybelher u. a. (* 21. April 1700 in Wessobrunn; † 27. April 1763 in Maria Steinbach) war ein deutscher Stuckateur und Bildhauer.

Inneres der Stiftskirche von Stift Wilhering

Er stammte aus einer angesehenen Familie von Stuckateuren der Wessobrunner Schule. Seine Ausbildung erhielt er vermutlich außer in Wessobrunn um Johann Baptist Zimmermann auch im Kreis der höfischen Münchner Dekorationskunst um Cuvilliés dem Älteren. 1741 heiratete er eine Tochter des Wessobrunner Architekten Joseph Schmuzer.

1744 und erneut 1758 wird er als Hofstukkator des Kemptener Fürstabtes Anselm von Reichlin-Meldegg genannt. Häufig arbeitete er mit den Wessobrunner Brüdern Franz Xaver Feuchtmayer und Johann Michael Feuchtmayer dem Jüngeren zusammen. In der Zusammenarbeit mit ihnen übernahm Üblhör in der Regel die figural-plastischen Arbeiten. Die noch mit Johann Michael Feuchtmayer vereinbarte gemeinsame Ausstattung der Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen führte Feuchtmayer nach Üblhörs Tod alleine durch.

Werke

  • Ausschmückung der Reichen Zimmer in der Münchner Residenz unter Johann Baptist Zimmermann (1730–33)
  • Stuckierung des Marienmünsters Dießen mit den Gebrüdern Feuchtmayer (1736/38)
  • Fürstäbtliches Appartement im Fürststift Kempten (1737/38), Thron- und Festsaal (1743–45) sowie Arbeiten in der Stiftskirche, darunter Sebastiansaltar (1747/48), Laurentius- und Marienaltar (1758/59), Grabmäler von Fürstäbten (1760)
  • Stift Wilhering, ab 1741 zusammen mit Johann Michael Feuchtmayer, 1745 bis 1751 vier Hochaltarfiguren, Chororgel, Kanzel (1745/46), Seitenaltarfiguren, Musikchor, Apostelkreuze, Ausstuckierung der Sakristei (1746)
  • Stuckierung der Altäre im Kloster Münsterschwarzach, zusammen mit Johann Michael Feuchtmayer (1743/49), zerstört
  • Hochaltar, zwei Chornebenaltäre und Ausführung der Langhausaltäre in der Abteikirche von Kloster Amorbach mit Johann Michael Feuchtmayer sowie Josef und Michael Schäffler (1746/47)
  • Stuckierung des Hauptraumes der Benediktiner-Abteikirche von Kloster Ettal zusammen mit Joseph Schmuzer (1748–52)
  • Stuckaturen in der St. Rasso (Grafrath) (1752-59)
  • Stuckfiguren der Altäre und Kanzel in der Stiftskirche von Stift Engelszell (ab 1758)
  • Stuck, die beiden Kanzeln, die Seitenaltäre und zuletzt der Hochaltar in der Wallfahrtskirche Maria Steinbach (1760–63)

Literatur

  • Norbert Jocher, Johann Georg Üblher (1703-1763). Ein Beitrag zur Geschichte des Ornaments und der Stuckplastik Süddeutschlands im 18. Jahrhundert. (Zugleich: Univ.-Diss. München). In: Allgäuer Geschichtsfreund 88 (1988), 3-349, Kempten (Allgäu) 1988.

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