John Patrick

John Patrick
Basketballspieler
John Patrick
Spielerinformationen
Geburtstag 29. Februar 1968
Geburtsort Durham, North Carolina, Vereinigte Staaten
Größe 193 cm
Position Point Guard /
Shooting Guard
College Stanford
Vereine als Trainer
2003–2005 DeutschlandDeutschland BG 74 Göttingen
2005–2006 JapanJapan Toyota Alvark
2006–2011 DeutschlandDeutschland BG 74 Göttingen
seit 0 2011 DeutschlandDeutschland s.Oliver Baskets

John Patrick (* 29. Februar 1968 in Durham, North Carolina) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Basketballspieler und jetziger Trainer. Er ist verheiratet und hat fünf Kinder.

In seiner Jugend besuchte Patrick als weiterführende Schule die en:DeMatha Catholic High School in Hyattsville im US-Bundesstaat Maryland.[1] Die Schule genießt für ihren Schulsport landesweites Renommee.[2] Der langjährige (1956 bis 2002) Trainer der Basketballschulmannschaft war Morgan Wootten, der wohl renommierteste Basketballtrainer auf High School-Ebene und seit 2000 Mitglied der Basketball Hall of Fame. Nach der High School absolvierte John Patrick ein Studium an der Stanford University im gleichnamigen Ort in Kalifornien und war von 1987 bis 1991 Spieler der Hochschulmannschaft Cardinal. In seinem Abschlussjahr 1991 gewannen die Cardinal mit Patrick als Point Guard und dem späteren NBA-Spieler Adam Keefe das National Invitation Tournament, den damals wohl größten Erfolg des Basketball-Hochschulteams nach den lange zurückliegenden Erfolgen als landesweiter Champion der NCAA 1942 und einer AAWU Conference-Meisterschaft 1963.

Trotz eines Probetrainings bei den Golden State Warriors gelang Patrick als Spieler nie der Sprung in die am höchsten dotierte US-amerikanische Profiliga NBA.[3] Statt dessen verdiente er sein Geld bei Vereinen aus Deutschland und Japan. Aufgrund verletzungsanfälliger Knie war er schon während seiner Spielerkarriere als Trainerassistent tätig.[3] Wegen seiner späteren Frau kam er aus Japan zurück nach Göttingen und übernahm schließlich 2003 das Traineramt beim damaligen Zweitligisten BG 74.[3] In der Saison 2005/06 trainierte er für eine Spielzeit noch einmal in Japan Toyota Alvark, mit denen er auf Anhieb die Meisterschaft gewann.[1] Danach blieb er aber auch aus familiären Gründen ab 2006 in Deutschland.

Während seiner Zeit als Cheftrainer der BG 74 hat er sich einen Namen gemacht durch eine aggressive, auf Ballgewinne ausgerichtete Spielweise mit relativ kleinen und schnellen Spielern. Auch aus finanziellen Gründen besetzte er Positionen, die im professionellen Basketball üblicherweise Spieler von mehr als zwei Metern Körpergröße verlangen, mit kleineren, athletischen Spielern.[4] In seinem Team mit Spielern, die alle eine ähnliche Spielanlage mitbrachten, war er dadurch in der Verteidigung besonders variabel und der ständige Wechsel von Gegenspielern war besonders ausgeprägt. Die für den einzelnen Spieler konditionell anspruchsvolle und oftmals mit dem Risiko einer hohen persönlichen Foulbelastung einhergehende Spielweise wurde unterstützt durch überdurchschnittlich häufige Spielerwechsel in der eigenen Mannschaft während eines einzelnen Spiels. Auch in der Offensive wich die Spielweise meist von einem traditionellen Setplay ab und war eher intuitiv und situationsbezogen organisiert, weshalb Trainer gegnerischer Mannschaften diese Spielweise als „Organisiertes Chaos“ bezeichneten.[1][5] Den Gegner über die gesamte Spieldauer hinweg durchgehend bereits beim Spielaufbau unter Druck zu setzen, bezeichnete Patrick selbst als „full court 40 minutes hell“[6] (frei übersetzt: „Auf dem ganzen Spielfeld die kompletten vierzig Spielminuten: Hölle“).

Gleich im ersten Jahr seiner Rückkehr nach Göttingen gelang 2007 der Aufstieg in die Basketball-Bundesliga. In der zweiten Saison der Erstligazugehörigkeit erreichte die Mannschaft 2009 als Hauptrundenzweiter die Play-offs um die Deutsche Meisterschaft und Patrick selbst wurde zum BBL-Trainer des Jahres gewählt. In der darauffolgenden Saison gelang als Hauptrundendritter erneut der Einzug in die Play-offs, die aber mit einer erneuten Erstrundenniederlage wiederum frühzeitig endeten. Auf europäischer Ebene gelang der erst dritte Pokalerfolg einer deutschen Vereinsmannschaft mit dem Gewinn der EuroChallenge 2010.[5] Auch wegen dieses Erfolgs wurde Patrick erneut als BBL-Trainer des Jahres ausgezeichnet. In der darauffolgenden Saison musste man als Hauptrundensiebter erneut in der ersten Play-off-Runde die Segel streichen und nach Saisonende verließ Patrick den Verein auch wegen der vergleichsweise geringen finanziellen Möglichkeiten. Er unterschrieb stattdessen einen Vertrag bei den s.Oliver Baskets in Würzburg, welche zuvor den Aufstieg aus der Pro A, die 2007 die 2. BBL ersetzt hatte, in die Basketball-Bundesliga geschafft hatten.

Sportliche Erfolge
  • 1991: Gewinn des NIT mit den Stanford Cardinal (als Spieler; im folgenden Trainererfolge)
  • 2006: Japanischer Meister mit Toyota Alvark
  • 2007: Meisterschaft in der 2. BBL Gruppe Nord; Aufstieg in die Basketball-Bundesliga mit der BG 74 Göttingen
  • 2010: Sieger der EuroChallenge mit der BG Göttingen
Auszeichnungen
  • 2009 & 2010: Trainer des Jahres der Basketball Bundesliga

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c FAZ.net: Geplantes Chaos, Artikel von Jan Finken auf den Webseiten der Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 21. Januar 2009, abgerufen am 16. Juli 2011
  2. SportsIllustrated.cnn.com: Best High School Athletic Programs (englisch), Auflistung der besten Schulsportprogramme auf Sports Illustrated vom 16. Mai 2005, abgerufen am 16. Juli 2011
  3. a b c DraftExpress.com: Gottingen: A German Cinderella Story (englisch), Artikel von Joey Whelan auf den Webseiten von Draft Express vom 3. Mai 2009
  4. Welt.de: Wie der Zwerg Göttingen die ganz Großen ärgert, Artikel von Dietmar Wenck auf den Webseiten der Tageszeitung Die Welt vom 23. Januar 2009, abgerufen am 16. Juli 2011
  5. a b FIBAEurope.com: Triumph of a system (englisch), Artikel von Johannes Baier auf den Webseiten von FIBA Europa vom 5. Mai 2010, abgerufen am 16. Juli 2011
  6. taz.de: Hölle in der Halle, Artikel von Martin Fünkele auf den Webseiten der TAZ vom 22. Januar 2009, abgerufen am 10. September 2010

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