Johann Michael Zeitlinger

Johann Michael Zeitlinger
Michael Zeitlinger (links) mit Bruder Caspar und Sensenhändler Georg Redtenbacher (stehend), 1831 (F. X. Bobleter)
Neues Herrenhaus Blumau, 1831

Johann Michael Serayf Zeitlinger (häufig nur: Michael Zeitlinger; * 28. September 1803 in Micheldorf in Oberösterreich; † 28. Jänner 1860 in Schlierbach) war ein österreichischer Sensengewerke.

Michael Zeitlinger wurde als drittes von sieben Kindern des Sensengewerken Franz Serafin Zeitlinger und dessen Frau Theresia Maria Serayf Zeitlinger, geb. Weinmeister an der Sensenschmiede an der Zinne in Micheldorf geboren. Er war der jüngere Bruder von Caspar Zeitlinger.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Michael Zeitlinger heiratete am 3. Juni 1823 die Gewerkenstochter Maria Theresia Cäzilia Kaltenbrunner aus der Blumau bei Kirchdorf. 1827 übernahm er Sensenwerk und Besitz seiner Schwiegereltern. 1831 ließ er vom Linzer Stadtbaumeister Franz Höbarth das repräsentative Neue Herrenhaus errichten. Um das Jahr 1845 erzeugten „40 Sensenschmiede und eine noch größere Anzahl Hilfsarbeiter“ bereits 50.000 Sensen und Sicheln jährlich, der Großteil davon wurde exportiert.[1] 1856 erhielt Zeitlinger die Erlaubnis zum Betrieb eines Zerrennhammers. 1858 ließ er ein Hilfswerk in einen eigenständigen Sensenhammer umgestalten und erhöhte die Produktion weiter. Nach seinem Tod 1860 führte sein Sohn Caspar Melchior Balthasar Zeitlinger das renommierte Unternehmen als Michael Zeitlingers Sohn weiter. Michael und Theresia Zeitlinger hatten elf Kinder und 56 Enkel.

1833 war Zeitlinger gemeinsam mit seinen Brüdern Franz Paul und Caspar Mitgründer des ältesten Blasmusikvereins Oberösterreichs.[2][3]

Ehrungen und Auszeichnungen

  • Bronzemedaille bei der 3. Allgemeinen Österreichischen Gewerbeausstellung in Wien (1845) [4]

Literatur

  • Franz Schröckenfux: Geschichte der österreichischen Sensenwerke und ihrer Besitzer. Linz – Achern, 1975

Einzelnachweise

  1. Bericht über die dritte Allgemeine Österreichische Gewerbe-Ausstellung in Wien, 1845; S. 173f [1]
  2. Commenda, Hans: Der älteste Blasmusikverein Oberösterreichs. Ein Beitrag zur Vereinsgeschichte des Landes; in: Oberösterreichische Heimatblätter, 1947; S. 347-349 [2]
  3. Derschmidt, Volker: Musikalische Schwarze Grafen; in: 1. Vierteltakt, 2007 [3]
  4. Bericht über die dritte Allgemeine Österreichische Gewerbe-Ausstellung in Wien, 1845; S. 173f [4]

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