- Kirchdorf an der Krems
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Kirchdorf an der Krems Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Oberösterreich Politischer Bezirk: Kirchdorf an der Krems Kfz-Kennzeichen: KI Fläche: 2,78 km² Koordinaten: 47° 54′ N, 14° 7′ O47.90514.121944444444450Koordinaten: 47° 54′ 18″ N, 14° 7′ 19″ O Höhe: 450 m ü. A. Einwohner: 4.048 (1. Jän. 2011) Bevölkerungsdichte: 1.456,12 Einw. pro km² Postleitzahl: 4560 Vorwahl: 07582 Gemeindekennziffer: 4 09 05 NUTS-Region AT314 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Rathausplatz 1
4560 Kirchdorf an der KremsWebsite: Politik Bürgermeister: Wolfgang Veitz (SPÖ) Gemeinderat: (2009)
(25 Mitglieder)Lage der Gemeinde Kirchdorf an der Krems im Bezirk Kirchdorf an der Krems
Blick auf Kirchdorf(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Kirchdorf an der Krems ist eine Stadtgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Kirchdorf an der Krems im Traunviertel mit 4048 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011). Der zuständige Gerichtsbezirk ist Kirchdorf an der Krems. Sie ist die Bezirksstadt des gleichnamigen Bezirks und Gerichtsbezirks Kirchdorf an der Krems und liegt am Fluss Krems.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Kirchdorf an der Krems liegt auf 450 m Höhe im Traunviertel im hügeligen Alpenvorland im Süden von Oberösterreich. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 2,2 km und von West nach Ost 1,9 km. Die Gesamtfläche beträgt 2,8 km² und 44,8 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.
Nachbargemeinden
Im Norden grenzt Kirchdorf an Schlierbach, im Westen an Inzersdorf und im Osten und Süden an die Gemeinde Micheldorf.
Schlierbach Inzersdorf Ortschaft Seebach, Gem. Micheldorf Micheldorf Wappen
Offizielle Beschreibung des Gemeindewappens: In Gold ein schwarzer, silbern bewehrter und rot bezungter, aufgerichteter (Bamberger-)Löwe, der in den Vorderpranken eine rote Kirche hält. Die Gemeindefarben sind Gelb-Blau.
Geschichte
Mittelalter
Im Jahre 903 wurde das Kirchdorf-Micheldorfer Becken (oberstes Kremstal) mit dem herrschaftlichen Zentrum Georgenberg erstmals erwähnt: …in valle que dicitur oliupespurc… also: „im Tal, welches Oliupespurc (Olsburg) heißt“. Gleichzeitig besaß die Kirche am Georgenberg auch die Funktion einer Altpfarre „Ulsburg“, welche sich bis nach Spital am Pyhrn erstreckte.
In der zweiten Hälfte des elften Jahrhunderts erhielt das Hochstift Bamberg Kirchdorf, Hausmanning, Seebach und Teile von Kremsdorf und setzte sich so an der wichtigen Pyhrnlinie fest. 1083 wurde eine Filialkirche der Ulsburgkirche (Georgenberg) erwähnt, die als Talschaftskirche wahrscheinlich schon länger Bestand hatte. Es lag wohl im Interesse des Bischofs von Bamberg, in seinem neuen Besitz auch ein religiöses Zentrum zu errichten. Seit der Mitte des elften Jahrhunderts gehörte der Georgenberg bereits zum jungen Stift Lambach. Im Jahre 1111 erschien der Name Chirchdorf erstmals in einer Urkunde für das Stift St. Florian und 1119 weihte der Bischof von Passau die (neue) Kirche St. Gregor[1] ein. Der Name weist auf die seelsorgliche Bedeutung der ehemaligen Filialkirche hin, welche als Talkirche den Funktionsbereich von der ehemaligen Altpfarre Ulsburg übernommen hatte („Chirchdorf, qui antea Ulsburg dicitur“ = Kirchdorf, welches vorher Ulsburg hieß). Man verstand bis ins 13. Jahrhundert unter Chirchdorf hauptsächlich die Altpfarre, gleichzeitig aber wurde dieser Name immer häufiger für die Häusergruppe um die Kirche verwendet. Diese pfarrliche Zentralfunktion bedingten ihrerseits gewisse Marktfunktionen und so entstand südlich des alten Angerdorfes (Rathausplatz) die bambergische Straßenmarktanlage (Hauptplatz).
1283 besaß der Ort bereits Marktcharakter (forum). Der Bischof von Bamberg verlieh zwar Frankenmarkt Wochen- und Jahrmarkt, nicht jedoch Kirchdorf. Große Bedeutung erlangt die Barchentweberei und noch im 16. Jahrhundert stellten die Barchentweber knapp die Hälfte der Bürgerschaft. 1437 verlieh der Bischof von Bamberg Kirchdorf Siegelrecht und Siegelstempel und erhob es zum Burgfried –- einem Quasimarkt. Das heutige Stadtwappen (bambergischer Löwe) geht auf dieses Siegel zurück.
Neuzeit
Es folgte eine Zeit wirtschaftlichen Wohlstands, der sich in der Gotisierung der Kirche (1491), Errichtung eines Rathauses und einer Schule manifestierte. 1584 endlich bewilligte Kaiser Rudolf II. den Wochenmarkt („Wochentlich auf dem Montag ain Wochenmarkt aufzurichten und nun hinfüro Ewigelich zu halten“). Doch sanktionierte diese Urkunde lediglich, was schon seit früheren Zeiten üblich war, nämlich drei Jahrmärkte und der Wochenmarkt.
Ab der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts gewannen die Sensenschmieden im oberen Krems-, Steyr- und Teichltal an Bedeutung. So wurde 1604 die Kirchdorf-Micheldorfer Sensengewerkschaft mit Sitz in Kirchdorf gegründet. Der nun wohlhabende Markt versuchte sich aus der Bevormundung Bambergs zu lösen. Zuerst jedoch gingen die Besitzrechte über Kirchdorf (Markt und Umgebung) 1681 an Kremsmünster und 1684 an Schlierbach ehe sich der Markt 1795 freikaufen konnte. Kirchdorf war nun zwar ein freier Markt, verblieb aber im nominellen Lehnsverband mit dem Bistum Bamberg.
Das Jahr 1741 bedeutete das Ende des Weinbaues im Kremstal – Sind fast alle Weinstöck erfroren“. 1792 wurde das Bürgerspital (Anfang des 16. Jahrhunderts als Bruderhaus gestiftet) ausgebaut. Immer wieder suchten Feuersbrünste den Markt heim (1625, 1686, 1769, 1777 und der große Brand 1877). 1800 erfolgte die Wahl des ersten Bürgermeisters (Anton Herzog) des freien Marktes und 1811 endete die bambergische Lehnshoheit. Kirchdorf wurde landesfürstlicher Markt und verfügte seit 1842 über eine feste Poststation. 1850 wurde Kirchdorf politische Gemeinde mit einem Bürgermeister, zwei Gemeinderäten und mehreren Ausschüssen. Ab 1868 war der Markt Sitz von Bezirkshauptmannschaft und Bezirksgericht und damit Hauptort des neuen gleichnamigen politischen Bezirks. Seit 1918 gehörte der Ort zum Bundesland Oberösterreich.
Jüngere Zeit
Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 zum gehörte Kirchdorf zum Gau Oberdonau. Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs. Die Stadtpfarrkirche St. Gregor wurde zuletzt 1962 durch den Wiener Architekten Erich Eisenhofer erweitert.[1]
Seit 27. Oktober 1975 ist Kirchdorf eine Stadt.
Einwohnerentwicklung
1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 3.738 Einwohner; 2001 dann 4.104 Einwohner.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Politik
- Bürgermeister war von 1989 bis zum 4. Dezember 2008 Ferdinand Kaineder von der SPÖ. Sein Nachfolger ist Wolfgang Veitz[2], ebenfalls SPÖ.
- Seit 1993 besteht eine Partnerschaft mit Seubersdorf in der Oberpfalz.[3]
Wirtschaft und Infrastruktur
Kirchdorf ist Standort mehrerer (höherer) Schulen, von (Bezirks-) Behörden und Unternehmen. Größere Unternehmen sind F2, Unitech und die „Kirchdorfer Gruppe“. Von 1983 bis 2007 war Kirchdorf Standort einer Garnison.
Verkehr
Eisenbahn
Kirchdorf liegt an der Pyhrnbahn, die von Linz nach Selzthal (mit Anschluss nach Graz) führt. In Kirchdorf bleiben InterCity-Züge stehen, die Strecke wird aber mit nur zwei solchen Zügen pro Tag und Richtung befahren. Die Fahrtzeit nach Linz beträgt in Regional- und Regionalexpress-Zügen üblicherweise zwischen 50 und 60 Minuten (im InterCity 33 Minuten), nach Selzthal rund 60 Minuten (im InterCity 49 Minuten).
Straße
Kirchdorf liegt an der Pyhrn Autobahn A9. Außerdem führt die Pyhrnpass Straße B138 durch Kirchdorf. Die Scharnsteiner Straße B120 und die Steyrtal Straße B140 enden knapp nördlich bzw. südlich von Kirchdorf.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter
- Josef Redtenbacher (1810–1870 Wien), Universitätsprofessor für Chemie
- Ludwig Redtenbacher (1814–1876 Wien), Universitätsprofessor für Entomologie
- Alois Höfler (1853–1922), Universitätsprofessor für Pädagogik in Prag und Wien[4]
- Josefine Hawelka (1913–2005 Wien), Mitbesitzerin des Wiener Kaffeehauses Hawelka
- Alfred Stögmüller (1925–2004), Theaterintendant (zuletzt Landestheater Linz)
- Erwin Einzinger (* 1953), österreichischer Schriftsteller und Übersetzer
- Fritz Dittlbacher (*16. März 1963), ORF-Chef-Redakteur
- Raphael Sperrer (*20. August 1965), Rallyefahrer
- Gerlinde Kaltenbrunner (* 1970), Bergsteigerin
- Katrin Ritt (* 1980), Schauspielerin
- Clemens Doppler (* 1980), Beachvolleyballer
- Christian Ramsebner (*1989), Fußballspieler
- Walter Waldhör (*1968), Fußballspieler
Belege
- ↑ a b www.dioezese-linz.at Kirchenführer (Patronat Gregors des Großen und Umbau 1962) Angesehen am 18. Jänner 2010
- ↑ Oberösterreichische Nachrichten zur Wiederwahl von Veitz 2009 (Archiv) Angesehen am 18. Jänner 2010
- ↑ seubersdorf.de – Partnerschaft Angesehen am 12. September 2010
- ↑ http://www.austrian-philosophy.at/hoefler_kurzbiographie.html
Weblinks
Commons: Kirchdorf an der Krems – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Kirchdorff in der Topographia Austriacarum (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte- Website von Kirchdorf an der Krems
- Kirchdorf auf der Seite von kremstal.at
- Daten zu Kirchdorf
- Statistische Basisdaten und Kennzahlen
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